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510 §. 42. Erster Theil. Drittes Zusatz-Capitel. Auch über rollende oder wälzende Reibung bat Coulomb Versuche angestellt und darüber in seinem Werke ,Theorie des Machines simples 1 pag. 126 unter der Ueberschrift „Frottement des rouleaux“ berichtet. Der hierbei benutzte, in Figur 77 ab gebildete Apparat be stand aus zwei horizontal auf festem Gestell parallel neben einander befestig ten Unterlagen DD' aus Eichenholz, auf welchem Walzen A aus Guajac- (Pockholz) oder aus Ulmen-IIolz laufen konn ten. Der Abstand (nor mal zur Bildfläche von Figur 77) der Hölzer D D J und ihrer Unterlagen war so groß, daß dünne Seile B B, an deren Enden zwei gleiche Gewichte Q aufgehangen waren, sich frei vertikal auf- und abwärts bewegen konnten, sobald man das eine oder das andere dieser Gewichte durch Zulagen etwas vermehrte. Das Resultat von vier angestellten Versuchen ergab, daß sich der Widerstand, welcher sich der wälzenden oder rollenden Bewegung entgegenstellt, direct wie die Belastung und umgekehrt wie die Halbmesser der Walzen verhält, wenn die Körper von gleicher Substanz sind, daher diese Reibung = F durch die Gleichung dargestellt werden kann: v _ W F — P.—, wenn W die gesammte Belastung der Walze vom Halbmesser r und fi der betreffende Reibungscoefficient ist. Coulomb erhielt aus seinen Versuchen fi = 0,018 = ^ für Walzen aus Guajac auf Eichenholz 56 33 und (i = 0,030 Eichenholz. Ueber das Wesen keine Aufklärung, (circa) für Walzen aus Ulmen auf der rollenden Reibung gab Coulomb wozu freilich bemerkt werden muß, daß es