§. 42. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrb. 533 unter sonst gleichen Umständen mit der Geschwindigkeit der sich reibenden Flächen bedeutend und zwar giebt es für eine gewisse Geschwindigkeit ein Minimum des Reibungswiderstandes, bei zu nehmender sowohl als auch bei abnehmender Geschwindigkeit eine Reibungszunahme. Die Geschwindigkeit, welche ein Reibungs minimum giebt, ist mit der Oelsorte verschieden, und lassen sich daher mit Hülfe der Reibungswaage diejenigen Schmieröle aus suchen, welche für vorgeschriebene Zwecke die geeignetsten sind *). Ganz besonderes Aufsehen und Vertrauen erregten Zapfen reibungsversuche an Eisenbahnwagenachsen, welche 1861 1862 die General-Direction der Königl. Hannov. Eisenb. in Hannover durch Herrn Maschinen - Director Kirchweger austeilen ließ und wozu derselbe den in Figur 82 und 83 abgebildeten (von ihm angegebenen) Versuchsapparat in Anwendung brachte. 83. Eine gewöhnliche Eisenbahnwagenachse A ruht in zwei Lagern LL, welche mit einer aus Schwellen hergestellten Unter lage verbunden sind. Das eine der beiden Lager L ist durch einen Deckel nicht geschlossen, sondern es liegt auf der oberen Hälfte des Achsenschenkels eine gewöhnliche für Eisenbahnfahr zeuge gebräuchliche Achsbuchse B. Auf dieser Achsbuchse ist ein Hebel H angebracht, welcher an den Enden Waagschalen 1U W trägt, die zur Aufnahme von Belastungsgewichten dienen. Durch eine auf der Achse angebrachte Riemscheibe R wird die Achse in Umdrehung gesetzt. An den Enden des Hebels II sind außerdem noch Gewichte angebracht (in unserer Abbildung nicht angegeben), durch welche die Lage des Schwerpunktes so bestimmt wurde, daß derselbe etwas unter dem Drehpunkte des Hebels liegt 2 ). 1) ,Mittheilungen des Gewerbe-Vereins für das Königr. Hannover 1 . Jahrg. 1862, S. 229. 2) Bezeichnet r den Radius des Achsenschenkels, Q die Belastung des