§. 5. Aelteste Zeit. 23 der Hebelanordnung deutlich auseinander gesetzt habe, welche sich auf den Ausspruch des Archimedes bezieht: „Gieb mir einen Standpunkt und ich bewege die Erde.“ Nach Martin’s Versicherung (a. a. 0., p. 390) soll das erste Werk in der Bibliothek von St. Marcus in Venedig und außer dem noch in der Bibliothek des Escurial existiren. Von dem ,Barulkon‘ soll eine arabische Bearbeitung in drei Büchern von Costha ben Luca vorhanden sein und eine von Golius besorgte lateinische Uebersetzung in der Bibliothek zu Leyden aufbewahrt werden. Leider scheint auch Martin nicht das Glück gehabt zu haben, von dem ,Barulkon‘ oder ,Barulcus‘ gehörige Einsicht nehmen und eine Uebersetzung liefern zu können, indem er sich in Bezug auf den Gegenstand (a. a. 0., p. 390) in folgenden Worten äußert: „Ainsi, ce qu’il faut esperer, c’est que la traduc- tion arabe et la traduction latine des trois livres du ,Barulcus‘ ne sont pas ensevelies pour toujours dans la bibliotheque de Leyde.“ Uebrigens verzeichnet Martin noch folgende Werke Herou’s: 1. Ein (aus vier Büchern bestehendes) Werk über Wasser uhren, das als gänzlich verloren bezeichnet wird. Martin glaubt, daß nach dem wahrscheinlichen Umfange dieses Werkes, dasselbe die Theorie der damaligen hydrostatischen und hydrau lischen Instrumente enthalten habe; außerdem sollen sich darin auch, nach dem Zeugnisse arabischer Schriftsteller, Abhandlungen über Maschinen zum Heben und Gewinnen (recueillir) des Wassers befunden haben. 2. Das berühmte ,Pneumatica‘ betitelte Werk, worin aller lei Luft- und Wasserkünste erörtert werden und wovon man noch jetzt in allen physikalischen und mechanischen Sammluugen den Ileronsball, den Heronsbrunnen und die Aeolipila (eine Luft- oder Wasser-Dampf-Reactionsmaschine) vorfindet, wurde zuerst 1575 von dem Italiener Commandino 1 ) aus dem Griechi schen in das Lateinische übersetzt. 1) Commandino, geboren zu Urbino 1509 und gestorben zu Verona 1575, war besonders durch seine Uebersetzung und Commentare alter griechischer Mathematiker heriihmt. Er war zuerst Kämmerer bei dem Papst Clemens VII. und nachher Lehrer beim Herzoge von Urbino zu Verona. Ausführlich in Kästner’s ,Geschichte der Mathematik 1 , Bd. II. S, 42 etc.