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§. 3. Erster Theil. Erstes Capitel. kleinen, aber höchst empfehlenswerthen Buche ,Aristoteles‘ J g S. 36 (der deutschen Uebersetzung) ’) über die Mathematik des g; Aristoteles sagt und was folgendermaßen lautet: „Aristoteles spricht häufig von der Mathematik als von n einer großen und anziehenden Wissenschaft, welche einen hohen n geistigen Genuß zu bieten vermöge, doch scheint er sie als in m seiner Zeit bereits so ziemlich vollendet und abgemacht ange- -e sehen zu haben, welche darum seine Aufmerksamkeit weniger als gl andere Erkenntnißgebiete erfordere. Wäre ihm das Leben bis gi zu dem von Plato oder Alexander von Humbo 1 dt erreichten m Alter verlängert worden, so würde er möglichen Falls eine Dar- -i Stellung der mathematischen Wissenschaft unternommen haben.“ a . Zum Schlüsse folgt hier noch Einiges über das Leben des g9 Aristoteles und über seine Werke 2 ). Aristoteles wurde 384 v. Chr. (im ersten Jahre der neunundneunzig- -gi sten Olympiade) zu Stagira (oder Stageira) einer griechischen Colonie und Im Hafenstadt am Strymonischen Golf in Thracien (Macedonien) geboren. Seinem Geburtsorte verdankt er dem weltberühmten Beinamen des Stagi- -ig, riten, den ihm Scholiasten und Scholastiker in späteren Tagen gegeben haben. .na Sein Vater Nikomachus war Arzt und Freund des Königs Amyntas von no' Macedonien, wodurch der junge Aristoteles schon frühzeitig an den Hof kam " um und seinem künftigen Gönner, dem ihm ungefähr gleichalterigen Philipp von no Macedonien bekannt wurde. Als er 17 Jahr alt (3G7 v. Chr.) und seinVater isf. gestorben war, wurde er von seinem Vormund Proxenus zu Plato nach rkm Athen, dem damaligen „Mittelpunkt der Weisheit“ gebracht und trat lux daselbst in die Schule, welche Tlato in dem Olivenhaine des Akadomus am um Hfer des Kephissos gegründet hatte. Dnter seinen Mitschülern soll er den Bei- -iof namen „der Leser“ gehabt haben, während ihn sein Lehrer Plato selbst, t Jgd in Anerkennung seiner schnellen und kräftigen Intelligenz, „den Geist der 19I Schule“ nannte 3 ). 1) ,Aristote] es 1 von Sir Alexander Grant „Principal“ der Universität leth Edinburg. Autorisirte Uebersetzung von Dr. Immelmann, Berlin 1878. 2) Ziemlich vollständig und übersichtlich bei Grant, S. 1, Capitel I und hm S. 25, Capitel II. Die vortreffliche Immelmann’sche Uebersetzung umfaßt in ui i zehn Capiteln, nur 168 (klein) Octavseiten, kostet nur 2,75 Mark und ist namen t- -j n! lieh den Studirenden technischer Lehranstalten recht sehr zu em- -m 9 pfehlen. Das erste Capitel dieses Buches handelt ausführlich vom Leben des 39h Aristoteles. 3) Bei Grant-Immelmann (a. a. 0. S. 4) wird erzählt, daß Aristote- - 9 j 0 les, um Zeit zu gewinnen, das Mittel erfunden habe, mit einem Ball in der Hand £> nß ] zu schlafen, den er über einen metallenen Tisch hielt, so daß, so bald die Hand bne] nachließ, der Ball beim Herabfallen einen starken Schall veranlaßte und ihn xidi zur Wiederaufnahme seiner Arbeiten weckte.