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zu 9 Monaten Arbeitshausstrafe veturtheilt. — Den Vorsitz Lei der Berhandluny führte Herr Gericht-rath Utznert und waren die Anklage und die Vertherdigung durch die Herren Staat-anwalt Löwe und Adpocaten Liebster, vr Gerhardt u»d Schmort vertreten. Leipzig, 28. Juni. Im Lanse des MnnatS April d. I. hatte der wiederholt mit Gefängniß bestrafte und zuletzt bei einem hiesigen Lohnkutscher in Diensten ststznnde Handarbeiter Friedrich August Illig aus Calbitz bei Oschatz, 42 Jahre alt, zu zwei ver schiedenen Malen von auf dem hiesigen bayerischen Bahnhof lagernden Kohlen zwei Wagenladungen widerrechtlich sich angeeignet und durch den in demselben Drenstverhältmß strUnden Hand arbeiter Friedrich Wilhelm Anton Senf von hier, D2 Jahre alt, an den in einem hiesigen Kohlengeschäft als Kohlenfahrer beschäf tigten Gottfried Eduard Franke aus Wellaune bei Düben, 32 Jahre aü, verkaufen lassen. Illig wollte jedesmal nur 25 Scheffel zumeist Rußkohle und zwar daS eine Mal von den Kohlenlagern, welche sein Dienstherr für einen hiesigen Kohlenhändler vom Bahnhof in die Niederlage oder in die Gasanstalt zu fahren contractlich verpflichtet war, das andere Mal jedoch von einem fremden Haufen sich angeeignet und nur für die erste Ladung acht Thaler Kaufpreis von Franken er halten haben; die zweite Fuhre sei noch unbezahlt, da inzwischen ihre, der Angeklagten, Verhaftung erfolgt sei. Senf giebt zu, daß nach der Art und Weise, wie ihm Seiten Illig's möglichste Beschleunigung des Transporte- der beiden Wagen ladungen anbefohlen, die Bermuthung nahe gelegen, daß es nicht mit rechten Dingen zugehe und bestätigt, von Franken jede-mal 10 und 15 Ngr. Trinkgeld erhalten zu haben. Franke dagegen läugnet, von dem unredlichen Erwerb der er kauften Kohlen Kenntniß gehabt zu haben, er habe vielmehr ge glaubt, die Kohlen kämen von einem Schirrmeister, dem er früher einen solchen Auftrag ertheilt habe, eine Angabe, welche nicht ganz unbestätigt geblieben. DaS kömgl. Bezirksgericht, welchem Herr Gerichtsrath v. Metzsch präsidirte, verurtheilte Älligwegen Unterschlagung und Diebstahls, im Rückfalle verübt, zu 5 Monaten Arbeitshausstrafe und Sensen wegen Begünstigung zu 6 Wochen Gefängniß (wovon 3 Wochen wegen der langen Untersuchungshaft als verbüßt angesehen wurden); dagegen sprach es Franken aus Mangel an vollständigem Schuld- beweise klagfrei. Die Anklage und die Verteidigung waren bei der Verhand lung durch die Herren Staatsanwalt Hoffmann und Rechtsanwalt Hofrath Kleinschmidt (für Franken) vertreten. Leipzig, 29. Juni. Heute wurde der Gärtner Johann Gott fried Heinrich Schumann aus Belgershain, 50 Jahre alt, wegen boshafter Beschädigung fremden Eigentbums sowie wegen Diebstahls zu sechs Monaten und einer Woche ArbeitshauSstrase unter einer DritttheilSschärfung verurtheilt. Jur Tageschronik. Leipzig, 29. Juni. Im Jacobshospitale starb gestern Nach mittag der 55 jährige Handarbeiter von hier, welcher vorgestern von einem durch