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4488 um 7 Uhr so Minuten Abends abgehenden Au- denutzen, ms-lich gemacht, ohne Aufenthalt mit dem Eourierzug« ihre Fahrt nach Leipzig, Magdeburg, Hannover, Eöln, Brüssel und Paris fortsitzen zu rönnen. Die Fahrzeit zwischen Wien und Paris wird auf diese Weise im Ganzen nur SO Stunden 88 Minuten betragen; im Vergleich zu den frühem Fahrplänen ist eine Ersparniß von nahezu IS Stunden erzielt. Die Münchener Bierbeschau*). Schon ziemlich lange mag es sein, Man zahlte just da- Jahr, Als noch die alte Redlichkeit In Deutschland üblich war. Nun damals -alt in München auch Ein hergebrachtes Recht, Wie man da- neue Bier beschaut : Der Brauch war gar nicht schlecht. Drei Männer sandte aus dem Rath Die Münchner Bürgerschaft Aum Bräuer, ob da- junge Bier Geerbt de- alten Kraft. Ihr meint, die Herren aus dem Rath Die tranken nur aus Pflicht; Da- mag die Sitte jetzo sein. Doch damal- war fle's nicht. Sie gossen - auf die Bank fein au- Und setzten drauf sich frei, Und kleben mußte dann die Bank, Erhoben sich die drei. *) Aus einem süddeutschen Volk-kalender. Sie ginge« drauf mit selber Bank Vom Tische bis zur Thür, Und hing die Bank nicht steif und fest. Verrufen war das Bier. Doch wie hier unterm Mondenschein Auch gar nicht- kan» bestehn, Und sich die Welt nur immer fort Im Kreise pflegt zu drehn: ES kam die aufgeklärte Aeit Und die war dünn und karg, Und mit der deutschen Redlichkeit War's lang nicht mehr so arg, Und matt und dünn und aufgeklärt War da da- Bier halt auch. Und somit nahm ein Ende denn Der alte schöne Brauch. Vielleicht daß Gerst und Hopfen man Au wenig heute pflegt, Vielleicht auch, daß vom Pfennigkraut Au viel hinein man legt. Doch wird noch von der Bürgerschaft Der alte Brauch geehrt, Nur hat sie ihn, wie Andre- auch. Ins Gegentheil gekehrt. An ihnen klebt die Bank nicht mehr, Drum kleben sie an ihr, Und sitzen drauf wie angepicht, Al- wär'S da- alte Bier. Und wer den Krug zum Munde führt, Der sitzt ihn nimmer ab, BiS er den letzten Tropfen hat Gebracht in'- sichre Grab. Preis- und Gewichtsbestimmung für nachbenanntes Gebäck der Stadt- und Dorfbäcker, vom 24. Oktober L8SS an, nach dem jetzigen Preise de- Scheffels vom besten Weizen zu 9 Thlr. 10 Ngr., de- Scheffels vom besten Roggen zu 7 Thlr. 10 Ngr. gerechnet. ES muß daher bis auf anderweite Anordnung, jedoch ohne alle Anlage, ein Franzbrod für drei Pfennige 2'/, Loth, eine Semmel für drei Pfennige . . ^ 3»/« Loch, ein Dreiling für drei Pfennige, (Weizen mit Roggen vermischt) . 