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Leipziger Anzeiger. ^ 384 Sonntag den 3v. December. 1855. Bekanntmachung, Wir haben unter Zustimmung der Herren Stadtverordneten beschlossen, die Gartenabtheilungen de- JohwwniStHwleS zu dem jährlichen Pachtzins von 25 Rgr. für die Gartenruthe und die Abtheilungen deS große« Jvha«rrisgarte«S 1 Thlr. 15 Rgr. für die Gartenruthe auf die Zeit vom 1. Januar 1856 bis zum zu dem jährlichen Pachtzins von LI. December 1860 anderweit zu verpachten. gedachte Zeit zu behalten gesonnen sind, Einnahme unter Production ihrer zeit- Leipzig, Der Rath der Stadt Leipzig. ^ o th» ! Mittwoch den 2. Januar 1856 Abends 6 Uhr l ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Soeale. » Tagesordnung: 1) Einführung der neugewählttn Mitglieder de- CoLegium» durch den Vtadtrath. 2) Wahl der Borsteher und de- Wahlausschusses. Verhandlungen der Stadlverordneten am 19. December 1855. . Die heutige Sitzung wurde hauptsächlich durch die weitere Le« rathung Über den Bau am Georgenhause in Anspruch genommen. DaS dieSfaltsige Gutachten des Bauau-schusse- ist bereit- bei den Verhandlungen vom 12. Decbr. d. I. mitgetheilt. Heute legte St.-D. vr. Heine sein Soudergutachten nebst Motiven vor. Der von ihm gestellte Antrag lautet: DaS Collegium wolle die Genehmigung deS vom Stadtrath beabsichtigten Baue- einer Fleisth- und Lrderhalle auf dem Areale de- ehemaligen Frauencollegium- au-sprechen, auch die Verwilligung der dazu erforderlichen Gelder in bestimmte Aussicht stellen, jedoch lediglich unter der Bedingung: 1) daß der Leder- und WaarentranSport nach der Leder- Halle durch eine, für hier übliche- Fuhrwerk mit Pferden und Rollwagen passirdare Appareille bewirkt werde, ohne, wie nach dem früheren Project« de- GtadtrathS, die freie Passage thorartig zu verschließen oder sonst zu beeinträchtige«, 2) daß dem neue» Gebäude eine Fluchtlinie gegeben werke, bei deren Feststellung, in gleichem Interesse der be zweckten VerkehrSerleichteruag und der Rentabilität, auf die völlig Eröffnung de- Brühls an dieser Seile, namentlich aber auf de» künftig« Abbruch de« Geor- , . geuhauseS, dessen Areal dadurch zu «eit höherer Ber- werthuug gelangen muß, schon jetzt die nöthige Rück sicht genommen wird. Zugleich möge da- Collegium die Motive zu diesem Beschlüsse (die Annahm« de- Antrag- vorausgesetzt) durch einen besonderen Ausschuß auSarbelteu lassen und de» Stadtrathe mittheilen. Nach diesem Plane soll von der Ccke de- Preußische» Haufts ab eine neue Fluchtlinie, nach Ke» Wege am G-orgenhauft zu, gezogen, da- Areal unter de» Zwtngirwege mit AuSgängon nkch dem Parke zum Lheil mit zu Flesschhallen verwendet, ber Bau, dem der Plan de- Rath- -« Grunde gelegt iß, hallenaattz ge» staltet und damit eine Zahl von -71 Hallen gewönne» «erb«! L- Ist dabei zvgleich auf de» künftigen Abbruch de» Geoogenhemftch dessen kostbare- Areal für die Gemeinde eine reiche Ausbeute lie fern werde, Rücksicht genommen. Nach Vortrag ber Motive de- Heine'sche» Antrag- erwiderte der Berichterstatter de- Au-schnffe-, St.-D» Fecht, daß jener streit zwischen Rath und Collegium voraus z ein solcher Streit liege aber nicht vor, denn da- Collegium habe sich nicht principiell gegen Anlegung von Fleischhallen ausgesprochen. Die Sachver ständigen de- Collegium-, die in ähnlicher Weise vorzugehen ver sucht, wären schon auf technische Schwierigkeiten gestoßen, der Heine'sche Plan werde beim Stadtrath auf noch größere stoßen. Die Rothwendigkeit, alle Fleischer in die Halle aufzunehmen, liege vor, wenigsten- gehe der Staderath von dieser Ansicht au-, gleich wohl scheine der Heine'sche Plan dieser Rothwendigkeit keine Rech nung zu trage«. Die projettirte Appareille — die der Rath selbst habe fallen lassen — bedinge eine Verkleinerung de- Hause- oder eine Verringerung der Straßanbreite. Beide- sei bedenklich. Der Plan bezwecke ferner gleichfalls eine Ueberschreitung der Flucht linie, ja »och mehr, die gänzliche Entfernung eine- anderen städti sche» Grundstücks. Durch eine andere^ an sich gewiß wünschenS- werthe Verwendung de- Geergenhause- werde noch nicht dessen Abbruch nölhig und für die bloße Erlangung einer andere« Flucht linie sei da- Opfer zu groß Somit erscheine ber vor-elegte Plan nur al- eine Verkümmerung de- Rath-projeet- und e- sei gewi- zweckmäßiger, die Entscheidung der Regierungsbehörde ruhig zu ermatten. Diese möge au-faüe« wie sie «stlle, da- Collegium habe in dem ein« Alle sein« Pflicht gethan und seine Uederzeu- gung gewahrt,. Im andern Falle oder für weitere Geltendmachung dieser Ueberzeuaung Raum gewonnen. Der Berichterstatter schtug an- diesen Gründen vor, dm Heine'schen Antrag nicht anzuneh- «e», -vftlme-r sich dom AnSschußgntachte» anzuschtießen, wa- anch schon dte Gerochtlgkeit gegen bis Sachverständigen de- CollegiumS echeische, ^ r» n L« Vodtigo» äukdette der Ausschuß mit Genehmigung de- LtzllchiuÜO ftine» Antrag dahin ad, daß in der Erklärung unter » und d statt de- Watte-, „nie", „nicht" gesetzt wurden . GOB. vr. Heyner erklärte sich mit vr. Heine dahin ein-