Volltext Seite (XML)
§. 13. Fünfzehntes bis siebzehntes Jahrhundert. 107 Besonders beachtenswerth sind in dieser Beziehung die For schungen Mariotte’s 1 ), der zum experimentellen Nachweise der von Wallis, Wren und Huyghens theoretisch aufgefundenen Gesetze eine besondere Vorrichtung ersann (gewöhnlich Perkus sions oder Stoß-Maschine genannt), die, namentlich früher, als man sich für diesen Zweig der Physik noch lebhaft interessirte, eine ge wisse Berühmtheit erlangte. — P (di -f- di,) und , [md(dx‘) -(- »i, d (d 2 x,)~ 2 L dP iotegrirt: = -fP (di + di,) + Const. ' Da jedoch Const. = ^ -j- — 1 ^ ist, so hat man m» 2 + vi, v,- — (m V 2 + i», F,-) = —i fP (di -f dt',). Für vollkommen elastische Körper also, weil hier der rechte Theil der Glei chung Null ist: III. mv 2 -)- m,!’, 2 = mV 1 -f- m, F, 2 . Bei völlig unelastischen Körpern ist v = = u, daher wenn man zu gleich für u den Werth ans II einführt: IV. fP(di + di,) = (V - F,p. Obwohl für technische Anwendungen Formeln ohne Werth sind, welche vollkommen elastische Körper voraussetzen, so werde doch (für einen Fall) notirt, daß sich hier noch der Satz naehweisen läßt, daß v — v, = V, — V ist und dann aus I erhalten wird: v _ (m - m,) F -f 2 vi, V, und ^ = (m - v h ) F, + 2 mV m 4- »f, 1 m + m, 1) Edme Mariotte wurde 1620 zu Bourgogne (Departement Saune et Loire) geboren, trat frühzeitig in den geistlichen Stand, ward später Prior zu St. Martin sous Beanme in der Nähe von Dijon und 1666 Mitglied der (in demselben Jahre gestifteten) Pariser Akademie der Wissenschaften. 1676 erschien sein Werk ,Essai de la nature de l’air 1 , an dessen Spitze der nach ihm .benannte Satz steht, daß sich bei Gasen, welche Pressungen unterworfen sind, die Vo lumina umgekehrt wie diese Pressungen verhalten. Allerdings klärte sich später auf, daß bereits 10 Jahre früher der Engländer Boyle (geb. 1626; gest. 1691) denselben Satz gekannt und in Anwendung gebracht hat. Die größten Verdienste erwarb sich Mariotte um sorgfältige und gewissenhaft angestellte Versuche über auch technisch wichtige Gegenstände der mechanischen Physik, Hy drostatik und Hydraulik, so daß die betreffenden Schriften zu ihrer Zeit in klassi schem Ansehen standen. Unter anderen rührt von ihm die erste Formel zu baro metrischen Höhenmessungen her, nämlich h = 63 z -f- wor * n h die zu messende Höhe in Pariser Fußen bezeichnet und z die Differenz der Queck silbersäulen (z =r b 0 — 6) an der unteren und oberen Station in Pariser Linien ist. Ebenso stellte er zuerst eine Formel für die Wanddicke cylindrischer Köhren auf, wenn diese Druck' von innen erfahren, worüber u. A. in der Hydromechanik des Verfassers S. 40 Zusatz 1 berichtet wird. Letzterer Gegenstand findet sich