30(3 §. 28. Erster Theil. Sechstes Capitol. für Anfänger einfacheren Darstellungen wie Lagrange in seiner berühmten ,Mecanique analytique 1 erörtert und diese namentlich in der zweiten Ausgabe durch passende Aufgaben aus der Physik, Astronomie und Artillerie erläutert. Abgesehen von seinem seiner Zeit belobten (analytischen) Beweise des Kräfteparallelogramms, worauf wir in einem Anhangs- Capitel zum ersten Theile unseres Buches ausführlich zurück kommen werden, ist es aus dem Gebiete der Physik vor allem der Satz vom sogenannten potenzirten Mariotte sehen Ge setze, welcher zuerst von Poisson eine ausgedehntere Anwen dung erfuhr und dadurch in weiteren Kreisen bekannt wurde, während er durchaus von Laplace herrührt 1 ), der von der Gleichung ^ = (jj bei der Lösung der Frage über die Ge schwindigkeit des Schalles Gebrauch machte, wenn man mit und p 2 die Pressungen und mit t> 4 und v 2 die correspondirenden Volumen atmosphärischer Luft bezeichnet und n (= 1,410) das Verhältnis der specifischen Wärme der atmosphärischen Luft bei coustantem Drucke zu der specifischen Wärme bei constantem Volumen bezeichnet. Poisson benutzte den Laplace’sehen Satz zuerst in ver schiedenen Abhandlungen 2 ) über Dichtigkeit, Elasticität und Wärmecapacität der Gase und dann auch in seinem ,Lehrbuche der Mechanik 1 , woselbst er (in der zweiten Auflage, §. 637) unter der Gestalt gebraucht wird: A = , worin A und A die correspondirenden Dichten der atmosphärischen Luft bezeichnen ). Poisson selbst hat übrigens dies Gesetz me mit seinem 1) ,Oeuvres de Laplace 1 , V. im zwölften Buche, chap. III, pag. 143 unter der Uebersehrift: „De lavitesse du son et du mouvement des fluides Clastiques . 2) ,Annales de chimie et physique 1 , T. XXIII (1823), pag. 337 und im Jour nal de l’ecole polytcchnique 1 , cah. XIV (1808). pag. 3G0. 3) Für manche Leser dürfte hier vielleicht das in Erinnerung zu bnngen sein, was S. 107, Anmerkung 1 in Bezug auf das Mariotte’sche Gesetz gesag wurde und was nach obiger Bezeichnung durch die Gleichungen ausgedruckt wh . d . Pi_ _ A = V2 . Indeß gilt dasselbe nur unter der Voraussetzung con- stanter Temperaturen. Ist letzteres nicht der Fall, so ist das Lapla roisson’sche Gesetz in Anwendung zu bringen. Man sehe übrigens auch le mehrfachen technischen Beispiele, wo letzteres Gesetz zu benutzen 1S Verfassers ,Hydromechanik 1 (zweite Auf läge) b. 12G bis 128 und . 641 ns