Volltext Seite (XML)
LS86 Grünhainer, hat ei« bereit- früher erschienene- Schauspiel „Der Prinzenraub" nach den besten historischen Quelle« at- Erzählung im Dialog bearbeitet und den Gesammtertrag für dieselbe Stiftung bestimmt. ^ Vermischtes. Augenverletzungen bei Kindern*). Nach den statisti schen Angaben, die wir Herrn Boisseneau verdanken, ergiebt sich, daß von 4984 Individuen, denen er während der letzten Jahre künstliche Glasaugen eingesetzt hat, 939 ihre Augen in der Zeit vom 6.—15. Jahre verloren hatten und zwar durch folgende Ursachen : durch Augenentzündung in 201 Fällen. durch verschiedene Ursachen - 360 - durch Zufall beim Ballschlagen, Vogel schießen rc - 37 - durch Verwundung mit Schießgewehr und Zündhütchen, die entweder mit dem Hammer oder auf einer Kinderflinte explodirt wurden - 341 - Dies möge Aeltern und Erziehern zur Warnung vor diesen un passenden Spielereien mit Zündhütchen dienen, welche energischer als durch diese Zahlenzusammenstellung wohl nicht gegeben werden kann. *) Ans der Zeitschrift „der ärztliche Hausfreund" von dem Geh. Med.-Rathe vr. N. Froriep zu Weimar. Eine Correspondenz der österreichischen Zeitung brachte jüngst interessante Mittheilungen über die Leistungen der kaiserlich könig lichen StaatS-Druckerei. Der Material-Bestand derselben ward auf 25,000 Stempel, 80,000 Matrizen und 350,000 Pfund Let tern angeben. Die „P. C " läßt heute ähnliche Angaben über den Typenschah der Decker'schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei zu Berlin folgen, welche vor Einrichtung der StaatS-Druckerei vorzugsweise mit den Druckarbeiten für die königliche Regierung betraut war und nicht allein durch ihre Leistungen auf diesem Ge biete sich verdiente Anerkennung erwarb, sondern auch durch ihre auf deutschen und auswärtigen Ausstellungen bewunderten Muster- drucke die preußische Industrie des betreffenden Faches würdig ver trat. DaS Jnventarium der Decker'schen Geheimen Ober-Hof buchdruckerei umfaßte ult. Juni d. I. 25,117 Stück Stahlstrmpel, 63,805 Stück kupferne Matrizen und 2493 Ctr. 46'/2 Pfd. oder 274,276'/, preuß. Pfund metallene Buchdrucker-Schriften rc., ohne ba- bedeutende Lager ihrer Stereotyp-Platten. Der „Bohemia" wird au- Dresden vom 12. Juli folgende hübsche Anekdote geschrieben: Gestern ereignete sich auf dem Theater platze Hierselbst vor dem „Hotel Bellevue" folgender komische Vor gang. Ein „Engländer auf Reisen", dem da- gedachte, beim Reise- publicum sehr beliebte Hotel auSwLrt- empfohlen worden war, kam Vormittags 10 Uhr unmittelbar vom Leipziger Bahnhofe bei dem selben vorgefahren und verlangte rin Zimmer mit Salon in der ersten Etage. Auf die Bemerkung des Besitzer-, daß die ganze ALmmer- reihe de- ersten Stocke- zur Zeit noch vom FürstenWoronzoff eingenommen sei, dieser aber Nachmittag- 3 Uhr nach Berlin ab- reisen werde, wo dann die gewünschten Appartement- zur Verfügung stehen sollten, erklärte der Sohn AlbionS ganz gentlemanlike, daß er nicht erst in einem anderen Zimmer abtreten werde, sondern bi- zur Abreise de- Fürsten Woronzoff in dem Wagen zu verbleiben gedenke. Vergeben- bemerkte man ihm, daß bi- dahin noch fast 6 Stunden verflie-W würden« L,Thut Dicht-", erwieberte der Brii» And begOm in dsM -ffsnen Wagen 4uf dem Platze vor dem Hotel sich möglichst bequem rluzurichten. Ein Reisehandbuch und ein zahlreiches Straßenpudlicum schienen ihm die Zeit zu vertreibe«, und eine Taff« Bouillon reicht» hin, dis Nachmittag- 3 Uhr seine Lebensgeister frisch zu halten. Au dieser Stunde verließ Fürst Woronzoff da- „Hotel Bellevue", wo er längere Zeit die schön sten Appartement- eingenommen hatte, und der Lord zog befriedigt durch dessen Pforte als erster neuer Gast ln da- Prachtgemach der Bel-Etage ein. LeHuc, der berühmte