§. 30. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrb. 3(39 Erfreulicher Weise haben wir noch über andere mathema tische Arbeiten unseres Na vier zu berichten, welche für die technisch-wissenschaftliche Mechanik von größter Wichtigkeit sind. Hierher gehört vor Allem das Werk: ,Rapport et memoire sur les ponts suspendus 1 , welches 1823 in Paris erschien und wo von Ch. Dupin (S. 308) am Ende eines der Akademie hierüber (am 29. September 1823) erstatteten Berichtes sagt: „Gräces aux recherches de M. Na vier, la France, entree la derniere dans un nouveau genre de construction, se placera tout ä coup au premiere rang“. Leider ist der Verfasser gegenwärtigen Geschichtswerkes außer Stande (allein des Raummangels wegen), ganz ausführlich über dieses vortreffliche (224 Quartseiten umfassende) Werk des Meisters zu berichten, was übrigens, beiläufig gesagt (merkwür diger Weise), keinen deutschen Bearbeiter gefunden hat. Aus vorbemerkten Gründen beschränkt sich der Verfasser, über den (wesentlichen) Inhalt folgender Abschnitte zu berichten: Im ersten Abschnitte, unter der Ueberschrift „De l’equilibre des chaines“, betrachtet N a v i e r zunächst einen vollständig biegsamen Faden A 0 M. Figur 55, welcher im Punkte A befestigt ist und nimmt zugleich diesen Punkt als den Ursprung der horizontalen Abscissen (x) und der vertikalen Ordinaten (y) eines rechtwinkligen Coordina- tensystemes (X A Y) an. Am Endpunkte M dieses Fadens denkt er sich eine Vertikal kraft P und eine Ilorizontal- kraft Q angebracht, während er zugleich alle zwischen 31 und A liegenden Punkte der Curve 31OA mit Gewichten belastet voraus setzt. Die Achsenspannung (in der Tangentenrichtung) für einen beliebigen Punkt m der Curve mit T bezeichnet, stellt er dann für den Gleichgewichts zustand folgende zwei Gleichungen auf: » = «; ä)Tj-* = -r+ wenn das Bogenelement mn = ds und die Abscisse des letzten Punktes der les premieres ,Le<;ons sur la theorie mathematique de l’elasticite de M. Lam4‘. Paris 1852. Außerdem citirt er noch zwei Arbeiten von sich selbst, über Torsion aus dem Jahre 1855 und über Flexion aus dem Jahre 1856. Kiihlmann, Vorträge. 24