524 §. 42. Erster Theil. Drittes Zusatz-Capitel. Auch im Pariser Conservatoire des Arts et Metiers wurden mit demselben Apparate Versuche angestellt, welche gleiche Er gebnisse lieferten, in Bezug auf deren Details ebenfalls unsere Quelle Auskunft ertheilt J ). Leider führten Versuche Morin’s über den Widerstand hölzerner Kreiscylinder, welche man auf Kautschukbahnen laufen ließ, nicht zu Resultaten, um damit die Ger st n er’sehe Formel für das Rollen auf elastischen Bahnen (S. 278) vergleichen oder rectificiren zu können. Morin’s Hauptresultat bestand eigentlich nur darin, daß er für die Größe = e, um welche die elastische Masse beim Rollen zusammengedrückt wurde, den Werth = e —ableitete, wenn Vb Q den vom Cylinder ausgeübten Druck und b die Länge des Cy- linder8 (bei Wagenrädern also die sogenannte Felgenbreite) be zeichnet 2 ). Aus allem bisher über die Theorie der rollenden oder wäl zenden Reibung Dargelegten folgt zweifellos, daß dieser Theil der angewandten Mathematik noch auf sehr schwachen Füßen steht und hier eine große Lücke auszufüllen verbleibt! Im Anfänge der vierziger Jahre beginnen in Deutschland be- achtenswerthe Erörterungen über die Principien bei Berech nung der Zapfenreibung und zwar eröffnete dieselbe Brix im 16. Jahrgange (1837) der Verhandlungen des Vereins zur Be förderung des Gewerbefleisses in Preussen 1 , S. 326, unter der Ueberschrift: „Neue Theorie der drehenden Reibung“, mit Endzapfen (Stirnzapfen) liegender Wellen, wenn man (was bei neuen, nicht eingelaufenen Zapfen der Fall ist) voraussetzt, daß die Zapfen in allen Stellen ihrer Lagerschaale gleichmäßig anliegen. Für den Fall, daß der Zapfen vom Radius r zur Hälfte vom Lager umgeben wird, Q der durch die Zapfenmitte gehende Druck und f der betreffende Reibungscoefficient ist, findet Brix die Größe der Reibung F zu: 1) A. a. 0. pag. 28 und ferner. 2) A. a. 0. pag. 45. Zweifellos richtig ist das G ers tner’sche Resultat, daß der Wälzungswiderstand unter sonst gleichen Umständen grösser ist bei elastischen, als bei unelastischen Bahnen. Beispielsweise lieferten in der Stadt Hannover (mit Mo rin’sehen guten Federdynanometern) angestellte Versuche folgende Widerstandseoefficienten für Droschkenfuhrwerke: Steinpflaster aus Basalt = 1 / 7b bis */ g5 Asphaltpflaster . . . = >/ 44 bis 1 / 70 .