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253 §• 25. Erster Theil. Sechstes Capitel. Linie in die analytische Geometrie einführte und dadurch den Grund zur Verbannung aller Construction aus derselben legte, überhaupt ihr eine neue Form gab, durch welche Are wettere Ausbildung möglich wurde. Gesammelt fanden sich diese Aibei en erst in den 1795 von Monge veröffentlichten .Feuilles danalyse appliquee ä la geometrie“. Später (1805) erschien noch .Appli cation d’algebre ä la geometrie“. Aus dem Gebiete der technischen Mathematik^ ist noch Monge’s Buch ,Traite elementaire de statique, a l’usage des ecoles de la marine“ ganz besonders zu erwähnen !lesseia erste Auflage 1786 erschien, während die fünfte von Hachette (1810) besorgt wurde und bereits 1806 auch eine deutsche Uebersetzung (von Hahn in Berlin) erschien. Auch diese Arbeit, wobei sich Monge die rein synthetische Behandlung der Statik fester Körper als Aufgabe gestellt hatte, wird als ein Meisterstück von Klarheit, Einfachheit und (schon von Hachette) als eine nothwendige Einleitung für das Studium von Werken über analytische Mechanik bezeichnet ■)• Wir werden später (in einem Zusatz-Capitel), wenn über die verschiedenen Beweise des Parallelogramms der Kräfte gehandelt wird, auf Monge’s Statik zurück zu kommen Gelegenheit finden. Schließlich verdient noch erwähnt zu werden, daß Monge mit zu den wirksamsten Begründern der berühmten Pariser polytechnischen Schule 2 ) gehört, an der er auch 15 Jahre lang (1795 bis 1809) als ganz ausgezeichneter Lehrer wirkte. 1) Der berühmte Lagrange soll sich überMonge einmal mit den Worten geäußert haben: „Mit seiner Anwendung der Analysis auf die Dar- Stellung der Oberflächen wird dieser verteufelte Mensch unsterb lich werden“. (Arago’s sämmtliche Werke. DentschvonHankel.Bd.il, 2) Nach dem Sturze der Pariser Schreckensherrschaft, am 27. Juli 1794 (9 Thermidor), wo man die Wiederbelebung des Unterrichts, namentlich für die technischen Zwecke des Staates, der Marine, des Artillerie- und Ingenieur-Wesens, des Bergwesens und des Straßen- und Brückenbaues als dringendes Bedurfmßer- kannte, erfaßte Monge mit Enthusiasmus die Idee einer geme.nschafheben Schule für die genannten Zwecke. Er warb für diesen Plan bei den Mitgliede des Wohlfahrtsausschusses, von denen Pourcroy (der berühmte Chemiker) zum Berichterstatter an den Nationalconvent ernannt wurde. Ein betre en es ese z ging, ohne Widerspruch zu erfahren, am 28. September 1794 (7. Vend&maire, an III) durch und die neue Lehranstalt trat unter dem Namen der „ c male“ oder „Ecole centrale des travaux publics“ ins Leben. n leser c u e wirkten die seiner Zeit berühmtesten Männer als Professoren namentlich a g r a g ,