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§. 24. Erster Tlieil. Sechstes CapiteL Gesetz (Seite 107, Note 1) = — eine Abänderung erfahren V ' . j), (v. 2 \ n und so gestaltet werden müsse, dass sich verhält^- — . Der zweite der in der Ueberschrift zu diesem Paragraphen genannten Meister, nämlich Legendre 1 ), verschaffte sich einen berühmten Namen, insbesondere durch seine Theorie der elliptischen Functionen, welche er während seiner langen, 1) Adrien Marie Legendre, geb. 1752 zu Paris, gest. 1833 ebenda selbst. Legendre wirkte zu Paris als Professor der Mathematik anfänglich an der Militärschule, nachher an der Nornialseliule daselbst, vorher 1783 ward er in die Pariser Akademie der Wissenschaft als Mitglied aufgenommeu. Im Jahre 1808 wurde Legendre Ehrenrath der Universität und später Mitglied der Commission des öffentlichen Unterrichts, 1816 Examinator an der polytechnischen Schule. Im Jahre 1824 verlor der 72jälirige Legendre seine Pension von 3000 Franks, weil er bei der Besetzung einer Stelle an der Akademie nicht für den ministeriellen Candidaten gestimmt hatte. Unter den wissenschaftlichen Arbeiten Legendre s sind besonders die über elliptische Functionen hervorzuheben, deren erste Abhandlung (,Me'- moire sur les integrations par d’arcs d’ellipse*) im Jahre 1786 erschien, wahrend seine sämmtliclien Entdeckungen im Zusammenhänge in dem großen Werke ver öffentlicht wurden: ,Exercices de calcul integral 1 etc., trois Volumes 1811 bis 1816. Dieses Werk wurde neu aufgelegt in den Jahren 1825 bis 1828 unter dem Titel: .Traitö des fonctions elliptiques et des intögrales Euldriennes*. Im Jahre 1806 veröffentlichte Legrendre eine Schrift unter dem Titel: ,Nouvelles methodes pour la dötermination des orbites des cometes 1 , woriu zum ersten Male die Methode der kleinsten Quadrate d. i. der Satz ausgesprochen wurde, daß wenn aus Beobachtungen mehr Gleichungen vorliegen als Unbe kanntezubestimmen sind, die richtigsten und bepemstenWerthe der letzteren diejenigen seien, für welche die Summe der I ehler- quadrate ein Minimum ist. Ob indeß dem Legendre die Priorität der Entdeckung dieser Methode zuerkannt werden kann, ist mindestens ungewiß (Wolff, a. a. O., S. 560), jedenfalls hat Gauß das Verdienst der wissenschaftlichen Begründung derselben. (Gauß veröffentlichte dieselbe Methode drei Jahre spater in seinem Werke: ,Theoria modus corporum coelestium 1 etc. Hamburg 1809). Indeß wird bestimmt behauptet, daß Gauß das Princip der Methode der kleinsten Quadrate bereits im Jahre 1795 als Student in Göttingen gefunden habe (Ger hardt, .Geschichte der Mathematik, S. 232). Später schlug Laplace in seiner .Thdorie analytique des probabilites*, Paris 1812 einen anderen W'eg als Gauß ein, wogegen jedoch nachher Gauß erhebliche Bedenken erhob und worüber eben falls in Gerhardt’s .Geschichte der Mathematik 1 , S. 235 Auskunft ertheilt wird. Ueber die vielfachen Arbeiten Legendre’s, welche in den .Memoiren der Akademie der Wissenschaften 1 in Paris erschienen, giebt namentlich Poggendorff Auskunft in seinem ,Biographisch-literarischen Ilandwürterbuche . Fernei finden sich Angaben in der ,Biographie universelle*. Supplement S. 175,