§. 42. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrh. 499 gäbe wird dadurch fast zur Gewißheit, daß sich in den weiteren Mittheilungen folgende von Leonardo gefundenen Sätze finden: Erstens. „Die Reibungen der Körper sind von so ver schiedener Gewalt als es Variationen der Schlüpfrigkeit der Körper giebt, welche sich reiben können. Die Körper, welche auf ihrer Oberfläche mehr geglättet sind, haben eine geringere Reibung“ etc. etc. Zweitens. „Jeder Körper widersteht bei der Reibung mit einem Viertheil seiner Schwere, vorausgesetzt eine glatte Ebene mit polirter Oberfläche“. Der zweite, welcher Beobachtungen und Versuche anstellte, war der bereits im vorigen Paragraphen genannte Franzose Amontons, der viele seiner Experimente in Gegenwart geeig neter Mitglieder der Pariser Akademie der Wissenschaften anstellte und worüber in der unten angegebenen Quelle ausführlich be richtet wird '). Der von Amontons in Anwendung gebrachte, in der unten notirten Quelle abgebildete Apparat, war von ziemlich primitiver Beschaffenheit. Dennoch gelangte er als geschickter und sorg fältiger Experimentator zu folgenden Hauptresultaten: 1. Der Reibungswiderstand ist proportional der Pressung und unabhängig von der Größe der Berührungsfläche; 2. Dieser Widerstand ist für alle Körper, womit Versuche angestellt wurden, beinahe gleich groß und ungefähr ‘/ 3 der Pressung; 3. Bei bewegten Körpern steht dieser Widerstand im zu sammengesetzten Verhältnisse der Pressung, der Zeit und Geschwindigkeit. Letzteres Ergebniß bezieht Amontons (p. 210 der Original- Abhandlung) auf drehende und rollende Reibung mit folgender Bemerkung: „Der Widerstand, welchen die Reibung einem Schlitten ent gegenstellt, welcher auf einem festen, horizontalen Boden fortge zogen werden soll, beträgt ungefähr y 8 des Totalgewichts (Eigen gewicht -f- Ladung)“. Dagegen ist dieser Widerstand bei einem Räderfuhrwerke (Charette, Karren) in dem Verhältnisse des Zapfenumfanges zum 1) ,Hömoires de l’Acadömie Royale des Sciences“, Amice 1699, pag. 206. Hieraus in freier Bearbeitung durch Brix im 16. Jahrgange (1837), S. 130 der Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen. 32»