§. 25. Vom letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrh. 265 Von schriftstellerischen Arbeiten Carnot’s, welche ganz besonders für die Zwecke unseres Buches von Wichtigkeit sind ist noch heute ein kleines Buch zu verzeichnen, welches zuerst 1783 unter dem Titel erschien ,Essai sur les machines en gene ral 1 in der zweiten Auflage von 1803 seine Aufschrift verändert hatte in ,Principes fondamentaux de Pequilibre et de mouve- ment. Car not erörtert darin nicht nur die verschiedenen Grundprincipien der Mechanik in höchst einfacher bündiger Weise liefert u. A. auch einen Beweis für dasPrincip der virtuellen Geschwindigkeit»), setzt das Gewicht eines Körpers ohne Weiteres gleich dem Producte aus Masse und Erdacceleration (eine Annahme, welche bereits oben S. 70 erörtert wurde), be spricht die bereits vorher (S. 264) erwähnten geometrischen Bewegungen und sucht ganz besonders dasPrincip der leben digen Kräfte zur Geltung zu bringen, auf welches letztere be zogen er auch die Unmöglichkeit einer sich selbst bewegenden Maschine (des Perpetuum mobile) nachweist 2 ). Ganz allgemeine Anerkennung hat Carnot’s Satz über den Verlust an lebendiger Kraft beim Stofe unelastischer Körper ge- Coordinaten, welche man, statt sie einen Winkel bilden zu lassen, auf derselben Linie genommen hat. So vereinfacht man die Sache, weil der Grad der Gleichung nicht erhöht wird, und man den Ursprung und die Richtung der Transversalen verändern kann. Später wandten zwei andere französische Mathematiker S e r v o i s und Brianchon die Transversalen mit glänzendem Erfolg zur Lösung von Aufgaben der praktischen Geometrie an (Chasles, ,Geschichte der Geometrie*, S. 210). Weitere geschichtliche und sachliche Auskunft giebt auch der Artikel ^Transver sale“ in Klügel’s Mathematischem Wörterbuche 1 . Das erste selbständige Buch in deutscher Sprache, über denselben Gegenstand veröffentlichte 1843 C. Adams in Winterthur (geb. 1811, gest. 1839) unter dem Titel: „Die Lehre von den Transversalen in ihrer Anwendung anf die Planimetrie“. Betreffende Abhandlungen noch anderer Geometer finden sich in Crelle’s .Journal für Mathematik* und inGergonne’s .Annales de mathdmatiques pures et appliqudes*. Diese letztere ausgezeichnete Zeitschrift hat leider, nach dem Er scheinen des 21. Bandes, im Jahre 1831 zu erscheinen aufgehört. 1) In der Ausgabe von 1803 nennt er, am Ende des §. 121, das Princip der virtuellen Geschwindigkeit das „Princip Galilei’s“ und bezeichnet Galilei zugleich als den Erfinder des Satzes. Man sehe auch Seite 66, Note 4. 2) Die Unmöglichkeit des Perpetuum mobile zeigte neuerdings, auf das Princip von der Erhaltung der lebendigen Kräfte gestützt, mein Neffe,' der Pro fessor Richard Rühlmann in seiner Bearbeitung von Verdet’s The'orie mdcanique de la chaleur*, Bd. I, pag. 80 und pag. 154.