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§. 17. Das achtzehnte Jahrhundert, 157 leitung der von Cot es hinterlassenen Schriften, 1722 das Werk, welches als das erste vollständigere über Integralrechnung auzu- sehen ist, ,Harmonia mensurarum, sive analysis et synthesis per rationum et angulorum mensuras promotae 1 herausgab und worin . auch der Cotesische Lehrsatz enthalten ist. Nicht unerwähnt ist der Schotte Stone 1 ) deshalb zu lassen, weil er 1730 ein Buch unter dem Titel veröffentlichte: ,The me- thod of äuxions both direct and inverse 1 , dessen erster Theil eine Uebersetzung von L’Hospital’s Differenzialrechnung ist und der zweite Theil die Integralrechnung und deren Anwendungen enthaltend, von Johann Beruoulli, wegen seiner Ungenauig keiten und Fehler sehr stark mitgenommen wurde 2 ). Zu den englischen Mathematikern, die sich um die Ausbildung der mathematischen Wissenschaften verdient machten, ist noch der nach England geflüchtete und dort seiner Zeit als Privatlehrer der Mathematik lebende Franzose Abraham de Moivre 3 ) zu erwäh nen. Er erweiterte namentlich den Cotesischen Lehrsatz auf die dreitheilige Function 4 ): x 2n ± 2 a n x n cos <p -f- a 2n , in dem 1730 in London gedruckten Werke ,Miscellanea analytica de scribus et quadraturis 1 . Am berühmtesten von allen englischen mathematischen Schrift stellern dieser Zeit hat sich der Schotte Mac lau rin 5 ) gemacht der Theologie, Lehrer der Mathematik des Herzogs von Cumberland und „Master of Mechanics“ des Königs Georg II., dann nach Cotes’ Tode Professor der Mathe matik an der Universität Cambridge und Mitglied der Royal Society. 1) Edmund Stone, geb. ? zu Inverary (Schottland), gest. 17G8 ebenda selbst. Von ihm ist Nichts weiter bekannt, als daß er Verfasser einiger mathem. Werke war, 1725 zum Mitgliede der Royal Society erwählt, jedoch 1742, aus unbekannten Gründen wieder gestrichen wurde. 2) ,Opera omnia 1 , T. IV, p. 169 bis 192 unter der Ueberschrift: „Remarques snr le calcul integral de Mr. Stone“. 3) A. Moivre wurde 1667 zuVitry (Champagne) geboren und starb 1754 zu London. Zufolge der Aufhebung des Edicts von Nantes verließ er Frankreich und lebte und wirkte in London. 1697 wurde er Mitglied der Royal Society. Ein Verzeichniß seiner Werke und Abhandlungen liefert namentlich Poggen- dorff im ,Biographisch-literarischen Handwörterbuche 1 , Bd. II. 4) Eine Construction der Moivre’schen Factoren findet sich u. A. inKlii- gel’s ,Mathem. Wörterbuche 1 , Th. I, S. 564 bis 569. 5) Colin Maclaurin wurde 1698 zu Kilmoddan bei Inverary (Schottland) geboren und starb 1746 zu York. Er war Professor der Mathematik am Marishai College in Aberdeen bis 1725, dann dasselbe an der Universität Edinburgh. Im : i