§. 29. Tom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jabrh. 335 (leider) nur auf den Bruchwiderstand des Gußeisens, gelangt also nicht zu W erthen wie später Na vier unter sorgfältiger Beach tung der Elasticität des Materials und gegründet auf die E ul er sehe Gleichung: M = W (S. 180) *). Von hierhergehörigen Italienern sind insbesondere (nach chronologischer Folge) zu nennen: Mi chelotti (Vater und Sohn), Venturi, Venturoli, Morosi und Bidone. Fast alle haben sich vorzugsweise durch ihre Experimente und Schriften im Gebiete der technisch-wissenschaftlichen Hydrau lik einen Namen gemacht, in welcher Beziehung über dieselben ausführlich in dem geschichtlichen Theile der ,Hydromechanik 1 (zweite Auflage) des Verfassers berichtet wird. In der Meierei Parella bei Turin, zu deren Bewässerung eine Abzweigung des Flusses Dora dient, stellte bekanntlich sowohl Francesco Dominico Michelotti 2 ) als dessen Sohn Giu seppe Terecio Michelotti 3 ) von 1763 bis 1785 zahlreiche Versuche über den Ausfluß des Wassers durch größere Seiten- öflnungen, bei verhältnißmäßig bedeutenden Druckhöhen an, welche sämmtliche bis dahin (namentlich von Bossut) angestellte Versuche weit hinter sich ließen. Der Verfasser hat über diese Versuche und deren Resultate in der zweiten Auflage seiner ,Hydrodynamik“ (S. 199) ausführlich berichtet und beschränkt sich 1) Eine der ersten, nach Reichenbach’s Systeme ausgeführten Bogen brücken war die im Jahre 1824 zu Zorge gegossene, in Braunschweig beim Bahn hofe aufgestellte Straßenbrücke über einen Arm der Oker, welche zugleich als Musterbrücke für eine im Jahre 1829 erbaute Brücke über den Hammerstrom zu Peitz (Regierungsbezirk Frankfurt) diente. (Nach Heinzerling’s Buche ,Die Brücken in Eisern. Leipzig 1870, S. 100 fg.). Statt des kreisförmigen Querschnitts der von Reichen bach in Anwendung gebrachten Röhren, welche, durch das Anziehen der Flantscbenbolzen, eine meist ungleichförmige Spannung annahmen, wandte nachher P olonceau, französischer Ingenieur des ponts et chaussees, bei Erbauung der Carrousselbrücke (1834 bis 1836) über die Seine in Paris Röhren mit elliptischen Querschnitten und zwar mit stehender großer Achse an (Heinzerli ng, a. a. 0., S. 107 bis 109, mit Abbildungen in Holzschnitt). 2) Francesco Dominico Michelotti wurde 1710 zu Cinzano geboren und starb 1770 zu Turin als Professor der Universität und Mitglied der Akademie der Wissenschaften daselbst. 3) Giuseppe Terecio Michelotti, geb. 1762, gest. 1819, Sohn und Nach folger des Vorigen, dann Genie-Oberst in Portugal und zuletzt Director des Corps der Civil-Ingenieure in Turin.