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§. 26. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrh. 279 außerdem aber auch besser ist, bei weichem Boden, die Last auf mehrere Wagen zu vertheilen, als einen Wagen übermäßig zu beladen. Auf andere beachtenswerthe schriftstellerische technisch wichtige Arbeiten Gerstner’s kommen wir im zweiten Theile unseres Buches zurück, können jedoch hier sein 1804 in Prag erschienenes (kleines) Buch (65 Seiten, kl. 8.) ,Theorie der Wellen 1 ') sammt einer daraus abgeleiteten Theorie der Deich profile unmöglich unerwähnt lassen. Die Gebrüder Heinrich und Wilhelm Weber (in ihrem schätzbaren Werke ,Wellenlehre auf Experimente gegründet 1 , Leipzig 1825) bezeichnen die Gerstner’ sehe Wellentheorie (a. a. 0., S. 338) als eine der einfachsten und erfolgreichsten, wobei indeß dieselben nicht unterlassen, zugleich ihre eigenen, sowie die Bedenken Anderer zu nennen, welche dagegen von verschiedenen Seiten erhoben wurden. Nach Gerstner 2 ) bildet die Contour einer einfachen oscillirenden Welle eine verlängerte Cykloide (Trochoide), welche beschrieben wird, in dem ein Kreis vom Halbmesser = a längs einer geraden Linie rollt, während der beschreibende Stift im Abstande = i vom Mittelpunkte angebracht ist 3 ). Ungeachtet der wissenschaft lich bei weitem höher stehenden analytischen Wellentheorien von L a p 1 a c e, L a g r a n g e, Flaugergues, Poisson, Cau- chy u. A. 4 ) ist man für technische Zwecke immer wieder auf die Gerstner’sche Theorie zurückgekommen, was insbesondere 1) Bereits 1802 in den Abhandlungen der königlich böhmischen Gesell schaft der Wissenschaften abgedruckt. 2) A. a. O., §. 14. 3) Ist nach Gerstner die Länge einer Welle (die er übrigens noch die Breite nennt), von Scheitel (Gipfel) zu Scheitel gemessen: X = 2 an und die Zeit = f, in welcher das Wasser von dem Scheitel (Gipfel) einer Welle zum nächstfolgenden gelangt: t = n I/ 2 a (man vergleiche hiermit S. 92, Note 1), 9 9 ^ so ergiebt sieb die Geschwindigkeit = v der Welle zu v — — = ]/% g a = 1 ? etc - 4) Ueber alle diese Theorien giebt das Werk der Gebrüder Weber (mit Ausnahme der von Cauchy) gehörig Auskunft. Cauchy’s betreffende Arbeit findet sich im ersten Bande, Serie I der ,Oeuvres completes d’Augustin Cauchy 1 , von pag. 5 bis 318, (Der Pariser Akademie bereits 1827 präsentirt).