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- Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des NM d^r Stadl "riM W L89. 7 '! ^ 1 ,N V»' dm 25. September. I „>»<>.>.1V< us iO,» j »Leipziger Tageblatts ,Q n.i' i 7 i, i O ^- t -n. > Amtsblatt des jftönigl. Beziek-aerichtS, und tu Verbindung mit dem ^Leipziger Anzeiger" Amtsblatt für dchH SkaH der Ttaot.Leipzig, beginnt mit dem 1., Oktober.1864 ein neues Quartal unh es werhey Gestellungen in Unterzeichneter Expedition (JohanniSgaffe Nr. 4 u. 5) angenommen; auswärtige Interessenten aber wollen sich deshalb an däS ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Preis heträgt vierteljährlich 1 Thlr. pränumerando, für Auswärtige mit Postzuschlag iH THtz, Ankündigungen aUer Art werhen eine, breite oder zwei Spaltzeilen zu 24 Rgr. berechnet, und ange normen in der Erpedition (JoHanniSgasst Rr. 4 u. 5), so wie in den Wochentagen auch in der Buch Handlung von Otto Klemm, UniverfltätSstraße, Fürstenhaus. Für eine Extrabeilage sind 6 Thaler Beilege gebühren zu vergüten. — Leipzig, im Septencher 1864. . Die Expedition -es Leipziger Bekanntmachung. Um Mißverständnissen vorzubeugen, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß alle hier einpassirenden Mestfreinden unverzüglich bei unserem Fremden - Bureau anzumelden, diejenigen Meßsremden aber, welche länger als drei Tage hier sich aufhalten, zu Lösung von Aufenthaltskarten verpflichtet sind. — Leipzig, den 16. September 1864. Das Polizei - Amt -er Stadt Leipzig. Metzler. Trinckler, S. Die Zukunft res Leipziger Theaters. Wir kommen auf unserem Spaziergange in die Nähe des Schnecken berges. Mit inniger Theilnahme bemerken wir, wie eifrig das über denselben ausgesprochene TodeSurtheil vollzogen wird. Mehr als je gleicht er jetzt in seiner Nacktheit und Blöße in der That einem Schneckenhause. Rauhe Hände haben ihn seiner engelreichen Marmorkrone, seines Hauptschmuckes und grünen RasenmantelS beraubt und Mit Karst und Spaten wühlen sie unbarmherzig in seinen Emgeweiden, als gälte eS einen kostbaren Schatz zu heben. Der ärmste der Berge liegt vor uns, wie in KindeSnöthen; doch paßt ahs ihn nicht jenes lateinische Sprüchwort: ,»karturiuQt wrm- les. yasoitvr richieul Uebersetzutzg lautet werden eine Maus sM - Fichten, Erlen und Birken sammt unzähligen Büschen, die ihn um geben, zum Opfer. Würden sie dies schwere Opfer wohl für ein Opernhaus oder gar für ein BaÜelhauS gebracht haben? Auf kei nen Fall. WaS unterscheidet nun das erstere von den beiden an dern - ES ist die Idee des Sittlich - Schönen, welcher das Drama dient durch Erhebung über das gewöhnliche Dasein mittels der Kraft des Gedankens; während Oper und Ballet einem sittlich fast werthlosen träumerischen Zustande der Seele Nahrung reichen durch süßen Klang und schöne Form und Bewegung. Dem Sittlich- tzchöne» aber, und nur diesem, durfte die Stadt allerdings das Natürlich-Schöne, die schöne Natur ihrer Anlagen, zum Opfer bringen. So weit wäre alles gut. Doch wo, fragen wir, wo ist die Bürgschaft dafür, daß jenes schwere Opfer, welches man dem Sittlich-Schönen gebracht zu haben vermeint, diesem auch wirklich zu Gute kommen wird? Mit anderen Worten, wa- bürgt uns dafür, daß das neue Theater auch wirklich und mindestens vor zugsweise ein Schauspielhaus werde? Daß nicht Oper und Ballet Überwiegen werden? Und wäre e- nur dies! Oper und Ballet sind von einer Süßigkeit, die, Gott sei Dank, Bielen bald genug zu abstoßender Süßlichkeit wird. Dagegen giebt eS eine_ andere Kost, einen wahren Brei aller künstlerischen Zubereitung -vre erhe ben» großen Haufen! großer Kinder vorgesetzt und von denselben begierig verschlungen. Dieser Brei heißt Posse. Sie ist eS. die während der Messen und unmittelbar nach denselben auf unserem Theater seither blS zum Ekel herrschte: sie ist eS, welche durch rohe Form und gemeinen Inhalt her; Idee des Sittlich - Schönen ins Angesicht schlagt ; sie ist eS, welche wir fürchten, wenn W»r im Geiste daS neue Theater npr UNS sehen, und wahrlich, wenn ein Possenhaus auf der Stelle des Schneckenberg- erstünde, und wenn reich!» Allverein vom Böten, .froh sich erlösen, um in dem Sobald und so lange die Theater-