Volltext Seite (XML)
41G §. 35. Erster Tlieil. Sechstes Capitel. Maschinen-Mechanik), trat zuerst, für größere Kreise, im Jahre 1841 hervor, wo er die Artikel für Hülße’s ,Maschinen-Ency- klopädie“, „Abänderung der Bewegung“, „Ausfluß“ und „Beob achtung“, lieferte, noch mehr aber im folgenden Jahre (1842), als er die erste Abtheilung seiner ,Untersuchungen in dem Ge biete der Mechanik und Hydraulik 1 (Ausfluß des Wassers durch Schieber, Hähne, Klappen und Ventile) der Oeflentlichkeit über gab. Letzterer Arbeit folgten schon (1843) (als zweite Abtheilung der letzteren Abhandlung) seine ,Versuche über die unvollkommene Contraction des Wassers beim Ausfluß desselben aus Röhren und Gefäßen“. In allen diesen Arbeiten trat Weisbach’s großes Talent hervor, womit er es verstand, die wissenschaftliche Mathematik, vornehmlich die Mechanik und Hydraulik, auf technische Dinge und Fragen anzuwenden und aus gewissenhaft und sorgfältig an- gestellten Experimenten vortreffliche Anhaltspunkte für die den Lehrstuhl der angewandten Mathematik und der Bergmaschinenlehre, wozu im Laufe der Zeit noch folgende Vorträge kamen: 1835 Markscheidekunst, 1842 Ivrystallographie, 1851 descriptive Geometrie und 1855 Maschinenbaukunst. Im Jahre 183G wurde Weisbach zum Professor ernannt, 1856 zum Bergrathe, so wie 1868 zum Oberbergrathe. Weisbach war Ritter des königlich sächsischen Verdienstordens und des kaiserlich russischen St. Annen-Ordens, correspondirendes Mitglied der kaiser lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg, auswärtiges Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Stockholm, Ehrenmitglied des Hannoverschen Architekten- und Ingenieur-Vereins, des Vereins deutscher Ingenieure etc. Ein allgemeines Urtheil über Weis bach’s Leistungen sprach (ganz richtig) der Verfasser seines (hier überall benutzten) Nekrologs im ,Protokolle des Säch sischen Ingenieur- und Architekten-Vereins', vom 14. Mai 1871, S. 16 aus, dem Referent im vollen Maße beistimmt und welches also lautet: „Weisbach war Meister in der Kunst wissenschaftlicher Beobachtungen, Meister in der rationellen Verarbeitung gewonnener Beobachtungsdaten, er war vor Allem Meister in der Aufhellung zahlreicher Aufgaben des Ingenieurwesens durch das Hülfsmittel der mathematischen Untersuchung. Geradezu populär wurde Weisbach in der technischen Welt durch das Geschick, der Durch schnitts-Begabung für Mathematik unter den Technikern seiner Zeit in seiner Darstellungsweise sich anzupassen, also nahezu für jeden verständlich zu schreiben . Referent, der das Glück hatte, Weisbach’s Schüler und Freund zu sein, fügt hinzu, daß dieser wackere Mann auch den edelsten Charakter besaß, Herz und Kopf auf dem rechten Flecke hatte und unvergeßlich allen denen bleiben wird, welche Gelegenheit hatten, den vortrefflichen Menschen näher kennen zu lernen.