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UN- Anzeiger. ^ 79. Dienstag den 20. März. 1855. Die Lomnmnalgardkiuvache. Nicht den alten Streit über die Nützlichkeit der Communal- garde will ich wieder erneuern, — wohl aber einige Worte über die unnütze abendliche Wache derselben sagen. Es ist dies jetzt um so eher an der Zeit, al- der Rath sich bekanntlich bald ge- nöthigt sehen wird, ein neue- Wachlocal zu schaffen. Diese Wache ist blo- eine halbe Maßregel, da sie bereit halb 1 Uhr beendet ist; — wenn aber die Stadl zwei Dritttheile der Nacht ohne dieselbe sein kann, warum nicht auch die ganze Nacht hindurch? Wollte man die Dauer aber bi- zum Morgen verlängern, so würde die- ein zu große- Opfer für die Geschäftsleute aller Fächer, welche früh mit frischen Kräften ihr oft mühevolle- Tagewerk be ginne» wollen, sein. Man sagt, dtrfr Wache allein halte in Leipzig die Communal- garde so aufrecht, wie in keiner andem Stadt; — ich glaube gerade da- Oegentheil. Die Bürgerschaft wird zu nöthigen Dienste« weit schneller und williger zur Hand sein, wenn man ihr die «nnöthigen erspart. Schließlich würde da- Institut weit habe», wen» dieser unbeliebteste aller Dienste rg des Polizeibiener-Wachpersonal- um 10 Mann, hmbww Feuer bi- «r Ankunft der Eommunal- -De tzch -tzßützßs z» de« hMe^Nd« G*«rdstück besetze», u»b je de» Hauptnutze« der Eommunalgardenwsche — nur besser, de ste die ganze Rächt Vorhände« find, — versehe», würde den Weafall dlefe- Dienste- in keiner Hinsicht bemerken lassen. Bei Aufhebung der Wache, die außer Leipzig nirgends besteht (und warum gerade hier?), würden bei der demnächstigen Erwei terung der Polizei die Chaisenträger in Ihrem Local, wa- man der E-mrnunalgarde zuweisen will, bleiben können, und dadurch der llemmun, — so wie jedem Gardisten ei«e Ersparniß gesichert »erden. L., Communalgardist. Stadttheater. Mt der Partie der Amina in der Oper „Dir Nachtwand lerin" von Bellini eröffnet- Fräulein Agnes Büry am 18. d. Monat- eine hoffentlich nicht allzu kurze Reihe von Gast vorstellungen. Die Sängerin steht seit ihrer früheren hiesigen Wirksamkeit im großen Concert und im Theater bei dem Publicum noch im besten Andenken; während ihre- vorjährigen Gastspiel wußte sie sich die Gunst der hiesigen Kunstfreunde dauernd zu sichern und ward deshalb bei ihrem Erscheinen auf der Bühne vom Publicum auf da- Freundlichste begrüßt. Fräulein Büry ist eine vortreffliche Eoloraturfängerin; ihre zwar nicht große, aber überaus wohtthue»de und glockenrelne Sopranstimme ist von bedeutender natürlicher Beweglichkeit und Leichtigkeit ; die große Kehlfertigkeit, »it der sie die schwierigsten Coloraturen und Fiocktmen ohne alle Anstrengung zur Darstellung dringt, spricht für eine vollendete technische Ausbildung, der die geistige und künflletlsch höhere jedoch durchaus nicht Nachsicht. Die Amina de- Fräulein Büry ist eine tlefempftmbene, seelenvoLe