Volltext Seite (XML)
254 §. 25. Erster Theil. Sechstes Capitel. §• 25. Monge, Ilachette, Lacroix und Carnot. Seitdem Descartes 1637 (S. 77) den Grund zur heutigen analytischen Geometrie“ legte, war die Geometrie durch keine neue Disciplin so bereichert worden, hat Niemand so viel ur die weitere Entwickelung der Geometrie geleistet, als Gaspar Monge ’), indem er die „Geometrie descriptive (dar- 1) Gaspard Monge, geb. 174G zu Beaume, gest. ISIS zu Paris. Er war der älteste Sohn eines herumziehenden Handelsmannes, der sich harte: . - behrungeu auferlegte, nur seine drei Söhne auf die ge ehrte Schule zu Scann e schicken zu können. Hier zeichnete sich G. Monge derart,g aus daß e, bald nachher in die zweite Abtheilung der Militär-Ingenieurschule zu Menet» - «enommen werden konnte. Auch hier machte er solche Fortschritte, daß e reits im 16. Lebensjahre (17G2) zum Professor der Physik an der berühmte • Lehranstalt der Oratoristen zu Lyon angeste.lt wurde 17G8 wurde er Repetent und 1771 Professor an der General-Militärschnle zu Mez.eres, in welcher le zteren Stellung er bis zum Jahre 1780 verblieb, wo er den Lehrstuhl ^rGAraubk an der durch Turgot gegründeten Schule im Louvre zu Tar.s e.hielt Loch “ demselben JahreVlso 34 Jahre alt) wurde Monge Mitgli der Wissenschaften. Hierzu hatten wahrscheinlich sehr \ie seil Tahren getragen, welche in den Denkschriften der Turiner Akademie aus den Jahren 1770 bis 1773 veröffentlicht wurden. ^ 1783 wird er an der Stelle von Betont Examinator der Mannezogl.ng , in welcher letzteren Eigenschaft er bis zum Ausbruche der ersten Revolution wirkte Nach der definitiven Beseitigung Ludwig s X\I. als König von reich (10. August 1792) erhielt Monge in dem dafür eingesetzten conseil ex - cutif die Stelle eines Marineministers. Indessen sah sich Monge genot,11g , <i s Stelle bereits am 10. April 1793 aufzugeben. Als der Convent die _ us g von 900,000 Mann zur Verteidigung Frankreichs ungeordnet hatte 1fehlten Wafl und Schießpulver. Zum Beschallen dieser nothwendigen Mittel, um vnegzu u i , ernannte man Monge zum Direetor der Gewehrfabriken, Geschützgie ereien um Pulvermühlen der Republik, wobei man bald erkannte, daß man ich m hierzu erforderlichen Fähigkeiten unseres Monge nicht getauscht hatte. L. hei schaffen was man bedurfte und verfaßte überdies selbst ein Handbuch unte. den Titel: L’art de fabriquer les canons*, was in den besonderen Etablissements und in den Arsenalen des Staates von großem Nutzen war. Einen wesenthchen Aiith nahm Monge an der Gründung der berühmten polytechnischen Schule ,n lar.s (den 28. September 1794 oder den 7. Vendemiaire an III) de» )Prrita» er zugleich wurde und wo er insbesondere seine berühmte „göomdtrie de.= 1 tive“ lehrte, als deren Schöpfer (wissenschaftlichen Begrundei) ei mi angesehen wird. In demselben Jahre (1794) wurden die aufgehobenen Akadem unter dem neuen Namen Institut de France wieder ms Leben geruen, letztere die Obliegenheit hatte, alljährlich dem gesetzgebenden Körper von den