eine gemeinfassliche Darstellung der Grundlagen der Starkstrom-Elektrotechnik für Ingenieure, Architekten, Industrielle, Militärs, Techniker und Studierende an technischen Mittelschulen
— 129 — d) Einheit des Widerstandes. Nach dem Ohm’schen Gesetze (Kap., I, 8 S. 7) ist bekanntlich der Widerstand eines Leiterkreises gleich dem Quotienten aus der E M K und der Stromstärke. Die Dimension des Widerstandes w muss demnach der Quotient aus der Dimension der Spannung oder Potentialdifferenz E und der Dimension der Stromstärke i sein. DimE [cm’l« ^ sek“ 2 ] i c , 4 --11 Dim w = ~ —;; r 1 _n — L Dnn 1 [cm I« g ,2 sek *] Man bemerkt die auffällige Thatsache, dass der Widerstand die Dimension einer Geschwindigkeit hat. Es erklärt sich dies leicht duich folgende Betrachtung: Bei dem zur Definition der Einheit der E M K benutzten In- duktionsvorgange (man vergleiche das vorhergehende Kapitel \ II S. 107) war _ E = H . 1. v. Ist nun der Widerstand des Stromkreises w und die Stromstärke i, so ist nach dem Ohm’schen Gesetze: E H.l.v , H.l i = — = und w = —:— . v. W w 1 Nach dieser Formel ist der Widerstand w die Geschwindigkeit v, mit welcher ein auf den Kraftlinien rechtwinkliger Leiter von der Länge 1 = 1 cm in einem Felde von der Stärke H = 1 bewegt werden muss, um einen Induktionsstrom von der Stärke = 1 elektro magnetische Einheit zu erzeugen. Hieraus erkennt man, dass in der That der Leitungs widerstand als eine Geschwindigkeit aufgefasst werden kann. Diese elektromagnetische Einheit des Widerstandes ist sehr klein; ferner wünschte man, dass auch für die praktischen Einheiten, wie für die Einheiten des absoluten cm g sek -Systems, das Ohm’sche Gesetz ohne Proportionalitätsfaktor giltig sei. Dies hat dazu geführt, dass man den tausendmillionfachen Betrag der elektromagnetischen Wider standseinheit unter dem Namen Ohm 1 ) (abgekürzt 10) als praktische Widerstandseinheit gewählt hat: 1 m = 10® [cm 1 sek -1 ] 8) ’) Zu Ehren des Physikers Ohm, der zuerst das nach ihm benannte Gesetz aufgestellt hat. q Rühlwann, Elektrotechnik.