§. 2(J. Erster Theil. Sechstes Capitel. machte, ein bei weitem gröPerer und vielseitigerer war, auch er sich überdies die Lösung der Aufgabe gestellt hatte, nicht nur den rationell gebildeten Ingenieuren (Architekten wie mau sie damals vorzugsweise in Deutschland noch nannte), sondern auch der studirenden Jugend durch vortrefflich abgefaPte Lehr bücher zu nützen. Eytelwein’s erste schriftstellerische Arbeiten (als Deich- inspector zu Küstrin) waren Aufgaben, gröPtentheils aus der angewandten Mathematik, für angehende Feldmesser, Ingenieure und Baumeister, welche 1793 in Berlin erschienen. Noch gegenwärtig haben die hier aufgestellten lormeln für die Fälle praktischen Werth, wenn bei Rollen und Flaschenzügen die Gleichgewichtsfragen mit Bezug auf Zapfenreibung und Seilbie gung beantwortet werden sollen 4 ). Das erstere bedeutsamere Werk aus dem Gebiete der ange wandten Mathematik war sein zuerst 1800 erschienenes Hand buch der Mechanik fester Körper und der Hydraulik“, welches ei mit vorzüglicher Rücksicht auf ihre Anwendung in der Architek tur (!) verfaPt hatte. Abgesehen von der etwas zu flüchtig auf 80 Octavseiten ab gehandelten „Mechanik fester Körper“ , welche die erste Ab theilung des Buches bildet, enthält die zweite Abtheilung, „die Hydraulik“, so viel werthvolles, schätzbares und seiner Zeit praktisch brauchbares Material, daP man das Mangelhafte der ersten Abtheilung recht wohl darüber vergessen kann. In der zweiten Auflage meiner ,Hydromechanik“ (Hannover, 1880) habeich Hy telwein’s groPen Verdienstes um die technische verheirathet und mit seiner Gattin 39 Jahre hindurch ein musterhaftes Familien leben geführt. Von sieben Töchtern und zwei Söhnen überlebten ihn vier Töchter und ein Sohn. Noch ausführlichere Mittheilungen über Eytelwein’s Leben und Wirken enthält die von Encke in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin gehaltene Gedächtnißrede, welche hier zur Abfassung der Biographie benutzt wurde und die sich in den Abhandlungen gedachter Akademie, aus dem Jahre 1849, von Seite 15 bis mit Seite 34 abgedruckt vorfiudet. 1) Wir kommen später in einem Anhangscapitel auf die Geschichte der genannten Widerstände überhaupt zurück, weshalb hier nur erwähnt werden mag, daß sein Ausdruck für den Widerstand = F der Seilbiegung ist: F — 18,6 — 2 .<y, worin (für Kilogramme und Meter) ä den Seildurchmesser, r den Rollhalbmesser, und Q das seilspannende Gewicht bezeichnet.