ihn selbst^ gelenkten Wagen überfahren worden war. Die Räder des mit Mauersteinen beladenen Wagens waren ihm über die Brust gegangen. — Auf einem in der Nähe des Berliner Bahnhofes gelegenen Wachstuchplatze geriethen gestern Abend zwei Arbeiter, zwei Schwä ger, mit einander in Streit, in dessen Verlaufe der Eme dem An deren mit einem Messer einen Stich in den Unterleib und einen solchen in den Kopf beibrachte. Die Verletzungen waren so bedeu tender Art, daß der Gestochene sofort in da- IacobShospital ge bracht werden mußte. -ft- Verschiedener. Leiprig, 28. Juni. In unserer Stadt weilt jetzt auf der Durchreise nach Berlin ein alter muhamedanischer Derwisch, der durch sein auffällige- Aeußere die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er heißt Hadji Said Mahmoud, ist 70 Jahre alt und stammt aus Jerusalem. Er kommt über Wien, Prag und Dresden au- Ungarn» wohin er eine Wallfahrt gemacht hatte, um da- Grab eines berühmten türkischen Heiligen in Ofen zu besuchen. Von der ottomanischen Gesandtschaft in Wien ist er mit einem Paste zur Reise durch Europa versehen worden. Er ist trotz seiner Hohen Jahre noch eine »mponirende interessante Erscheinung mit schöner gerader Haltung, feurigen Augen und schönem noch wenig mit Grau vermischten Barte. Um der. Turban trägt er einen grünen Shawl gewunden, wie er nur den Meccapilgern zu tragen gestattet ist, um den Leib einen Teppich, den er beim Gebet auf die Erde breitet, und im Gürtel Waffen nebst verschiedenen eiaen- thümlichen Instrumenten, unter denen ein beim Beten zum Auf legen de- Kopfes dienendes, ungefähr einen Fuß hohe- Gestell besonder- auffällig ist. (L. Nachr.) ** Die englische Regierung hat auf besondere Verordnung de- Gir Roderich Murchison der zur Zeit in England lebenden jüng sten Tochter de- verewigten Direktor- vr. Carl Vogel i» chrevkr Anerkennung der hohen Verdienste tzre- Benders vr. Udwr Vogel um die Wissenschaft, für weiche er sein -eben zn» Dpfq brachte, die Summe non »00 Pfund Sterling überreiche» sch«. Zu Bern hat sich eine Vier-Snrtzetabli-t, die Mnlich Controle und Censur üben wM über Elle Biere, die in der Starr zum Verschenken kommen. Die Herren Wirthe sehen scheel darein. (D. I.-Ztg.) klnob pariser zVetterKalletia betrug ckrs 1'ewpsratur», 4 vdr Llorgtzn» »W 26 »m 27. to »0» 26. k« »w »7. krüeesl. . . -i- >1.4 ft 10.2 kom .... -I- n.« -ft lk.S OreeuMiek. — ft 11.3 lurin.... — -ft 18.1 ValenU» . — ft 120 Vien ... 4- 13.0 -ft ls.r lievre . . . ft 11.» - 11.5 bloekau . . 4- 15.8 ?ari» . . . : ft >2.2 ft 10.5 ?eter«durg. -i- l4.7 -t- >r.> 8tra»»kurg - ,5.6 - 13.2 Stoelrkoim. — UarooiUo. *0 - 17.7 - 18,2 Lopentragen — MsÜriä . . . -klieant« . . - 17.2 ft 23.4 ft 15.5 I,siprig. . . 4- -ft 10.S Tageskatender. Tägliche Abfahrt der Dampfwagerr au- Velp-tg Lltenburg: *5. 5. — 7. 40. — 12.10. — 3.15. — S.20. — k.ro Berlin: (Berlin-Anhalter Bahn) *7. —. 1. — '5. 50. — (Ltiptzz- Dresdner Bahn) 5. 45. — 2. 30. Nchm. Bernburg: *7. — 12. 15. — 6 Avds. »itterfeld: *7. — 1. — *5. 