französische Thibet- und China-Rei sende, erzählt folgende Art und Weise, wie die gemeinen Chinesen nach der Uhr sehen: „Eine- Tage-, als wir unsere zum Christen thum bekehrte chinesische Gemeinde besuchen wollten, begegneten wir unterwegs einem Jungen, der einen Ochsen hütete. Wir fragten ihn im Vorbeigehen, ob eS schon 12 Uhr sei. Der Junge guckte nach der Sonne, aber sie steckte hinter dicken Wolken, so daß er diese Uhr nicht zu Rathe ziehen konnte. „Der Himmel ist so voll Wolken," sagte er, „aber wartet einen Augenblick." So lief er in den benachbarten Bauerhvf hinein und kam in einer Minute mit einer Katze auf dem Arm zurück. „Seht," sagte er, „'s ist noch nicht 12 Uhr." Dabei zeigte er uns die Augen der Katze, indem er deren Lider aufwärt- schob. Wir sahen den Jungen er staunt an, aber er war augenblicklich im vollen Ernst, und die Katze, obgleich ihr die Operation unangenehm schien, war doch offenbar daran gewöhnt und benahm sich sehr verständig, al- wäre eS ihr eigentliches Geschäft, Uhr zu sein. Wir sagten: „Sehr gut, mein Junge, besten Dank!" und lachten, da wir un- schämten, uns von dem Jungen belehren zu lassen. Als wir aber unsere Freunde fanden, war eS unser Erste-, nach dem Sinne dieser Operation mit der Katze zu fragen. Sie wunderten sich sehr Über unsere Unwissenheit und sammelten bald ein paar Dutzend Katzen au- der ganzen Nach barschaft, um unS zu zeigen, daß die Uhren in deren Augen alle richtig gingen. Die Pupillen der Katzenaugen werden bis Mittag- 12 Uhr immer kleiner und erreichen dann ihre engste Zusammen ziehung in Form einer seinen Linie, wie ein Haar, perpendikulär über da- Auge gezogen. Dann dehnen sie sich allmälig wieder au-, bl- sie Nacht- 12 Uhr die Form einer großen Kugel erreichen. Man versicherte un-, daß jede- Kind bald eine große Fertigkeit und Genauigkeit in Angabe der Zeit au- den Katzenaugen erreiche. Wir selbst überzeugten un- sehr bald, daß diese Uhren sehr richtig gingen und genau übereinstimmten." L«Lp»tU«» MG»«« »m 26. ^nli. Liseab«bl»-4otieo. 8r. Oslä. vter. 8i-. 6«1ä. ^Itooa-Lislsr .... - 127 4ot».-vsss. I,»llLssd. 136 135 llsrUo-^oltrllt .... Kerlia-Ltsttiner . . . 167 166'/, 175'/« 8r»vi»»oliv. 8»ulr»et. 1,it. 4. . . 117 Oölll-Hilläenor. . . . 170 äo. 1«it. 8. . . NS'/, — brieär.- ^Vild.-Horä- b»do IVeim»!'. 8nll1-^otiero l-it. 4. . . 166»/. 105'/. I.siprix-Vt'snöller . . — 216*/. äo. l,it. 8. . . 105'/. 105'/, l,üb»u-2itt»r>ei' . . . 46'/, ««-/> >Viever 8»ok-ssot«L 84'/. 83V. zivxäeb.-l.oiprixoi' . »18 Oestern. 5K 1l«L»11. ,, 1854er1.o«»« 65 8«ek8.-üa^«?8eks . . 78'/. — 83'/. — 8Lek8.-8okle»is«ds . 99V. — 1854sr IV>Uoo»I-4uI. 70 69-/. l'bünoLiLoko . . . . 112'/« kreuv«. krämlsa-Xal. 115»/. Srtriebs-Nebkrsicht der Äimigl. Sächsischen Staats-Eisenbahnen vom Monat Juni L855. Bahnlinien. Personenbeförderung. Güterbeförderung. Total- Einnahme. Personen- -ahl. Personengeld. Nebenrtn- nähme vom Personen verkehr. B t e h nach Silgut. Rach de» Normal« frachtsätzen. Rach Wagen- ladmegen in ermäßigter Fracht und Vereinbarte» «ätzen. Zusammen. Frachtbetrag. Leipz.-Zwickau-Hofi (einschl. d.Kohlenbaha) j Chemnitz-Riesa. . DreSden-Bodenbach Dresden-Görlitz . Sunlma. . 54,194 24.804 37,063 45,594 33,327 10,152 12,174 23,871 2„ 15,» 25.. 29.. 1778 180 706 749 2.o 29,. 10,7 3,4 Stück. 58 91 12 58 Ltnr. 1-<o 5»o« 2,« 83, .o Wage». ladun- gen. 41 9 76 49» Leutner. 5918,« 2307,.. 1719,7. 3288,« Lentner. 154821.. , 108,910,„ 133,402,« 124.380.. . llentuer. 563,013.,« 286,975,.. »7.360,« 128,»IS,°o Lentner. 723,755 « 398,198,^ 172,483.« 256,067... 86,940 29,127 21,111 25,720 -Sk 2,« 22,. »,> 13,. IL2M5 39,461 33,992 50,341 6„ 7,. io„ 18,« 12,7 161,655 79,526 IS,. 3414 l 17„ 319 93,74 175,. 13,234,.. 531,513,« 1,015,663,7, 1.550.504,« 162,899 i». 245,840