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brrgrr H,s' ?of. uud London, rlin, Et,kl '< H. -,m tphaot. de Rusße. Zrrlin. lrr Hof. aus Kißi, f«. St. Frank''. »u, ondon, Lvt Bavim. i, Hotrk le Her Hof. bürg. !, Restam. rliv. u,h teFuur»tivii Hamdmz, g. Hahn. Schweidch, Hambmg, »» atzen, Etat, Nürnberg. Kronprinz. Bau», adt. Rom. , Frankfurt n de« Uü- liest,uratiri> Wien ldt London, nd Nürnberg. viere. /M., und S,th« «arlmburz vahnhofg. d«e So,», «borg dt. Ko», urg, Etitt 16°L : und ver lahme.) - vollen. Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. M 201. Dienstag den 19. Juli. 1864. Bekanntmachung, den Theater-Neubau betreffend. ES soll die Furrdameirtirurrg des westlichen Pavillons des nen zn erbauenden Theaters an einen Unter schmer vergeben werden. Die Herren Maurermeister, welche gesonnen sind, diese Arbeiten zu übernehmen, können die auf dem Bau amte ausliegenden Bedingungen jederzeit daselbst einsehen und haben ihre Forderungen bis den 23. d. M. Nachmittags 6 Uhr daselbst versiegelt abzugeben. — Leipzig, den 18. Juli 1464. DeS Raths Bau-Deputation. Die „Glocke" hielt am letzten Sonntage, wie gewöhnlich, ihr solennes Sommer fest ab und hatte dazu die gesummten Räume des Schützenhauses sich zur Verfügung stellen lassen. Die Vorsteher hatten, wie das überaus witzige Programm besagte, sämmtliche Quecksilbervorräthe aufgekauft, um dadurch ein Steigen dieses weiterprophetischen Naturprodukts zu erzwingen, und in der That halten sie und das gesammte Publicum das Vergnügen, jene scharfsinnige Speculation vom schönsten Erfolge gekrönt zu sehen, denn das Wetter war so heiter und anmuthig, wie es nur gewünscht werden konnte. Im Garten und auf der dahinter liegenden Festwiese ertönte ununterbrochenes Concert, unter dessen Klängen die Schaaren der Besucher hin und her wogten, um bald einem Meisterwerke der Kunst uud Wissenschaft: »Bilder auS der Weltgeschichte seit zehn Jahren vor Erschaffung^ des Erdballs bi- auf die neueste Zeit", bald die theatralischen Mustervorstellungen einer hier noch nie gesehenen, aber rühmlichst bekannten Truppe, oder auch den entzückenden Borträgen de- Sänger BLnkel, welcher die an dem Schneckenberge zu verübende Morithat gar rührend als ein kalt aeoompli behan delte. die verdiente Aufmerksamkeit zuzuwenden, oder auch in der Glücksbude eine« Satz zu Gunsten der Armen zu wagen. Sehr geschmackvoll war der Zug der Kinder aus dem Garten uach der Festwiese arrangirl; die dabei gegebene symbolische Dar stellung der vier Jahreszeiten muß, bei der Einfachheit und Natür lichkeit, als trefflich gelungen bezeichnet werden. Dem daran sich anschließenden Kinder - Divertissement folgten noch allerhand Ab wechslungen, wie Ziehung einer Tombola rc. bis endlich ein wirk lich prachtvolles Feuerwerk dem Vergnügen auf der Festwiese einen glanzenden Abschluß verlieh. Bis spät in die Nacht währte der Ball in den oberen Räumen wie nn Garten und überall sprühte die heiterste Festeslust. Allen Teilnehmern wird da- Gtockenfest, für dessen treffliches Arrange ment dem Vorstände der Gesellschaft die wärmste Anerkennung gebührt, gewiß in angenehmer Erinnerung bleiben. Verschiedenes. Leipzig, 18. Juli. Ihre kais. Hoh. die Großfürstin Marie von Rußland, verw. Herzogin von Leuchtenberg, traf gestern Abend »,',10 Uhr von Karlsbad hier ein, stieg im Hotel de Baviere ab und reiste heute Nachmittag 6 Uhr weiter nach Eöln. Um dieselbe Zeit traf der Fürst Alexander Gortschakoff, kais. russischer Staat-kanzler und Minister der auswärtigen Angelegen heiten, gleichfalls von Karlsbad hier ein, übernachtete in dem Hotel de Musste und reiste heute früh 7 Uhr weiter nach Berlin. Leipzig. 