§.25. \om letzten Drittel des 18. bis zum ersten Drittel des 19. Jabrli. 255 stellende Geometrie) schuf, wozu noch hinzukommt, daß Monge auch als der Vater der „neueren analytischen Geometrie“ bezeichnet werden muß. Monge selbst charakterisirt die darste 11 ende Geometrie (bereits in der ersten 1794 erschienenen Ausgabe) folgender- maaßen: Die darstellende Geometrie hat den doppelten Zweck: Erstens zu lehren auf einem Zeichenblatte, das nur zwei Dimensionen hat, nämlich Länge und Breite, alle Naturkörper darzustellen, welche drei Dimensionen, Länge, Breite und Höhe besitzen, vorausgesetzt, daß diese Körper streng bestimmt werden können. Fortschritten der Wissenschaften und den Arbeiten einer jeden Klasse Rechen schaft abzulegen. Es ist. zweifellos, daß man bei der Gründung dieses National- mstitutes nicht versäumt hatte, Monge’s Meinung zu Rathe zu ziehen. Im Jahre 179G sandte das Directorium ihn mit B erthol 1 et (dem berühmten Chemiker) und verschiedenen Künstlern nach Italien, um dort die'Gemälde und Statuen in Empfang zu nehmen, welche mehrere Städte an Frankreich abzutreten hatten, um sich von der Kriegscontribution zu befreien. Bei der 1798 von Napoleon begonnenen Expedition nach Aegypten wurde das wissenschaftliche Personal derselben wieder besonders von Monge und Berthollet gebildet, deren Arbeiten namentlich durch den Eifer und die Sach- kenntniß der beiden Genannten zu dem bekannten glücklichen Ende geführt wurden, welche schließlich in dem berühmten Werke: ,Description de l’h>ypte‘ ihren Abschluß fanden. Ebenso begleiteten die Beiden den Ohergeneral auf seinem -uge nach Syrien und nicht minder waren sie es, welche allein Bonaparte be gleiten durften, als er sich zufolge übler Nachrichten von der italienischen Armee nach Frankreich zurück zu kehren entschließen mußte. Monge übernimmt nach seiner Rückkehr seine Professur an der polytechnischen Schule wieder, wird schon 1<99 Senator, arbeitet für das Journal der polytechnischen Schule, und nimmt an den Verhandlungen der Commission thätigen Antheil, welche die Ausführung und Veröffentlichung des prachtvollen Werkes über die Expedition nach Aegypten zu leiten hatte. Im Jahre 1804 wird Monge von Napoleon zum Grafen von elusium ernannt, überhaupt fortwährend ausgezeichnet, bis nach Napoleon’s Sturz auch an Monge die Reihe kam und er mit noch anderen ausgezeichneten Mitgliedern der Akademie (vornämlich Car not) ausgeschlossen und allen seinen Aemtern entsetzt wurde. Monge starb am 18. Juli 1818 in Paris, verlassen von den charakterlosen Anhängern der Regierung, hochgeehrt und nie vergessen von den Männern der Wissenschaft und insbesondere von den damaligen Züg- lingen der polytechnischen Schule. Die ausführlichste Biographie von Monge hat Arago geliefert die zugleich mit hüchst interessanten und pikanten Episoden ans Monge’s viel bewegtem Leben ausgestattet ist. In der Hankel’schen Uebersetzung von Arago’s sämmtlichen Werken (Bd. II) reicht die Abhandlung von S. 346 bis 484