§. 33. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrh. 407 Auffassung und Behandlung der ihnen obliegenden Aufgabe ge langen konnten. War es auch höchst anerkennenswert}], was manche Lehrer ihren Zöglingen an betreffender mathematischer Bildung beizu bringen sich bestrebten; für einen recht durchschlagenden Erfolg in der Sache, um im Allgemeinen die rechten Vermittler zwischen Wissenschaft und Praxis zu werden, fehlte es an ge eigneten bahnbrechenden Capacitäten. Letztere Behaup tungen sind leicht zu erweisen, wenn man einige der besten Lehrbücher zur Hand nimmt, welche damals in Deutschland als mehr oder weniger eine Rolle spielend, bezeichnet werden mußten. Hierher gehören in erster Linie die auf Kosten des könig lich preußischen Ministeriums des Innern (mit besonderer Rück sicht auf technische Anwendungen) herausgegebenen Lehrbücher der Statik und Dynamik von A. F. W. Brix 1 ) in Berlin. Zu nächst zum Gebrauch beim Unterricht im königlichen Gewerbe- Institute bestimmt (Berlin 1831). 1) Adolf Ferdinand Wenceslaus Brix wurde geboren 1798 zu Wesel und starb 1870 zu Charlottenburg. Von der ersten Zeit seines wirksamen Lebens ist bekannt, daP er 1827 Bauconducteur, nachher Landbaumeister und 1834 Fabriken Commissionsrath wurde. Während dieser Zeit hatte man Brix zum Lehrer an das Berliner Gewerbe-Institut berufen, woselbst er bis zum Jahre 1850 erfolgreich wirkte. Im Jahre 1853 ertheilte man ihm das Prädicat „Ge heimer Regierungsrath 1 * und 1866 (wo er aus dem Staatsdienste ganz zurücktrat) den Charakter „Geheimer Oberregierungsrath“. Brix war zugleich Director der königlich preuPisehen Normal-Aichungs- Commission, sowie Mitglied der technischen Deputation für Gewerbe im Handels ministerium und der technischen Baudeputation. Von Brix schriftstellerischen Arbeiten, auPer den oben genannten Lehr büchern, verdienen insbesondere Artikel (circa 36) in den ,Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des GewerbefleiPes in PreuPen* hervorgehoben zu werden. Hierher gehört in erster Linie „Die Aufstellung einer neuen Formel zur Berech nung der Blechwanddicken bei Dampfkesseln“ (a. a. 0., Jahrg. 1834, S. 124), ferner eine höchst fleiPige, interessante Arbeit über Reibungswiderstände (Jahrg. 1837, S. 129, 182, 230 und 306), worauf wir später Gelegenheit finden werden, zurückzukommen. Auch für ,Crelle’s Journal der Baukunst 1 , ,Gruner’s Archiv* und ,Erbkam’s Zeitschrift für Bauwesen* lieferte Brix Iobenswerthe Auf sätze. Endlich ist noch einer selbständigen Arbeit zu gedenken, welche Brix bereits 1837 verfaPte und deren Titel ist: ,Abhandlungen über die Cohäsions- und Elasticitätsverhältnisse einiger beim Baue der Hängebrücken angewandten Eisen drähte des In- und Auslandes*.