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2 §. 2. Einleitung. Ohne hier die Richtigkeit dieser Annahme zu erörtern *) heben wir für unsere Zwecke aus dem nachherigen Fortbaue der Mechanik hervor, daß nach Lagrange besonders zweier lei in der betreffenden Geschichte zu verzeichnen ist, nämlich erstens das Schaffen der wünschenswerthen, ja nothwendigen Klarheit in gewisse Fundamentalprincipien der Mechanik und zweitens die systematische Anwendung der letzteren auf die Technik der Industrie und namentlich auf die in Bewegung be griffenen Maschinen 2 ). In beiden Richtungen gelangte man jedoch erst, vom ersten Viertel dieses Jahrhunderts, ab zu entschiedenen Resultaten und zwar (vorzugsweise) nicht durch Männer der reinen Wissenschaft, sondern durch solche, welche die gegenwärtige, mechanische, wissenschaftliche Technik gründeten und wovon vor Allen aus der französischen Schule Navier, Coriolis und Poncelet 3 ), so wie von deutscher Seite besonders Redtenbacher und Weisbach in der Geschichte zu verzeichnen sind 4 ). §. 2. Naturgemäß (Note 1, §. 1) hängt die Geschichte der theore tischen Maschinenlehre derartig mit derjenigen der reinen Ma thematik und Mechanik (als deren Hülfsmittel, Werkzeuge) zu sammen, daß die Geschichte der letzteren Wissenschaften, haupt sächlich der Mechanik, in ihren Grundzügen, der der speciellen Maschinenlehre vorausgehen muß. Hierbei wird jedoch der bestimmte (specielle) Zweck dieses ,Geschichte der Mathematischen Wissenschaften 1 , Th. II, S. 378 (zweite Auflage.) 1) Jolly, ,Die Principien der Mechanik 1 , Stuttgart 1852, S. 81, 141 und 171. Redtenbacher, ,Geistige Bedeutung der Mechanik und geschichtliche Ent deckung ihrer Principien*. (Nach einem Vortrage, der vom Verfasser 1859 ge halten wurde.) München 1879, S. 112. 2) Auch Jolly a. a. 0., S. 142 ist der bestimmten Ansicht, daß mit Lagrange’s ,Mäcanique analytique* eine Erschöpfung des Gegenstandes noch nicht eingetreten war. 3) Jolly, a. a. 0 S. 81, 141, 168 und 171. 4) Die mehr oder weniger großen Verdienste noch lebender Männer um die Sache werden, aus wohlbegreiflichen Rücksichten, sowohl hier wie im ganzen Buche absichtlich verschwiegen.