eine gemeinfassliche Darstellung der Grundlagen der Starkstrom-Elektrotechnik für Ingenieure, Architekten, Industrielle, Militärs, Techniker und Studierende an technischen Mittelschulen
— 108 — mit einem ausserhalb des Kraftlinienfeldes befindlichen Drahte CD in Verbindung und bewegt sich senkrecht zur eigenen Richtung uniHu der der Kraftlinien, wie dies der gefiederte Pfeil andeutet, mit der Ge schwindigkeit v. Im vorliegenden Falle ist die induzierte E M K: E = 1 . H . v (absolute Einheiten) =10 . 1 . H . v Volt. Man erkennt aber sofort, dass 1 . v die Fläche ist, die die Drähte CB AD in einer Sekunde überstrichen haben, und dass das Produkt aus dieser Fläche und der Zahl H, der die Flächeneinheit durchsetzenden Kraftlinien, gleich der Zahl der Kraftlinien ist, die das Drahtstück in der Zeiteinheit durchschnitten hat. Man kann dieses Ergebnis in der Form aussprechen: Die indu zierte E M K ist gleich der Anzahl der Kraftlinien, welche vom Leiterin der Zeiteinheit durchkreuzt werden (Faraday’sche Regel). Obgleich dieser Satz zunächst nur für den Fall abgeleitet worden ist, in welchem rp = 90 und rp — 0 war, erkennt man doch leicht, «lass er auch im allgemeinen giltig sein muss. Es ist nämlich 1. v . sin </ . cos ip die Projektion der vom Leiter überstrichenen Fläche auf die zur Richtung der Kraftlinien normale Ebene. Das Produkt aus der Feld stärke und dem Inhalte dieser Flächenprojektion ist wiederum die Zahl der vom Leiter AB bei seiner Bewegung in der Zeiteinheit durch schnittenen Kraftlinien. Für die Bestimmung der .Richtung, in welcher der Strom induziert wird, ist das Lenz’sche Gesetz (1831) massgebend; dasselbe lautet: Ändert sich in der Umgebung eines Leiters ein Kraftlinien feld, so haben die in dem Leiter induzierten Ströme stets eine solche Richtung, dass sie der Änderung des Kraft linienfeldes entgegen zu wirken suchen. Aus diesem Gesetze lässt sich leicht eine Gedächtnisregel ableiten. Bildet man aus den drei ersten Fingern der rechten Hand ein recht winkliges Coordinatensystem, indem man den Zeigefinger ausstreckt, den Daumen durch Ausspreizen senkrecht dazu stellt und den dritten Finger einschlägt, so dass er auf der Handfläche senkrecht steht, und bringt den Daumen in die Bewegungsrichtung des Leiters, den Zeigefinger in die Richtung der Kraftlinien (im Lufträume von N nach S), so giebt «ler eingeschlagene Mittelfinger die Richtung des induzierten Stromes an. (Die drei Finger kommen also 1. in die Richtung der Bewegung, 2. in