Gestaltung, die, gehoben durch ei« ent ' rechende-Spiel, und hinreiße« muß. Nicht nothwendig gewinn« wenig« bedeutend at- i« größer« und ernste« colortrten Partien ist die Gängorin im höh«« Soudreßtenfach ; es ist daher zu wünsch«, dH die geschützte Gastin uns auch während ihrer die-maligtp An wesenheit eine Leistung vorführ« möge, wie es ihre Hekmttte in Ander- „Maurer und Schlaffer" war, die Fräulein Büry im vorig« Jahre mit so großem Erfolg gab. Daß der Gastin auch diesmal ein enthusiastischer und ungetheilter Beifall werden mußte, ließ sich bei so viel trefflichen Eigenschaften nur erwarten. — Nächst der Gastin ist des Herrn Schneider als Elwino mit gerechter Anerkennung zu gedenken. Diese elegische, zart gehaltene Partie sagt dem Naturell de- musikalisch tüchtig gebildeten Sänger- ganz besonder- zu; auch er sang mit tiefer Empfindung und gewin nendstem Ausdruck und wußte eine sebr ehrenvolle Stellung neben der gefeierten Repräsentantin der Hauptpartie zu erring«. — Die wenig dankbare Rolle der Lisa gab diesmal Frau Witt sehr brav ; ste war trefflich bei Stimme, und die sehr gut ausgeführte Can- tilene, die sie zu Anfänge der Oper zu singen hatte, ließ nur be dauern, daß die übrigen- sich fast durchgehend- in herkömmlichen Rltitativen bewegende Partie an sich zu unbedeutend ist. — Nicht minder entsprechend waren Herr Brassin als Graf Rudolph und Herr Behr al- Al.xiS. Von Fräulein Hybl> welche die kleine Partie der Therese mit einer Altstimme fang, die nicht ohne natürlichen Wohlklang, läßt sich nicht viel mehr sag«, al- baß sie nicht störte. Ferdinand Gleich. - .. Berichtinnug. 3n de» Gericht über das Benefiz-Eoncert de- Orchester« Penßon-fonbs in »r. 77 d. Dt.. G. 880, Gp. 1, Zeile «4 v»n unten lese Wan: ^.u»tt den -rincipien", und auf derselben Gelle Sp. 2, Zell« 28 von ob«: „Symphonie" anstatt „Ouvertüre." Dt- ging Montag den Ist. März Mittag- um tt Uhr » O*. »n - - URvtvoroloKiseb« üvobnektunK« vom 11. iüo 17. 1855. « ö Z 7 - *-> L o S r s o Ü « S a. o « va s jS 2 ZZ Zi s Z I^k»N«Hod»toaoU«a. I 8 27. 6.4 0.2 0,9 60. 5 NW x«völbt. 11. 2 5,5 4- 1.7 ».7 57,5 W8W 8ekveeAe8töd«r. 10 — 4.4 4 1.6 0.7 61,0 W8VV 8ckae«xerilLben. 8 3.0 — 8.9 0.7 58,0 80 I«iebt gsvülbt 12. 2 — 0.5 4- 2.2 2,2 48,0 80 . 8onoe»»vd«io, lalUg. 10 26. 11.2 - 0.2 >.» 57.0 S0> 8edoe«iloe1ea. 8 10,6 4- 2.5 0.9 59,4 80 bereülbt, vsdlix. 18 2 11.6 4- 4,4 0.« 58,0 W8W W<4k«a, 10 27. 2.8 - i.o 0.8 60.0 NW lZedneogvatöder. 8 - 4.8 4- 1.5 0.8 58,5 LL g«>v»lbt 14. 2 5.8 4. 2.7 >.7 58.8 NW , govölbr. 1- — 6,5 4- 0.4 0.8 .59,5 NW trüb«. 8 7.2 - 0.4 0.7 66.0 NW lei^t USMälbt. 15 7,2 2,1p 1.5 55.4 NW xSM-lbt 10 — 7.6 4- 0.V 0.8 59,0 NW trüb«, 8 — 7.6 1,1 »8.0 88W 8oavva»ob«io. 18 2 6.2 4- tt.O ».o 54.5 8 garvUlbt. 10 — 7.0 4. 4.2 i.o 61,5 88 W ü«r«a. 8 8.8 »«.«< o.» 61.0 W gervLIbt. V 2 8.8 4- S. S -.2 52.0 W 8o,nonoeb«1a. 10 — 7.1 4- 4.8 1.6 58,0 8W g«stir»t.