eine gemeinfassliche Darstellung der Grundlagen der Starkstrom-Elektrotechnik für Ingenieure, Architekten, Industrielle, Militärs, Techniker und Studierende an technischen Mittelschulen
— 393 — gedeuteten Stellen die Ladung und Entladung unterbricht, ungefähr 80 bis 84o/o. 1 ) Das Produkt aus der höchsten zulässigen Entladungsstronistärke und der Zeit in Stunden, während deren dieser Strom der Zelle entnommen werden kann, ohne dass die Spannung unter das in 9. S. 392 als zulässig angegebene Minimum sinkt, heisst das Aufspeicherungs- Vermögen oder die Kapazität der Zelle in Amperestunden. Dividiert man diese Zahl durch das Produkt aus Dauer der Ladung in Stunden und Stromstärke bei der Ladung, so erhält man das Güteverhältnis hinsichtlich der Amperestunden. Dasselbe ist unter den oben angegebenen Verhältnissen ungefähr 90 bis 95 %. 2 ) Wenn man mit höheren Stromstärken als der zulässigen oberen Grenze kürzere Zeit ladet oder entladet, so-nimmt in beiden Fällen der Wirkungsgrad ab, auch wenn dieselbe Energiemenge zur Ladung verwendet worden ist. Ein Teil der elektrischen Arbeit wird dann zur Bildung entweichender Gase und zur Erwärmung des Inhaltes der Zellen verbraucht. Wenn man dagegen mit schwächeren Strömen längere Zeit hindurch ladet oder entladet, so nehmen tiefere Schichten der aktiven Masse an dem Umsetzungsprozess teil; man erhält dann eine etwas grössere Kapazität und günstigere Wirkungsgrade. 3 ) Auch Unterbrechungen durch Ruhepausen wirken ähnlich wie Verminde rungen der Stromstärke. Entladungen oder Ladungen mit zu starker Stromstärke oder zu geringe Ladungen und zu starke Entladungen machen sich noch bei mehreren nachfolgenden normalen Ladungen und Entladungen durch eine erst allmählich verschwindende Verminderung der Kapazität bemerklich. Wenn man Zellen längere Zeit nicht benutzen will, so soll man sie nur in voll geladenem Zustande stehen lassen. Durch lokale und sekundäre Wirkungen wird aber auch dann mit der Zeit ein geringer Teil der Ladung verbraucht, so dass man gut thut, von Zeit zu Zeit *) Für Zwecke der Praxis ist es ratsam, dieses Verhältnis nicht höher als 75 % anzunehmen. -) Im allgemeinen gilt die Regel, dass man 1 / 9 his \ an Ampferestunden mehr hineinladet, als man entnommen hat ®) Wenn eine Zelle nur mit der Hälfte der normalen Stromstärke geladen und entladen wird, so ist die Kapazität um ungefähr 15% grösser; wenn man dagegen mit doppelter Stromstärke ladet und entladet, so sinkt die normale Kapazität um 25 his 30%.