5 Loth wiegm. Ferner ist zu geben: Krrnbrod für drei Pfennige 5»/« Loth, - einen Neugroschen IV'ftLotb, - zwei dergleichen 1 Pfund 6'/,Loty. An gutem reinen Roggenbrode liefern die Stadt- und Dorf-Bäcker r zwei Neugroschen 1 Pfund 6»/, Loth, ür vier dergleichen 2 Pfund Id'ftLoth, für sechs dergleichen 3 Pfund 24 Loth, für acht dergleichen 5 Pfund 2»/, Loth. An Schwarzbrod (zur Hälfte au- weißem, zur Hälfte aus schwarzem Mehl gebacken) für drei Neugroschen 2 Pfund 18'ftLoth, für sechs dergleichen 4 Pfund 30*/, Loth. Der Käufer ist nicht gehalten, da- Brod vom Markte ungewogen anzunehmm; auch habm die Dorf-Bäcker jedes Brod ander- nicht, als mit Aufdruckung der erhaltenen Nummer und Beschreibung de- Gewicht- mit Kreide, bei Vermeidung einer Straft von 28 Reu- groscken, zu verkaufen. GewichtSmängel von einem Viertelloth und darüver bei Franzbrvden, Semmeln, Dreilingen und Kernbroden werden, außer Consi-cation der Letzteren, mit Lfiiaf Skengroschev für ein Loth bestraft, bei dem Roggen-Brode aber wird folgendes Verfahren beobachtet. Fehlen nämlich an einem Roggen-Brode für Einen oder Awei Neuaroschen Gt» bis mit Bier Loth, an einem Bier oder Sechs Neugroschen-Brod Gin bis mit Sechs Loth, an einem Acht Neuaroschen - Brode Gin bis mit Acht Loth, so bezahlt der Bäcker Acht Pfennige Strafe für jedes fehlende Loth; würde jedoch noch mehr am Ge wichte fehlen, so werden außerdem alle die leichter gefundenen Brode weggenommen, der Taxe gemäß verkauft, und da- daraus gelöste Geld, nach Befinden, confiScirt w en. Auch aben Contra- venlenten im WiederbetretungSfalle, außer dieser Ordnungsstrafe, eine noch nachdrücklichere Strafe, unter öffentlicher Bekannt, machung derselben, nach Befinden auch Suspension und Einzie hung der Concesston, zu erwarten. Leipzig, am 22. Oktober 1888. (I,. 8.) Der Math der Stadt Leipzig. K o ch. Cerutti. Lelpnlger War«« »m 23. Ootoder. Li»«ad4l»u-4etjen. 8n. L«16. Laa4-4«U«> «t«. ör. Lolä. 4Iroe»»-X!«I«i' .... 12»/, — 4al» -0««». 1,Un4«ab. 142 — 8erlio-4vb»ll .... l6l — 8r»ebHe.8.-4e».l,it 4. 128 — 8«rIia-8t«ttiL»r . . . — — 4». ... l.it» 8. — — Lölo-Klilnlenoi'. . . . — — zV-im L.-4et. 1,it. 4. — IN'/. k'rieSr.- >ViIK.-?ior<l. So. . . . lüt. 8. no/. «»»«»» — — ^Viooer 8»lr-?lot«n 9,'/. 91'/. i.«ip»ig Dreiänoi' . . riZ'/. 2IS Oosterr. 5 s INotaU. ,, l854eri,oo»o 67'/, — l.Sb»n-2iU»uor . . . — 88«/. — g»g«I«b-i.oipLixor . ^vlioa Ser ödem. 8.- »17 315' , 1854or kk«tioa»l-4»I. Oeslr. 8t-L.-8. 4ot. N'/, I 8«ble«. Liseod.-L. — «9 0blig»8o»e» .... — — Nrüninxiieba .... NO'. 1k0 prsa»». Sri»i«i»-4»I. Leipziger Oel- »ad Srad»ete»ha»dels-BSrse Dienstag- am 23 Oktober 1888. sDie Preise find bezügl. ») veS Oeles auf 1 Leipzig er HandelS-Eentner, d) de- Getreides auf 1 Preuß. Wispel von 24 Preuß. Scheffel, v) der Oelsaat aufl Dresdner Schkssil und ä) de- Spiritus ans 1 Orhoft a 14.400 pLt. LralleS, d. i. 188 Preuß. Quart gerichtet.j Rüböl looo: 19 Briefe; p. Ott., iugl. p. Okt., Nov.: 18'/s ^ Br.z p. Nov., Dee., ingl. p. Dec., Jan.: 18^4«^ Br. Leinöl looo: 18-ft «S »r. Mohnöl looo. 24 ^ Br. Weizen, 8V T, braun, loeo: 117 und 118 bezahlt. Roggen, 84 S, loeo: 94^ bez. ; 84 S, Ungar., 6o.: 98«§Br. Gerste, 78 T, loeo: 89 bez.; 74 S, 8o.: SO*/, Br., 80 und 80'/, 4 bez.