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Da- für eine- der Wiener Dolk-thrater geschriebene Stück ist in dem Genre Ferdinand Raimund- gehalten; wenn eS sich auch an Gehalt und formellem Geschick mit dieses gemüthvollen Dichter und Darsteller- Werken nicht messe« kann, so ist eS doch immerhin unterhaltend und, wa- gewiß anzuerkennen, es beruht auf einer moralischen Basis, hält sich fern von allen unerlaubten und ein feinere- Gefühl verletzenden Effectmittel«, wie überhaupt die für da- Diener Volk schreibenden dramatischen Dichter den moralischen Kveck eine- Bolk-theater- nie ganz vergessen, während in der artigen, für gewisse große norddeutsche Städte berechneten Stücken fast nur durch Poffenreißerei und die wohlfeilste Art von schlechten Witzen — durch Wortspiele und Wortverdrehungen — wenn nicht zar durch La-civitäte« rc. gewirkt wird. Da- Wiener Volksdrama zeräth allerdings oft in den Fehler de- allzu Tendentiöse«, die zuteu kehre« und moralischen Betrachtungen werden nicht selten mit vollen Hände« unter da- Publicum geschleudert: auch in dem Gtzarakterbild „Unter der Erde" fehlt eS daran, wie an aegenwärtig »icht mehr wirksame« Anspielungen auf Tagesereignisse nicht — besser ist jedoch dieser au- ehrenwerther Gesinnung entspringende Raagel gewiß, al- die Zerfahrenheit und Lüderlichkeit in den Possm, Vaudeville- rc., mit denen gewiffe spekulative Schriftsteller bei den kleineren Theatern in den norddeutschen Hauptstädten gute Geschäfte machen. — Die Musik F. v. Supp-'S zu dem in Rede stehenden Stücke ist leicht und im gewöhnlichen Vaudeville- Genre gehalten, unterscheidet sich aber in den Hauptsachen vortheil- haft von vielen anderen derartigen Compositionen. — Die Dar stellung war eine befriedigende, in den besonder- hervortretenden Rollen eine sehr brave. Zuerst ist der Frau Bach mann al- Susanne zu gedenken, die von Herrn Denzin als HanS Vier schrot bei den Couplet- sehr hübsch unterstützt ward, wie dieser auch bei einem guten Spiel seine zahlreichen allein zu singenden Lieder ihrem Wesen entsprechend vortrug. In MaSke und Spiel höchst amüsant waren Herr Ball mann al- Cyprian und Herr Laddey at- Gerviliu-, während Herr Gerstel al- Professor Llugeborn eine ganz au- dem Leben gegriffene Figur gab. Herr Pauli brachte al- Schachtmann die Biederkeit und Treuherzigkeit de- steyerischen Bergmann- treffend zur Anschauung, Herr Körnig spielte die Rolle de- Theodor von Freihold mit Gewandtheit und -eioheit. Wie stet- in naiven Rollen war auch diesmal Fräul. Lerg al- Rosine eine sehr angenehme und gewinnende Erscheinung, besonder- da ihr nette- Spiel durch die Fettigkeit im Sprechen de- -fterreichische« Dialekt- einen erhöhten Reiz erhielt. Leider war die Borffellung wieder so schwach besucht, wie e- ßch Referent selbst zu der für da- Theater ungünstigsten Jahres zeit kaum erinnern kann. Unserer Bühne, die vorzugsweise mit auf die Einnahme» in den Messen angewiesen ist, scheint diese Quelle nach und nach — zum Lheil vielleicht in Folge der die Fremde« schnell wieder fortführenden Eisenbahnen — ganz zu ver siegen. Um so «ehr wird e- zur Ehrensache de- Leipziger Publi- «»-, sei» Theater selbst und ohne fremde Hülfe zu erhalten, die Opfer durch rege Theilnahme zu entschädigen. Hoffen wir in dieser Beziehung da- Beste von dem oft anerkannt« und gerühmten Kunstsinne Leipzig-! ^ R. Wagner- „Tannhäuser" ging am 1. Mai wieder holt in Gcmez auch bei dieser Vorstellurw waren zwei Gäste be- theilkgt: Herr Eppich schloß in der Titelrolle seinen hiesigen Gastrollen - Cyclu- ab, und Herr Cesar vom Stadttheater in Zürich stellte sich dem Publicum in der Partie de- Landgrafen Hermann vor. Herr Eppich ward die-mal weniger von de» Ungenügendheiten der Auffiihrung im Ganzen bei seiner Leistung beirrt, al- bei seinem ersten Auftreten in dieser Oper, und deshalb konnte ihm die Durchführung der großen und anstrengenden Partie auch ungleich besser gelingen. Sehr brav sang er namentlich da- Lied an Venu- im ttsten Acte und, abgerechnet einige kleine Un sauberkeiten, seinen Part in der ersten Seme de- zweite- Acte- ; in den Scenen de- Sängerkrieg- erschien sein Organ plötzlich etwa- belegt; doch war dieser Anflug von Heiserkeit im dritten Acte zum Theil wieder verschwunden, so daß er die große Erzäh lung Tannhäuser- im Allgemeinen auch höheren Ansprüchen ge nügend wiederzugeben vermochte. E- ist kein Zweifel, daß Herr Eppich vorzu-6-eise aus da- Studium dieser Partie viel Fleiß verwendet hat und sie mit besonderer Liede zur Sache selbst singt — die Auffassung de- Ganzen und einzelne wirklich schöne Momente beweisen da- zur Genüge. Die unverkennbare Vorliebe für die Kunstrichtung R. Wagner- gereicht aber dem reichbegabten und strebsamen Gänger nur zur Ehre, denn e- spricht dieselbe für eine höhere Auffassung seine- Beruf-, für ein wirklich ernste- Ringen nach einem eben so schönen al- hohen Ziel. Die Mängel, die Herr Eppich al- Sänger noch hat, lassen sich beseitigen; wenn ihm die- erst in den Hauptsachen gelungen, wird er meiner Mei nung nach auch unter den Tenorsängern unserer Zeit den Platz etnnehmen können, der ihm seiner Stimmbegabung und seinem natürlichen Talent gemäß gebührt. — Der zweite Gast, Herr Cesar, hat eine wohlklingende, bildung-fähige, wenn auch nicht große Stimme, leider fehlt dem Sänger aber bezüglich de- Musika lischen noch sehr viel, um nicht zu sagen Alle-. Letzteren Punct will Referent nicht einmal allzu hoch anschlagen, denn leider haben wir un- in neuerer Zeit daran gewöhnen müssen, daß die meisten unserer Gänger al- Naturalisten zum Theater gehen und im glück lichsten Falle nach einigen Jahren sich etwa- Routine erwerben — e- sind da- traurige Thatsachen, die wohl Niemand in Abrede stellen wird — so viel darf man aber gewiß selbst von einem Naturalisten verlangen, daß er wenigsten- nicht durchgehend- so unrein singt, wie die- bei Herrn Cesar der Fall war. ES wäre Schade um die schönen Mittel diese- Sänger-, wenn derselbe sich nicht bestreben wollte, sie besser zu verwerthen. E- wird. Herrn Cesar die- jedoch nur dann möglich werden, wenn er mit der musikalischen Ausbildung ganz von vorn anfängt und vor Allem sei« Gehör zu bilden sucht. — Die Elisabeth sang die-mal wieder Frau Witt. E- war diese eine ihrer ersten Partim, die sie hier sang; ich halte dieselbe für ihre beste. Im Gesang gab sie sich viele und nicht erfolglose Mühe — da- Duett im zweiten und der Gesang im dritten ncte gelang« ihr bei günstiger Dispo sition sehr gut; ihre Auffassung de- Charakter- wie ihr Spiel sind schon damal- nach Verdienst anerkannt worden, und man kann auch bei dieser Vorstellung nur sagm, daß Frau Wibt» Wiedergabe der Elisabeth ihrer früheren Leistung in dieser schön«