Volltext Seite (XML)
§.31. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrb. 375 et chaussees 1 zurückkehren, um den Verdiensten des Meisters in Bezug auf die Theorie des Erddruckes und der Gewölbe gedenken zu können. Die erstere Theorie anlangend folgt Na vier, der Haupt sache nach, Coulomb (S. 239), verbessert aber dabei die Theorien Prony’s (S. 272) und Eytelwein’s (S. 288) dahin, daß er (nach dem Vorgänge von Frangais) 1 ) die Kraft, womit eine Erdmasse gegen eine schräg gestellte ebene Fläche drückt, normal gegen letztere gerichtet annahm und überdies die Höhe einführte (a. a. 0., §. 229), bei welcher sich Erde von selbst im Gleichgewichte zu erhalten vermag. Die Theorie der Gewölbe stützt Navier ebenfalls auf Coulomb’s betreffende Arbeiten (S. 240), so wie auf die Aus bildung der letzteren, insbesondere durch Audoy. Wir kommen später nochmals auf alle diese Gegenstände zurück, bemerken jedoch hier noch, daß eigentlich Audoy als der zweite Erfinder der besseren Theorie der Gewölbe betrachtet werden kann. Na vier’s Verdienste um die technische Hydrodynamik, wo bei er überall das Princip von der Erhaltung der lebendigen Kräfte zur Geltung brachte, hat der Verfasser ausführlich in den geschichtlichen Abtheilungen der zweiten Auflage seiner Hydro mechanik erörtert. Zwei ganz besonders wichtige und Navier eigenthiim- liche Theorien hält der Verfasser namentlich für Pflicht hervor zuheben, nämlich erstens die (,Resume des legons 1 etc., Th. II, §. 63) versuchte Bestimmung der Dicke des Strahles, womit Wasser über die Kante eines Ueberfalles strömt und wobei er vom Principe der kleinsten Wirkung (S. 208 unseres Buches) Gebrauch machte und zweitens (,Resume des legons 1 etc., Partie II, pag. 152) die erste gründliche von ihm gelieferte Theorie über die Bewegung einer elastischen Flüssigkeit in langen Leitungsröhren. §• 31. C o r i o 1 i s. Coriolis 2 ) wurde nach Na vier’s Tode (1836), an dessen Stelle, von der Pariser Akademie der Wissenschaften zum Mit- 1) ,Memorial de l'officier du genie 1 , Nr. 4 (1820), pag. 1—96. 2) Gustav Gaspard Coriolis, geb. 1792, gest. (zu Paris) 1843, zeigte