§. 38. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jalirh. 453 bestimmt, zwischen denen sich als letztes Ergebnis die Uebertragung der AVärme vollzieht" 1 ). Sämmtliche von Car not aufgestellten Sätze 2 ) und deren Beweise brachte zuerst der französische Bergwerk - Ingenieur C1 a pey r o n 3 ) im analytischen Gewände durch eine für alle Zeiten 1) , Reflexions etc. 4 (2. Ausgb. pag. 20) Carnot’s Beweis des obigen Satzes gründet sich übrigens auch auf die Ungereimtheit, die es haben würde, anzunehmen, daß es möglich sei, aus Nichts bewegende Kraft oder Wärme (oder ein s. g. Per petuum mobile) zu schaffen. ,Reflexions etc. 4 pag. 12. 2) Clapeyron sagt ausdrücklich am Ende von §. 1 seiner Abhandlung: „Carnot dvitant l’emploi de l'analyse mathematique, arrive par une sdrie de raisonnements delicats et difficiles ä saisir, ä des resultats qui se d£duisent sans peine d’une loi plus generale, que je vais chercher ä etablir“. 3) Benoit Pierre Emil Clapeyron wurde am 21. Febr. 1779 in Paris geboren und starb daselbst am 28. Januar 1S64. Nach Absolviruug seiner Studien in der Pariser ecole polytcchnique und an der ecole des nrines wurde er (wahrscheinlich 1819) Ingenieur-Eleve u. Aspi rant im corps royal des mines. Bereits 1820 folgte er zugleich mit Lame, dem ehrenvollen Kufe der russischen Kegieruug nach St Petersburg, um praktische Ingenieurarbeiten zu leiten und zugleich als Professor der reinen und angewandten Mathematik (an der Petersburger Schule für öffentliche Arbeiten) zu lehren. In ersterer Stellung wurde ihm der Umbau der St. Isaac-Kirche in Petersburg über tragen, was ihn zugleich veranlagte, eine Theorie der Gewölbe zu schreiben welche 1823 in den .Annales des mines 4 (Tome VIII) veröffentlicht wurde. Im Jahre 1830 kehrte Clapeyron nach Frankreich zurück, wo er na mentlich den Bau der Eisenbahn von Paris nach St. Germain förderte und bald darauf Ingenieur der Versailler Eisenbahn (rechtes Ufer) wurde. In letzterer Eigenschaft betraute man ihn insbesondere mit der Beschaffung der Locomotiven, wobei er unter Anderen mit Robert Steph enson in Widerspruch gerieth, der keine Locomotiven für Bahnsteigungen von steiler als l / 2 oo liefern wollte, sodaß schließlich diese Maschinen, nach Clapeyron’s Construktion und Zeichnung, von der Firma Scharp und Roberts in Manchester ausgeführt wurden. Von 1837—1845 wurde Clapeyron mit Studien und Projekten der Nord eisenbahn beschäftigt, deren Ausführungen er auch mit leitete und bei der er bis zu seinem Tode als Ingenieur-Conseil blieb. Später von 1852 an wurde er bei dem Baue der Chemins de Fer du midi, de Bordeaux ä Cette et de Bordeaux ä Bayonne betheiligt, sowie er auch eine wesentliche Rolle beim Projekte der atmosphärischen Eisenbahn von Paris nach St. Germain spielte. Fernere Projekte und Ausführungen Clapeyron’s waren die großen Eisenbrücken über die Seine bei Asnieres, über die Garonne, den Lot und den Tarn, bei wel cher Gelegenheit er die oben genannte werthvolle Arbeit der Berechnungsmethode für con tin uir 1 iche Träger lieferte. Schließlich hatten seine mathematischen Arbeiten in den wichtigen Gebieten der Ingenieurmechanik eine solche Bedeutung erlangt, daß er im Jahre 1858 zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften und zwar an des berühmten Mechanikers Cauchy Stelle gewählt wurde.