§. 33. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des f 19. Jahrb. 411 auch die Bewegung der unwägbaren (?) Flüssigkeiten behandeln. Dieser Band ist der Oeffentlichkeit nicht übergeben worden. Wenn dies Werk auch der rationellen technischen Mechanik ebenfalls (direct) nicht wesentlichen Nutzen brachte, so war es doch das erste von einem deutschen Mathematiker selbständig bearbeitete Buch, worin unter Benutzung des höheren Calculs die betreffenden Arbeiten von Fourier, Poisson, Coriolis, Cauchy und Poinsot gehörige Berücksichtigung gefunden und namentlich die sogenannten Principien der Mechanik nach Gebühr gewürdigt worden waren. Der Ohm’sehen Mechanik wurde in der Darstellungsweise, nicht ganz mit Unrecht, eine ermüdende Breite und Mangel an Eleganz vorgeworfen, weshalb man Minding’s, eines zweiten Berliner Professors ,Handbuch der theoretischen Mechanik* (Berlin 1838) mit besonderer Freude begrüßte, da es den ganzen Stoff in einem kleinen Oktavbande von nur 348 Seiten mit wünschens- werther Kürze und erforderlicher Eleganz behandelte, wozu Ohm 1500 Seiten bedurfte, allerdings die letzteren mit zahlreichen Beispielen ausgestattet. Bemerkenswerth ist noch, daß Minding außer den Werken der vorgenannten französischen Schriftsteller auch Na vier’s be rühmtes Werk über technische Mechanik (S. 358, Note 1 und S. 363) „Resume des le^ons etc.“ benutzte (wohl das erste Mal seitens eines deutschen gelehrten Mathematikers). Von Anwen dungen der theoretischen Mechanik auf bemerkenswerthe wichtige Fragen der rationellen Bau- oder Maschinen-Technik ist im ganzen Buche Minding’s allerdings nicht die Rede. [Min ding erwarb sich (1849) auch ein nicht geringes V erdienst durch eine neue, völlig umgearbeitete Ausgabe der bereits 1810 er schienenen Integraltafeln von Meier Hirsch]. Endlich ist aus dieser Zeit (1833) noch eines Werkes über reine Mathematik zu gedenken, welches für Deutschland den besseren Zeiten für technische Mechanik ein vorzüglicher Vor läufer wurde. Es ist dies das dreibändige Ausführliche Lehr buch der höheren Mathematik* von Adam Burg 1 ), seiner Zeit 1) Adam Burg wurde am 28. Januar 1797 zu Wien als Sohn des k. k. Hof-Maschinisten Burg geboren und starb am 1. Februar 1882 ebendaselbst. Burg mußte in die Tischlerei seines Vaters als Lehrling eintreten und wurde ein geschickter Geselle. Unbezwingbare Neigung zur Kunst und Wissenschaft