508 §. 42. Erster Theil. Drittes Zusatz-Capitel. wichte P versehen war. Während sich soweit der Apparat zu Versuchen über ruhende Reibung (für den Abgang der Be wegung) eignete, hatte man zur Beobachtung der Reibung während der Bewegung statt des Hebels ab direkt eine Wagschale P' angeordnet, welche zur Aufnahme der bewegenden Gewichte diente und die in eine geeignete Vertiefung vertikal abwärts hinabsinken konnte. Die Reibung an der Leitrolle h ließ Coulomb außer Acht, indem er gefunden haben wollte, daß sie kaum den y l60 Theil von der Reibung des Schlittens betrage. In 36 Versuchsreihen, wobei die sich reibenden Körper aus Holz, Messing, Kupfer und Eisen bestanden, gewann er die entsprechenden gleich gelangte er dabei aber zu folgenden allgemeinen Sätzen: 1. Die Reibung wächst mit der Rauhigkeit der sich reibenden Flächen. 2. Die Reibung ist unter übrigens gleichen Umständen dem Normaldrucke proportional. 3. Bei gleichem Drucke ist unter übrigens gleichen Umständen die Größe der Reibung unabhängig von der Größe der reibenden Fläche. 4. Die Reibung der Ruhe ist größer als die Reibung der Bewegung, und die gleitende größer als die drehende. (Zwischen diesen verschiedenen Reibungen ist aber nach Ver schiedenheit der Körper und Schmiere das Verhältniß der Rei bung verschieden). 5. Die verschiedene Geschwindigkeit der Körper bei der Rei bung während der Bewegung hat auf diese bei manchen Materien gar keinen, und bei ändern nur einen solchen Einfluß, daß derselbe in den meisten Fällen bei Seite gesetzt werden kann. Beinah 40 Jahre lang wurden diese Coulomb’sehen Ver suche über gleitende Reibung als einzige für die Praxis brauch baren Werthe betrachtet, bis Morin (S. 462) seine bei Weitem genaueren und umfangreicheren Versuche anstellte und am An fänge der 30er Jahre veröffentlichte, deren Resultate jedoch hin sichtlich der Größe der Reibungscoefficienten, so sehr von den Coulomb’sehen Werthen abwichen, daß die Angaben des einen verschiedenen Reibungscoefficienten Reibung Belastung