Volltext Seite (XML)
Funktionen mit einem Blick übersehen werden können. Die Schieber werden nicht durch Excentra sondern durch Kurbeln bewegt, die mit verstellbaren Kurbelzapfen versehen sind , und deren Stel lung gegen die Hauptkurbel sehr leicht nach Belieben verändert werden kann. . TAB. L. Fig. 1 bis 6. Durchschnitt einer Dampfmaschine mit einfacher Schielersteuerung. Alle Theile des Modelles befinden sich an einem gusseisernen Rahmen a, der mit zwei Tragfüssen b versehen ist, um das Modell auf einem Demonstrirtisch den Zuhörern gegenüber bequem aufstellen zu können. Die Wände des Cylinders c, der Dampfkammer d und der Aus- und Einströmuiigskanäle efg sind mit dem Rahmen a aus einem Stück gegossen. Die Stellen des Modells, auf welchen in Fig. 1 die Buchstaben c und d stehen, sind durchbrochen, die Stellen e f und g aber nicht. Gegen die hintere Seite des Cylinders und der Dampfkammer ist ein dünnes schwarz angestrichenes Blech geschraubt, h der Dampfkolben von Gusseisen und ausgehöhlt, unten mit einem kleinen Röllchen i versehen, mit welchem er auf der untern Wand des Cylinders hin- und herläuft, k runde Kolbenstange von Schmiedeeisen. 1 Kreuzkopf Fig. 1 und 4. m m Führungslineale von Rothguss. n Steuerungsschieber mit innerer und äusserer Ueberdeckung. Zur Führung ist in demselben ein vertikaler Längenein schnitt und in der untern Wand der Dampfkammer eine dem Einschnitt entsprechende blechdünne Leiste p p angebracht, q die Schieberstange am linken Ende mit einem Gewinde und mit zwei Stellschrauben, am rechten Ende mit einem kleinen Kreuzkopf r, Fig. 1 und 5, versehen. Vermittelst dieser Stellschrauben kann die Stellung des Schiebers gegen die Stange q so adjustirt werden, dass die Lappen symetrisch gegen die Einströmungen e und f stehen, wenn die Kurbel, die den Schieber bewegt, vertikal steht. Der Schieber kann leicht mit einem ändern vertauscht werden, man braucht nur die Stellschrauben etwas nachzulassen, sodann den Schieber bis über die Leiste p zu heben und hierauf nach horizontaler Richtung heraus zu ziehen, s s Fig. 1 und 5 Führungslineale für den Kreuzkopf r. t t, Schubstangen, erstere für den Dampfkolben, letztere für den Schieber. u, Hauptkurbel für den Dampf kolben. u 3 Steuerungskurbel für den Schieber. Diese ist, wie Fig. 2 zeigt, mit einem verstellbaren Kurbelzapfen versehen, um dadurch die Bewegungslänge des Schiebers ändern zu können, v, v 2 v 3 drei mit dem Gestelle verbundene Zapfen, um welche sich die Zahnräder w, w 2 w 3 frei drehen. Die Naben der Räder w, w 3 sind an der äusseren Seite cylindrisch verlängert, und auf diesen Verlängerungen sind die Kurbeln u, und u 3 angeschoben und angekeilt. Das Rädchen w 3 mit der Kurbel u 3 kann leicht von dem Zapfen v 3 abgezogen, gewendet und wiederum angesteckt werden, wodurch der Voreilungswinkel a leicht nach Belieben verändert werden kann, x eine Handkurbel, vermittelst welcher das Modell bewegt wird. Zu diesem Modell gehören noch mehrere Schieber mit verschiedenen innern und äussern Ueberdeckungen. Um das Modell zu stellen, bringt man zuerst den Kolben h an das linke Fnde des Schubes, und sieht nach, ob die Kurbel u 3 denjenigen Voreilungswinkel zeigt, welchen man in Anwendung bringen will; ist dies nicht der Fall, so zieht man das Rad w 3 vom Zapfen v 3 ab, bringt es in die gehörige Lage und steckt es wiederum an. Hierauf bringt man vermittelst des Griffes x die Steue rungskurbel u 3 in die vertikale Stellung, und stellt den Steuerungsschieber n so, dass seine Lappen gegen die Einströmungsöffnungen symetrisch stehen. Ist das Modell auf diese Weise