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§. 14. Mitte des siebzehnten bis Anfang des achtzehnten Jahrh. H5 spiel dieser Sache durch die Erklärung des Weltsystems vorge legt J ). Denn dort wird nämlich aus den Erscheinungen am Him mel mit Hülfe der, in den ersten Büchern mathematisch bewie senen Sätze die Kraft der Schwere abgeleitet, vermöge wel cher die Körper sich bestreben, der Sonne und den einzelnen Pla neten sich zu nähern. Aus derselben Kraft werden dann, gleich falls in mathematischer Entwicklung, die Bewegungen der Pla neten, Kometen, des Mondes und des Meeres als Folgen abgeleitet“. Gleichsam zur Ergänzung des Vorstehenden und als Schluß der Mittheilungen über Newton folgt hier noch eine (möglichst) kurze Biographie dieses ausgezeichneten Mannes. Isaac Newton wurde gehören-) am 25. Deeember 1042 altenglischen, oder 5. Januar 1043 neuen Stiles, zu Woolstborpe, einem Dörfchen im Kirch spiel C'olsterworth in Lincolnsliire, ungefähr li Meilen südlich von Grantham. Bei seiner Geburt (die nach dem Tode seines Vaters erfolgte), war er so klein und schwach, daP man wenig Iloifnung für ein langes Leben hatte. In seinem zwölften Jahre besuchte er die Stadtschule zu Grantham, wo' er weder für ÜeiPig noch talentvoll galt. Ein Streit mit seinen Mitschülern wurde Veranlas sung. daP er anhaltend fleiPig zu arbeiten anfing. Während sich dann seine Mitschüler in den Erholungsstunden mit ihren Spielen belustigten, beschäftigte er sich mit der Anfertigung von kleinen Maschinen, worunter seine Biographen 3 ) „Die Ebbe und Fluth des Meeres werden durch die Wirkungen der Sonne und des Mondes hervorgebracht.“ Ferner Prop. XIX bis XXXV die geometrische Auflösung des „Problemes der drei Körper“, ursprünglich die Störungen umfassend, welche die Anziehung der Sonne in der Bewegung des Mondes um die Erde hervorbringt. Allgemein betrachtet enthält dies Problem die Bestimmung der Bewegung von drei Körpern, die sich gegenseitig im Verhältnis ihrer Massen und ver kehrt, wie die Quadrate ihrer Entfernungen anzichen. Obwohl dies Problem in seiner Allgemeinheit analytisch noch nicht gelöst ist, so kann man doch die geometrische Auflösung desselben ausschliePlich New ton zuerkennen. 1) Als eine der kostbarsten Früchte der von Newton aufgestellten Lehre der allgemeinen Anziehung, ist der Nachweis von Leverrier und Adams, aus den Störungen, welche sich im Laufe des Uranus durch Beobachtungen gezeigt hatten, den Ort eines noch unbekannten Planeten herzuleiten. Es gelang nämlich (1846) den genannten zwei Astronomen, mit Hülfe der Rechnung, den Ort des Planeten Neptuns so genau anzugeben, daP es nur einer Nachsuchung an betref fender Stelle bedurfte, um den bis dahin unbekannten Planeten aufzufinden. Letz teres gelang zuerst dem Dr. Galle in Berlin. (Man sehe deshalb auch Mädler’s ,Geschichte der Astronomie Bd. II, S. 150). 2) Ein Jahr nach dem Tode Galilei’s, der nach S. 76 am 8. Januar 1642 starb. 3) Brewster. ,The Life of Sir Isaac Newton 1 , London 1831, p. 5 etc. 8*