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498 §. 42. Erster Theil. Drittes Zusatz-Capitel. Drittes Zusatz-Capitel. §• 42. Geschichte der Reibungsversuche und der damit zusammenhängenden Rechnungen. Leonardo da Vinci (S. 39—41) scheint der erste gewesen zu sein, der sich mit dem Studium des Widerstandes beschäftigte, welcher bei der Bewegung fester Körper aufeinander entsteht, der vorzugsweise von der Rauhigkeit der aufeinander ge preßten Oberflächen herrührt und mit dem Namen Reibung bezeichnet wird'). Behauptet wird in unserer Quelle, daß Leonardo nicht nur über die gleitende Reibung unter vielen Variationen Ver suche angestellt, sondern auch über drehende (Zapfen-)Reibung und für beide Fälle viele Skizzen gegeben habe. Letztere An- Steifigkeitswiderstandes der Seile verdient gemacht, in weicher Beziehung auf Bd. I seines Werkes ,Der Maschinenbau“, S. 296 ff., verwiesen werden muß. Weisbach stellte im Jahre 1845 Versuche über den Steifigkeitswiderstand der Seile an. Ein von ihm selbst verfaßter Bericht findet sich abgedruckt im ersten Bande der Zeitschrift ,Der Ingenieur“ Jahrgang 1848, S. 3—28. Es ist diese Arbeit ein werthvolles Aktenstück, welches die Schwierigkeit derartiger Versuche recht erkennen läßt und verdient deshalb namentlich von Maschineningenieuren gelesen zu werden. Grashof bezeichnet im 2. Bande seiner ,Theoretischen Maschinenlehre“, S. 318, die Weisbach’schen Versuche als diejenigen, welche das meiste Ver trauen verdienen. Leider hat Weisbach die Beibehaltung des zweigliedrigen a Q Ausdrucks iS = K + — lür nothwendig erachtet (wogegen sich für die Praxis schon Eytelwein und Redtenbacher aussprachen). Beispielsweise ergab sich für ein Drahtseil von 2r = 8 Linien Dicke, welches aus 16 Drähten von je 1 '/ 2 Linien bestand und wovon jeder laufende Fuß 0,64 Pfd. wog, bei Rollen von 4 bis 6 Fuß Durchmesser für Kilogramme (Weisbach, Ing. Mechanik, Erster Theil, 5. Aufl., S. 372): S = 0,49 + 0,00238 9-, r 1) Dr. Grothe ,Leonardo da Vinci als Ingenieur und Philosoph*. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen, 53. Jahrgang (1875), Seite 131. Leider enthält diese einzige, dem Referenten bekannte Quelle, nicht eine der erwähnten sich auf Reibungsversuche beziehenden Skizzen.