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VORWORT. Ich glaube dem technischen Publikum und insbesondere den technischen Lehr anstalten einen willkommenen Dienst zu erweisen, indem ich in diesem Werk einen Theil der Maschinen-Modellsammlung, die seit meiner Wirksamkeit an der polytech nischen Schule zu Carlsruhe entstanden ist, bekannt mache. Die Modelle dieser Sammlung zerfallen in vier Klassen: 1. Maschinendetails; 2. Ar beitsstücke; 3. Bewegungsmechanismen; 4. Modelle von vollständigen Maschinen und Apparaten. Die Modelle der ersten Klasse sind bestimmt, dem Anfänger die richtigen construk- tiven Formen und Verhältnisse der Maschinenbestandtheile vor Augen zu stellen. Die Modelle der zweiten Klasse haben den Zweck, die Erfolge der verschiedenen Arbeitsprozesse, durch welche die Maschinenbestandtheile angefertigt werden, zur Anschauung zu bringen. Die Modelle der dritten Klasse sind nur allein bestimmt, die Wirkungen der ver schiedenen Bewegungsmeclianismen thatsächlich zeigen zu können. Die Modelle der vierten Klasse stellen nur diejenigen vollständigen Maschinen und Apparate vor, welche durch blose Zeichnungen nicht wohl erklärt werden können. In dem vorliegenden Werk sind nur allein die Modelle der dritten Klasse dargestellt und erklärt. Da diese Modelle, wie bereits gesagt wurde, nur dazu dienen, die Funktionen der Bewegungsmechanismen thatsächlich vor Augen zu stellen, nicht aber die construktiven Formen der Details zu zeigen, so sind sie in einer Weise construirt, die für praktische Ausführungen selten geeignet wäre; dessenungeachtet sind überall Formen und Ver hältnisse gewählt worden, die den Maschinenbaustyl charakterisiren, und ihn von dem Formensystem der Kleinmechanik unterscheiden. Eine eigentliche Theorie dieser Mechanismen habe ich im Text nicht entwickelt, weil gerade derlei ausgeführte Zeichnungen, die so Vieles darstellen müssen, was die Theorie nicht berührt, für theoretische Behandlungen gar nicht geeignet sind. Die Reihenfolge, in der die Modelle dargestellt und erklärt sind, ist so viel als möglich eine systematische; allein es war nicht gut möglich, die wissenschaftliche Ord nung immer ganz streng festzuhalten, weil es mir auch um eine gefällige Gruppirung der Figuren zu thun war, was sich mit der wissenschaftlichen Ordnung nicht immer vereinigen liess. Wenn ein Modell in zwei oder in mehreren Ansichten dargestellt ist, haben die beweglichen Theile nicht jederzeit in allen Ansichten die gleiche Stellung und Lage, sondern in der Regel sind die Theile in jeder Ansicht so dargestellt, dass man daraus die wahren Dimensionen unmittelbar entnehmen kann, wie dies für Arbeitszeichnungen am geeignetsten ist. Das Construktionsmaterial für die einzelnen Bestandtheile ist im Text nicht immer angegeben. Es ist jedoch jederzeit leicht zu errathen. Die Gestelle sind von Gusseisen, die Räder und überhaupt eomplizirte geformte Organe von Messing oder Rothguss, Axen und Zapfen von Schmiedeeisen oder Stahl. Die Verhältnisse der Zeichnungen zu den Modellgrössen sind auf jedem Blatt ange geben. In der Regel ist dieses Verhältniss V 3 oder V a . Der praktische Werth von sehr vielen dieser Bewegungsmechanismen ist ein sehr geringer. Allgemein anwendbare Elementarmechanismen gibt es leider nur zu wenige. Reicht man bei einer Maschinenconstruktion mit Rädern, Rollen, Kurbeln und Schrauben nicht aus, so ist man fast immer gezwungen, zu extravaganten Mitteln zu greifen, die nur ausnahmsweise zulässig sind. * .