gestellt, so kann man durch langsame Umdrehung der Kurbel alle Erscheinungen und Wirkungen des Schiebers jedem Zuschauer vor Augen stellen. Verändert man hierauf eines der vier Elemente: 1. innere Ueberdeckung, 2. äussere Ueberdeckung, 3. Vor eilungswinkel, 4. Kurbellänge u 3 , so kann man thatsächlich zeigen, welchen Einfluss jedes dieser Elemente auf den Erfolg ausübt. Man kann namentlich zeigen, dass mit dieser Einrichtung mässige Expansionen hervorgebracht werden können, wenn 1. die äussere Ueberdeckung ziemlich gross ist, 2. der Voreilungswinkel ziemlich gross, z. B. 30° ist, 3. die Schieberbewegung ziemlich klein gehalten wird; kann aber auch zeigen, dass stärkere Expansionen nicht mit Vortheil hervorgebracht werden können, weil in diesem Falle vor dem Kolben gegen das Ende seines Schubes hin Dampf- compressionen und Dampfgegenwirkungen eintreten u. s. w. In den nun folgenden Beschreibungen der auf den nächsten Blättern dargestellten Steuerungen werde ich das Construktive mit Stillschweigen übergehen, weil in dieser Hinsicht sämmtliche Modelle übereinstimmen, demnach die so eben gegebene ausführliche Beschreibung für alle Modelle dient. TAB. LI. Fig. 1 bis 6. Steuerung mit: dem Bogendreieck. Dieses Modell weicht von dem vorhergehenden in folgenden Dingen ab. Die Räder w, w 2 w 3 sind von gleicher Grösse. Mit w 3 ist die Scheibe ß und mit dieser das Bogendreieck y verbunden. Dieses wirkt auf den Rahmen a, dessen Stiel in den Lagern 8 8 Fig. 1, 4, 5 schleifen, g Stängelchen, durch welches der Rahmen a an den Hebel e gehängt ist. X Stängelchen, welches den Kreuzkopf r mit dem Hebel e verbindet. Der Einhängungs punkt in € kann verändert werden, wodurch dem Schieber ein grösserer oder kleinerer Schub ertheilt wird. Die Wirkungen dieser Dreiecksteuerung unterscheiden sich von der einer gewöhnlichen Kurbel oder Excentriksteuerung dadurch, dass das Dreieck ein rascheres Oeffnen und Verschliessen der Einströmungsöffnungen hervorbringt. TAB. LII. Fig. t bis 5. Expansionssteuerung mit zwei Dampfkammern. Der untere Theil dieses Modelles bis zur Axe v 3 hinauf ist identisch mit dem Modell T.ab. L. An diesem Modell, Tab, LII., ist aber oberhalb der gewöhnlichen Dampfkammer d noch eine Vorkammer d 3 angebracht, und beide communiciren durch eine Oeffnung, an welcher ein Expansionsschieber n, hin- und hergeht. Zur Bewegung desselben ist ein Mechanismus angebracht, der mit dem für n bestimmten ganz überein stimmt. Die Steuerungskurbel u 4 für n, ist ebenfalls voreilend gestellt und zwar um den Winkel eq. Das Modell ist dann adjustirt, wenn die Steuerungskurbeln u 3 u 4 am Ende eines Kolbenschubes die angemessenen Voreilungswinkel zeigen, wenn ferner der Schieber n bei vertikaler Stellung der Kurbel u 3 symetrisch gegen die Dampfkanäle steht, wenn endlich bei vertikaler Stellung von u 4 der Schieber n, symetrisch über der Communikationsöffnung zwischen den Dampfkammern d und dj steht. So wie die Theile in der Zeichnung gestellt sind, beginnt die Absperrung, nachdem der Kolben seines Schubes zurückgelegt hat. Durch Veränderung der Kurbellänge von u 4 und des Voreilungswinkels cq kann der Expansionsgrad innerhalb sehr weiter Grenzen verändert werden. TAB. LI II. Fig. 1 bis 5. .Expansionssteuerung mit zwei Dampf kammern. Dieses Modell unterscheidet sich von dem vorhergehenden nur in dem Räderwerk; dieses ist bei Tab. LIII. so angeordnet, dass die Kurbel u 4 des Expansionsschiebers bei einer Umdrehung der Hauptkurbel u, zwei Umdrehungen macht. Hier wirkt nur die rechte Seite des Schiebers n, absperrend und die Länge desselben ist willkürlich,