466 §. 38. Erster Theil. Sechstes Capitel. le calcul des variations presente ä l’academie des Sciences pour le concours au grand prix des Sciences mathematiques*. Als Ingenieur des Mines und Röpötiteur ä l’ficole polytechnique hatte Delaunay die Wichtigkeit guter, auf wissenschaftlicher Grund lage beruhender elementarer (populärer) Bücher für künftige Männer der Praxis erkannt und deshalb 1851 einen ,Cours ele- mentaire de mecanique theorique et appliquöe 1 in zwei Bändchen verfaßt, der bis 1870 nicht weniger als 7 Auflagen erlebte und dessen deutsche Bearbeitung bereits (nach der dritten Auflage) vom Civilingenieur Moll (seiner Zeit in Bonn) begonnen, aber nicht vollendet wurde. Letzteres gelang erst 1861 J. Bau- schinger (dem damaligen Lehrer an der Gewerbeschule in Fürth), der Delaunay’s Buch seiner ,Schule der Mechanik 1 zu Grunde legte. Bei weitem mehr Erfolg in Bezug auf Anerkennung im deut schen Vaterlande, hatte Delaunay’s ,Traite de mecanique ra tionelle* , welches in erster Auflage 1856 erschien und wovon Dr. Krebs in Wiesbaden (die vierte Auflage) im Jahre 1868 Deutsch bearbeitete. Krebs hat ganz recht, wenn er in der Vorrede seiner Uebersetzung hervorhebt, daß sich Delaunay’s Lehrbuch (der analytischen Mechanik, wie Krebs den Namen um getauft hat) neben voller wissenschaftlicher Strenge, durch große Einfachheit und Klarheit der Darstellung auszeichnet. Selbst der sonst sehr streng und zuweilen mit viel zu wenig Nachsicht ur- theilende Dr. E. Dühring (2. Auflage seiner kritischen Ge schichte etc., S. 533) spricht sich über Delaunay’s rationelle Mechanik dahin aus, „daß dies Buch mancherlei Vorzüge vor früheren oder gegenwärtigen Concurrenten hat, in der Erläuterung der Grundbegriffe sorgfältig ver fährt und den bloßen Calcul nicht mehr anhäuft, als es eine analytische Mechanik durchaus mit sich bringt“. §. 39. Steiner, Staudt und Culmann. Von den drei hier genannten Männern, deutscher Zunge, haben sich die beiden ersten um die Ausbildung der sogenannten neueren Geometrie (S. 256 und S. 263), um die Wissenschaft