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Der Bewegung eines Metallstückes in einem Kraftlinienfelde setzt sich infolge dieser Induktionsvorgänge ein Widerstand entgegen, zu dessen Überwindung eine gewisse Arbeitsleistung erforderlich ist. Da der Leitungswiderstand in massiven Metallmassen sehr klein ist, sind die Ströme, die in denselben induziert werden, sehr stark. Das Metall wird durch diese Ströme erwärmt. Man nennt solche Ströme „Foucault- ströme“ oder „Wirbelströme“. Wenn sich ein Magnet in der Nähe einer Metallmasse bewegt, so rufen die in die Metallmasse ein- und von ihr 1 austretenden Kraftlinien in derselben Induktionsströme hervor, die der Bewegung des Magneten entgegen wirken. Der Magnet bewegt sich in der Nähe von Metallmassen, ähnlich als ob er in eine zähe Flüssigkeit eingetaucht wäre. Man benutzt dies vielfach, um bei Messinstrumenten die Schwingungen von Magnetnadeln rasch zu dämpfen. Man umgiebt zu diesem Zwecke den Magneten möglichst dicht mit einem Kupfer gehäuse, so dass gerade nur Baum genug bleibt, damit die Ablen kungen des Magneten sich vollziehen können. Man kann es auf diese Weise erreichen, dass die Magnetnadel sich unter der Einwirkung ablenkender Kraft in die neue Gleichgewichtslage einstellt, ohne über dieselbe hinaus zu schwingen (aperiodische Galvanometer). Um dem Entstehen von Foucaultströmen vorzubeugen und die durch dieselbe veranlasste Erwärmung und den Verlust an Arbeit zu vermeiden, müssen Metallmassen, in deren Nähe sich Änderungen von Kraftlinienfelderu vollziehen, in der Richtung, in welcher Foucault" ströme entstehen würden, in Teile zerlegt und diese Teile durch isolierende Zwischenschichten voneinander getrennt werden. Den Eisenkern eines Elektromagneten, dessen Windungen von Wechselströmen oder häufig unterbrochenen Strömen durchflossen werden, bildet man daher aus dünnen Eisendrähten, die man durch eine Lack schicht voneinander isoliert. Die Foucaultströme, die parallel den Windungen des Elektromagneten im Eisenkerne entstehen würden, können dann nicht zu Stande kommen. Da die Eisendrähte aber durch Wechselströme abwechselnd in entgegengesetztem Sinne magnetisiert werden, so entsteht ein Energieverlust infolge der früher (Abschn. IV, 16, S. 72) erwähnten Hysteresis und eine diesem Verluste entsprechende Erwärmung der Eisendrähte. Die Eisemnasse, welche in dem Anker einer Dynamomaschine enthalten ist, muss in der Richtung, die den stromführenden Drähten parallel ist, ebenfalls geteilt und die Teile müssen voneinander isoliert werden, damit nicht ein Arbeitsverlust und schädliche Erwärmung durch Foucaultströme veranlasst wird.