50. — S. 15. «bds. Gaffel: 5. — *n. 5. — i. 30. — 11. 1. Ncht». Chemnitz: fWestliche Gtaatsbahn) *5. 5.-7. 40.-12. 10.-3.11 (bis Glauchau). — 6. 20. — sLeipztg^vresdner Bahn) 5. 4b. - S (1 St. 20 M. Aufenthalt in Riesa). — 2. 30 — 6. »0. «dt. Coburg re.: *11. 5. — 1. 30. (bis Meiningen). Nchm. Dessau und Zerbst: *7. — 1. — *5. 50. Abds. Dresden: 5. 45. — *s. — 12. — 2. 30. — e. 30. — »10. Acht. Eisenach re.: 5. — 8. l 5.—*11.5. — 1.30.—7.5. (bis Erfurt).—'11. l. Frankfurt a. M.: sThür. Bahn) 5. — *11. 5. — *11. i. Rcht«.- IWestl Staatsbahn) *5. 5. Mrg«. — 12.10. Nchm. — tz. 20. Ach». Großenhain: 5. 45. — 'S. — 12. — 2. 30. — 6 30. Abds. L,fre.r'b. 5.-7. 40. — 12.10. — 3.15. — k. 20. Magdeburg: '7. —7.30. —12.15.—6.—s. 3v. (bis C-then). —'u>. Meißen: 5. 45. — 'S. — 12. — 2. 30. — ». 30. «bds. . Schwarzenberg: 5. 5. — 7. 40. — 12. 10. — s. 20. «bds. Zeitz und Gera: 5. — 1. 30. — 7. 5. »bds. <Vie «1t * dereichnetr» Und MN-it-e.) Oeffenrliche Bibliotheken. Universitätsbibliothek 11—1 Uhr. Städtische Sparkasse. Eiujahlaugen: Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag »ückjahlange»: Dienstag, Sonnabend. f»»n>.s—tti. Lnadigaugea: Jeden Werkeltag, Vormittag »ad Nachmittag. Städtisches Leihhaus. ErpedittoasM: Jeden Wochentag, Dormittag von 8—12 Uhr. Nachmittag von 2 Uhr bis Dunkelwerden r«»p. bt< 5 Ubr In dieser Woche verfallen die vom 28. September bis st. Ott-btt 1803 versetzten Pfänder, deren spätere Eintöjung der Proiontzatm nur unter Mitentrichtung der Nucttonsqebühren stattsinden kann Sparkasse in der Parochie Schönefeld zu Reudnitz. Einzahlungen und Rückzahlungen jeden Dienstag und Freitag von 8 b«s «/l,12 Uhr. Pharmakognvstisches Museum, Universitätsstraße 2V, von 1—3Uhr Städtische- Museum, geöffnet von 10 dis 4 Uhr, gegen Etntrtttsgrt» von 5 Ngr. Del veechto's KunstLussteLnng, Markt, Kaufhalle, S—5 Uhr Fortbildung-.Verein für Buchdrucker. Heute Abend FranzöD, Polnisch und Russisch. Gewerbl. Bildung». Verein. Heute Sejangunterricht, FranMih und Vorsiandssttzung. Verein Vorwärts. Heute Abend 8 Uhr Borstandsfitzung. Leipziger Hypothekenbank (Neumartt Nr. 31, Kramerhanl) gttvstrt Dartehn gegen Hypothek und verlauft Hyp»shetenbankicheme. Statut» und Geschäftsordnung werden unentgeltlich verabfolgt. T. A. Klemm » Mufitatten-, Znstru«.. u Sattenhaadt.. Leihanßalt str Musik iMufikalteu u Pianos) « Muftk-Salo», Neumartt. hohe W» KmU Brauset», KTSLsw» I-tmTe» »trm»»« Mm. 2. O» K. »b«3«L, Grimma'sche Straße Nr. 1s, WchW»5»ß»»«in Eonfeetton, Stickerei, Tapisserie, Dstodewaaren-UkmuLaetur. Coups» zn Visiten, feine Eqnipagen zn Trauungen re. emM 1» ktaiunn»», goldnes Weiafch. Aaffeebreter, so wie alle vlechwaaren, lachet und bronntt i» 8 Tagen dauerhaft, elegant und billig C. Schmidt, George siraße S und Rittersiraße 27, Ecke des Brühls. Aaffeebreter, Lampen, Eimer rc iackirt und bronzirt elegant uad biLi» «. »ochauk. Wafferkuusi Nr. 12. Son-jan-Bad, Reichels Garten, Korotheeustraß« Nr. 1. 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