Wissenswertes über Rauhen von Süchereiöirektor Kurt Marr. I. Aus der Geschichte Bautzens. Anter den Gberlausitzer Städten ist Bautzen dis älteste und ursprünglich die bedeutendste. Deshalb war sie auch jahrhundertelang die Hauptstadt des Markgraftums Gbsrlausitz. Im Mittelalter war sie einer der Haupt orte des deutschen Gstens und erhob sich durch Bsichtum und Frsihsitssinn zu reichsstädtijcher Gröhe. Ihrs Lags an wichtigen Nsrkehrsstraßsn, vor allem an der berühmten Hohen Straße vom deutschen Westen über Erfurt- Leipzig nach Breslau rückte sie in den Mittelpunkt der fürstlichen Machtpolitik. Deshalb war dis Landschaft um Bautzen und dis Stadt selbst häusig der Schauplatz bedeutsamer kriegerischer Auseinandersetzungen, so in den Polnischen Kriegen von 1602 bis 1618, in den Hussitenkriegen, im Dreißigjährigen Krieg, im Siebenjährigen Krieg und in den deutschen Befreiungskriegen. Ihren Namen, der zuerst in der Form Dudusin auftaucht, vermögen wir bis heute nicht zu deuten. Wenn er nicht die Übersetzung einer ursprünglich deutschen Namenssorm darstellt, mag er wohl so viel wie Grenzort besagen. Nnerforschliches Dunkel hängt über ihrer frühesten Geschichte. Awei Durgwälle auf Stadtgrund — im Innern der Grtenburg und gegenüber am anderen Sprseufer aus dem Proitschsnbergs — bezeugen, das) dis Anfänge der Stadt in vorgeschichtliche Seit hineinrsichsn. Dis Burgunder, dis bis zur Völkerwanderung dis Gbsrlausitz bewohnten, mögen auch aus Bautzener Stadtgrund im Anschluß an die Durgwälle Siedlungen unter halten haben. Der burgundische Nams des Grtss ist verschollen. Als etwa im 7.Jahrhundert n.d. Aw. dis slawischen Milzsner in dis Gbsrlausitz sindrangen, haben sie vermutlich auch die Bautzener Llrsiedlung besetzt und bewohnt. König Heinrich I., der Städtebauer (S1S-SS6), brachte das Land der Milzsner, den Gau Milsca, wieder unter deutsche Botmäßigkeit. Noch aber wird Bautzen während seiner Herrschaft nicht namentlich erwähnt. An Chroniken des 16. und 17. Jahrhunderts findet sich die durchaus unsichere Angabe, daß Kaiser Gtto I. der Große S57 oder später die Bautzener Burg (seit dem 14. Jahrhundert die Grtenburg genannt) erbaut habe. Am ^jahre 1002 tritt uns zum ersten Male in der Lhronik des Thietmar von Merseburg der Name Budusin entgegen. Awsi fslahre später stand Dudissin im Mittelpunkt der Auseinandersetzung zwischen den Meißner Markgrafen und dem Polenherzog und blieb in den nächsten Jahren Kampsbasis, Bückhalt und Handelsobjekt inmitten der hin- und herwogenden Kämpfe. Hatte unter Heinrich I. dis Gbsrlausitz mit ihrem Hauptorts Bautzen zur Mark Meißen gehört, jo fiel sie in den meißnisch-polnischen Wirren durch den Bautzener Frieden von 1618 an Polen, sie bljeb aber deutsches