18. Juli. Heute Mittag fiel in der Nähe de- Gerhardschen Garten- ein achtjähriger Knabe in die Pleiße und war bereit- unteraesunken, als der Dienftmann Paul in den Fluß sprang und da- Kind an da- Ufer brachte. --- Seit einiger Zeit sind wieder gewisse Agenten außerordentlich thätig, um den Strom der Auswanderung, der bisher über Bremen und theilweise auch über Hamburg ging, über Antwer pen zu lenken, indem ihnen die Verwicklungen mit Dänemark, welche die Expedition von deutschen Häfen au- schwierig und un sicher machen, vortrefflich zu Statten kommen. Die meisten dieser «»eu Auswanderer sind dazu bestimmt, um in die nordamerika nische Armee gesteckt zu werden, zu welchem Zwecke man sie auf eine eben so betrügerische wie gemeine Weise preßt. Man läßt sie einen in englischer Sprache verfaßten Contract doppelt unter schreiben, und zwar befindet sich auf der einen Hälfte der Contract, wodurch sie sich zu jeglicher Arbeit dort drüben verpflichten, und daneben auf der anderen Hälfte eine Quittung über bezahlte- Handgeld. Auf diese Weise können die armen Leute, von denen fast kein einziger Englisch versteht, auf der einen Seite bei ihrer Ankunft contractlich gezwungen werden, in die Armee einzutreten, auf der anderen Seite werden sie durch die geleistete Quittung auf die schmählichste Weise um das Handgeld betrogen. Seidenraupen. Herr F. Krüger, geborener Leipziger, welcher nach längerem Aufenthalte in der Bukowina in seine Heimath zurückgekehrt ist, hat in der Sidonienftraße (dem mit Nr. 21 bezeichnten Grundstücke gegenüber) eine kleine Seiden raupenzucht eingerichtet. Die Raupen sind jetzt im Begriff sich einzuspinnen und im besten Gedeihen. Es dürste Vielen, welche noch nicht Gelegenheit hatten die interessante Thättgkeit dieser Thiere zu beobachten, angenehm sein zu erfahren, daß der Besitzer derselben gern bereit ist, den ihn Besuchenden alle Einzelheiten zu zeigen und zu erklären. —w. Am Sonntag den 17. Juli sind auf die westl. StaatSbahnen 305 Tour- und 820 TagesbilletS bei hiesiger Expedition verkauft worden. Auf der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn wurde am Sonntag den 17. Juli Mittags 1 Uhr ein Extrazug nach Schkeuditz und Halle mit 856 Personen (auf BilletS für Hin- und Rückfahrt gültig) befördert. ' Thüringische Eisenbahn. Von Station Leipzig wurden am Sonntag den 17. Juli verkauft 285 Tour- und 447 TageS- billetS, für Hin- und Rückfahrt gültig. Ueber die Stellung der Deutschen in Mexiko sagt Baron I. W. Müller in seinen »Reisen in den Ver. Staaten, Canada und Mexiko" (Leipzig 1864, BrockhauS): »Wohlthuend für den Deutschen ist der große Unterschied in der socialen Stel lung. die seine Landsleute in Mexiko gegenüber den Ver. Staaten einnehmen. Ich fand nicht einen Deutschen, der nicht eine ange sehene Stellung eingenommen hätte. Der Grund mag theilS in dem engern Zusammenhalten der Deutschen unter sich, theils darin zu suchen sein, daß sie jeden Landsmann kostenfrei in die Heimath zurückbefördern, von dem sie glauben, daß er nicht im Stande sei, eine anständige Stellung sich zu erwerben oder zu behaupten." (D. J.-Ztg.) Es bestehen jetzt in Paris etwa 30 Brauereien, die im Winter, Tag für Taa, Lagerbier nach Bayerischer Art, im Sommer dagegen, ebenfalls fast ohne Unterbrechung, Doppelbier und sogen. Kleinbier zu brauen pflegen. Zu letzterem wird kein Malz, sondern Syrup verwendet; gleichwohl findet eS seiner Billigkeit wegen starken Absatz. In den ärmeren Stadttheilen kostet das GlaS Jungbier etwa 8, in den wohlhabenden 12 bi- ungefähr 40 bis 50 Pfge. Die größeren Brauereien in Paris werden mit Dampfkraft, die kleineren mit Pferdekraft betrieben. (D. J.-Ztg.)