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512 §• 42. Erster Theil. Drittes Zusatz-Capitel. auf Wolltuch fand f = 0,50 (bei feiner Qualität), f = 0,35 (bei grober Qualität); für in Wasser erweichtes Leder auf GuPeisen f = 0,315 bei 7 Pfund englischer Belastung pro Quadratzoll, dagegen f = 0,255, wenn diese Belastung das Doppelte (14 Pfund) betrug. Für Eis auf Eis erhielt er f — 0,018 bei 9 Pfund Belastung pro Quadratzoll; dagegen f = 0,028 bei nur 2% Pfund Belastung. Die kleinsten Coefficienten gleitender Reibung, erhielt er bei Stahl auf Eis, nämlich f — 0,027 (= '/ 3 ,) bei einer Belastung von 9% Pfund pro Quadratzoll, dagegen f = 0,014 (= %,) bei der Belastung von 80 Pfund pro Quadratzoll. Mit unserer Geschichte sind wir jetzt bis an das Ende der 20er Jahre des 19 Jahrhunderts gelangt, wobei wir die Wahrneh mung machen müssen, daP alle bis dahin angestellten Reibungs versuche, sowohl was deren Zahlenresultate, als auch die daraus entlehnten allgemeinen Gesetze betrifft, mehr oder weniger zu wünschen übrig lassen. Coulomb hatte bei der sogenannten Reibung der Ruhe für nothwendig erachtet, auch die Adhäsion in Rechnung zu ziehen, hatte seine Versuche überhaupt auf kurze Zeiten (1 bis 2 Secunden) ausgedehnt und Versuchsapparate in Anwendung ge bracht, gegen die sich (circa 40 Jahre später), zufolge der Fort schritte in der praktischen Mechanik und insbesondere der Ver wendung und Bearbeitung der Metalle, mancherlei einwenden lieP. Auch Rennie’s Versuche genügten nicht hinlänglich, namentlich waren die, welche sich auf Zapfenreibung bezogen, eigentlich unbrauchbar ‘). Die Versuche über gleitende Reibung ergaben wenigstens mancherlei Widersprüche, sowie überhaupt dieser Experimentator vorzugsweise die Frage der Abnutzung der sich reibenden Körperflächen im Auge hatte. Deshalb war es eben so erfreulich wie anerkennenswerth, daP im Jahre 1830, der uns bereits (S. 462) bekannt gewordene französische General Morin (damals Artillerie-Kapitain iD Metz) auf die Idee kam, Versuche über gleitende und drehende (Zapfen-) 1) Brix a. a. O. S. 182.