Volltext Seite (XML)
TAB. XXXXVII. Kraftmaschinenkupplung. Wenn zwei, sehr verschiedenartige Kraftmaschinen, z. B. eine Turbine und eine Dampfmaschine gemeinschaftlich auf eine Transmissionswelle einzuwirken haben, ist es zweckmässig, die Einrichtung in der Art zu treffen, dass die Turbine die Dampfmaschine und dass die Dampfmaschine die Turbine, nicht for^iren kann. Eine solche Kraftmaschinenverkupplung ist auf Tab. XXXXVII. dargestellt, anstelle die Axe der Turbine, b die Axe der Dampfmaschine vor, c sei die Axe, auf welche die Kraft beider Maschinen übertragen werden soll, d und e sind zwei Zwischenwellen , die; vermittelst der Räder h f g mit c in Verbindung stehen, i und k zwei mit d und e verbundene;Schalträder. 1 und m zwei mit b und a verbundene kurbelartige Arme. Dieselben sind mit Zapfen versehen, an welchen Schalthaken n und p angebracht sind, die durch Stahlfedern gegen-die Verzahnung gedrückt werden. Die Wirkungen dieser Einrichtung sind folgende: 1. Erfolgt die Drehung der Axe a und b mit gleicher Geschwindigkeit nach den Richtungen, welche die Pfeile in Fig. 2 und 4 andeuten, so stemmen sich die Haken n und p gegen die Zähne der Schalträder und nehmen diese mit herum, was zur Folge hat, dass die Kraft beider Maschinen auf die Welle c übertragen wird. 2. Sind anfänglich beide Maschinen abgestellt und bringt man sie gleichzeitig in Gang, lässt also gleichzeitig den Dampf auf die Dampfmaschine und das Wasser auf die Turbine wirken, so beginnen sie gemeinschaftlich auf die Axe c treibend einzuwirken. 3. Sind die Maschinen anfänglich abgestellt, und setzt man die eine, z.B. die Turbine in Gang die Dampfmaschine aber noch nicht, sondern erst später, so kann es geschehen, dass die Turbine allein langsam zu treiben anfängt, und dann wird die Dampfmaschine, wenn sie später in Gang gesetzt wird, der Turbine nacheilen, bis der Sperrhaken der Dampfmaschine ebenfalls anfasst. 4. Sind beide Maschinen längere Zeit im regelmässigen Gang, und fängt eine derselben, z. B. die Dampfmaschine plötzlich an, kräftiger als bis daher zu wirken, so nimmt die Geschwindigkeit der Welle c zu. Das Schaltrad der Turbine entfernt sich vom Schalthaken, die Turbine hat nun nichts zu treiben und wird sich beeilen, mit ihrem Schalthaken das Schaltrad einzuholen. Hieraus sieht man, dass diese Maschinenverkupplung Von praktischem Nutzen ist. TAB. XXXXII. Fig. 3 und 4 ist eine ähnliche Kraftmaschinenverkupplung, und zwar für eine Hauptmaschine und für eine Hilfsmaschine, a ist die Axe der ersteren, b die Axe der letzteren, c ist ein rollen förmiger Körper, der sich mit einer längeren Hülse d um die Axe a drehen kann, e f zwei Rollen 5 erstere ist mit der Röhre d, letztere mit der Axe b verbunden; um beide ist ein Riemen angelegt, wodurch die Bewegung von b auf c übertragen wird, g ist ein mit der Axe a direkt verbundenes Schaltrad; um die Nabe desselben ist ein Mitnehmer h angebremst. Durch die Rolle c sind zwei Zapfen i gesteckt, um welche sich zwei Winkelhebel drehen. Die Arme k dieser Winkelhebel sind hakenförmig und greifen beim geregelten Gang beider Maschinen in die Zähne des Schaltrades ein. Die Arme 1 sind kurbelförmig und sind an den Enden mit längeren Zapfen versehen, die in den gabelförmigen Enden des Mitnehmers h liegen. Die Bewegungsrichtungen von a und b stimmen überein. Nehmen wir an, dass Anfangs beide Maschinen abgestellt seien, und dass sodann die Haupt maschine a in Gang gesetzt wird, die Hilfsmaschine aber nicht, dann bleibt die Rolle c stehen, das Schaltrad und der Mitnehmer bewegen sich aber mit a fort, und dies hat zur Folge, dass die Winkelhebel so gedreht Werden, dass die Haken k k ausser Eingriff kommen und an die Um- -fangswand der Rolle anstossen. Ist dieser Moment eingetreten, so wird der Mitnehmer durch die Winkelhebel arretirt, und es dreht sich dann die Hülse von g reibend in der Klemme des Mit nehmers. Setzt man hierauf auch die Maschine b in Gang, so hat diese anfänglich nur ihre eigene Reibung zu überwinden, sie wird daher mit beschleunigter Bewegung rasch anlaufen, aber so wie c seine Bewegung beginnt, werden die Winkelhebel so gedreht, dass die Haken k in das Bereich der Verzahnung von g geführt werden, und sobald die Winkelgeschwindigkeit von c jene von g erreicht hat, ist der regelmässige Betrieb der Axe a durch beide Maschinen eingetreten. legulatorrn. Die Bewegung einer hydraulischen Kraftmaschine kann regulirt,. d. h. innerhalb gewisser Geschwindigkeiten erhalten werden, indem man den Wasserzufluss verstärkt wenn die Geschwin digkeit abnimmt, vermindert wenn die Geschwindigkeit zunimmt. Diese Veränderungen im Wasser zufluss werden durch eine Stellungsänderung eines Schiebers oder einer Klappe bewirkt, und die zu diesem Behufe dienenden Vorrichtungen werden Regulatoren genannt. TAB. XXXXVIII. Fig. 1, 2,3, 4. Schwungkugelregulator für eine hydraulische Kraftmaschine, a ist eine Axe, welche durch Räder oder Rollen und Riemen mit derjenigen Maschinenwelle in Verbindung steht, deren Bewegung regulirt werden soll, b ist der Anfang einer Welle, die vermittelst eines Räder oder Schraubenmechanismus auf einen Schützen oder auf eine Klappe in der Art einwirkt, dass der Wasserzufluss vermehrt oder vermindert wird, je nachdem diese Welle nach der einen oder nach der ändern Richtung gedreht wird, c ist eine hohle unten mit einem eingeschraubten Zapfen versehene Axe, die oben durch den Deckel des Regulatorgestelles gehalten wird und unten mit ihrem Zapfen in einer Pfanne steht, d e sind zwei gleich grosse Kegelräder, welche die Axen a und c verbinden, f und g zwei gleiche um die hohle Axe frei drehbare mit Klauen versehene Kegelräder, die in das mit b verbundene Kegelrad h eingreifen. k eine sowohl oben wie unten mit Klauen versehene Hülse, die um c drehbar aber an c verschiebbar ist. m eine auf c verschiebbare Hülse, die vermittelst der Stängelchen nn an die Pendelarme pp der Schwungkugeln gehängt ist. q ein in der Höhlung der Axe c angebrachtes Stängelchen, mit welchem die Hülsen m und k vermittelst zweier Keile verbunden sind. Diese Keile gehen frei durch zwei diametral gegenüber stehende lange Schlitze der Röhrenwand von c, so zwar, dass die Theile mqk einen Körper bilden, der sich mit c drehen muss, aber an c auf und ab verschiebbar ist. r ist ein Gegengewicht. Hat die Axe a ihre normale Geschwindigkeit, so darf der Wasserzufluss nicht geändert werden, darf also die Axe b nicht bewegt werden, muss also die Hülse k in der Mitte zwischen f und g 12