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316 §. 29. Erster Theil. Sechstes Capitel. liebstes Werk im Gebiete der Naturwissenschaften, ,A course of lectures on natural philosophy and the mechanical arts‘, was 1807 (zweibändig) in London erschien und worin er fast alle Zweige der inductiven Wissenschaft auf eigentümliche Weise be handelt, ist auch für die technische Mechanik insofern von Wichtig keit, als hier Young zum ersten Male bei der Theorie elasti scher, prismatischer Stäbe von dem Modul der Elasticität (Elasticitätscoefficienten) Gebrauch machte. Im zweiten Bande Sect. IX, pag. 46, §. 319, giebt er davon folgende Erklärung: „The modulus of the elasticity of any substance is a colutnn of the same substance, capable of producing a pres sure on its base which is to the weight causing a certain degree of compression as the length of the substance is to the diminu- tion of its lenght“ *). der Royal Society, 1818 Secretär des Board of longitude. Young war auch aus wärtiges Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften, wo ihm am 26. No vember 1832 Franz Arago die Gedächtnisrede hielt, die sich im ersten Bande der (Hankel’schen) deutschen Uebersetzung von ,Arago’s Werken 1 , S. 191 bis 233 abgedruckt findet. Besonders berühmt machte sich Young noch durch seine „Theorie des Sehens“, seine Entdeckung der „Interferenz des Lichtes und durch seinen An- theil (neben Champollion) an der „Entzifferung der Hieroglyphen“. Ausführlichere Biographien vonYoung lieferte (nächst Arago) Michaud in ,Biographie universelle 1 , Bd. XLV, pag. 278 bis 280, ferner Littrow in der Uebersetzung von W h e w e 11 ’ s ,Geschichte der inductiven Wissenschaften 1 , Th. II, S. 431 bis 434. Ein werthvolles Verzeichnis der schriftstellerischen Arbeiten Dr. Young’s enthält wieder Poggendorff’s ,Biographisch-literarisches Handwörterbuch 1 , Bd. II, S. 1384. 1) Diese Definition entspricht der Bestimmung des Elasticitätsmoduls nach Höhe oder Länge. Young empfahl jedoch auch dessen Bestimmung nach Ge wicht. Folgende desfallige Erörterungen dürften für manche Leser unseres Buches nicht überflüssig sein. Bezeichnet man die Ausdehnung eines prismatischen Stabes yon ursprünglich l Länge und a Querschnitt durch eine Kraft p mit /. und den El as t i ci t ä t s mod ul nach Gewicht mit E, so hat man bekanntlich: E = , folglich wenn >. = l und a = 1 angenommen wird: E = p. Bezeichnet Cb n man ferner das Gewicht der Cubikeinheit des Materiales des betreflenden elasti schen Stabes mit y und denkt sich unter H die Hohe eines Prismas vom Quer schnitte = 1, dessen Gewicht durch E dargestellt wird, so hat man offenbar -p E — yH, also H = —. r Ein specieller Eall wird die Sache noch besser erläutern, wozu wir Tred- gold’s Buch ,Stärke des Gußeisens und anderer Metalle*. (Leipzig 1826, S. 242)