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5SS6 - 1847— . 1848—I ^W»te 7889 » r r » - 1849-ll - 1850-1851 - 1851—1852 - 1852—1853 . 1853—1854 , 1854—1855 In Summa 44,860. Da- Direktorium: Prof. Vr. Walther. Prof. vr. Francke. 2S3ch S21K 2747^ 2857. 2341. 2389. 2787. 2539. 2536. Dir diesjährige Generalversammlung der Turner- schuft und ihre statistischen Resultate. Der Verein mit dem Wahrzeichen de- dreifachen k*, der allge meine Turnverein unserer Stadt, ist ein schöne-, au- einem kleinen Anfänge erwachsene- Institut, welche- ersichtlich in der Bürgerschaft Wurzeln schlägt, und also eine Zukunft hat. Da- eben abge schlossene Bettieb-jahr zeigt auf'- Neue, wie der Verein im Auf schwungs. begriffen ist. Und wie sollte e- denn auch ander- sein, wo Männer der Wissenschaft austreten, und mit lebendigem Wort und verständnißvoller Schrift eine auf Turngymnastik ge gründete Gesundheitslehre predigen, wo sich ein Institut solcher Unterstützung von Seiten einer einsicht-vollen Oderbehörde und einer so verständigen Leitung durch erfahrene Lehrer zu erfreuen hat, wie e- bei uns erwiesener- und unbestreitbarermaßen der Fall ist. Genug, die Turngemeinde hat sich, wie unS in der Ver sammlung vom 15. d. M. offikiell mitgetheilt wurde, im ver flossenen Betrieb-jahre bedeutend vermehrt, so daß zwar der Grund stock: die stimmfähigen, mehrmonarlichen Mitglieder ein wenig zahlieicher, dagegen die Anzahl der zeitweilig eintretend.n und wechselnden Pränumeranten eine ganz bedeutende ist. Im Som mer 1854 hatte man 550 Erwachsene, im Sommer 1855 deren 633 in den Listen. Im Winter 1854/55 wurden 588, im Winterquartal diese- Jahre- bi- jetzt 663 erwachsene Turner ausgenommen. Dazu kommen noch die kleinen Turner, die ent weder einzeln oder im Schulverbande da- Institut besuchen; in ihrer Zahl läßt sich — man weiß nicht eigentlich warum — eine Abnahme verspüren. Der vorjährige Sommer zählte 534 Kinder, der diesjährige 260; der vorige Winter 269, der heurige Winter 260 Kinder. E- stellte sich demnach die Gesammtzahl der Turner auf 92L, und da- iff auf die Gesanuntztffer der städtischen Be völkerung vertheilt gegm 1^/, X der ganzen Population. — Da hinter un- liegende Jahr war nach dem Bericht de- wortführenden präsidirendea Turnrarh- auch insofern ein günstige-, al- kein Un- glück-fall erheblicher Art zu beklagen war. Am Schluß seiner kurzen Rede that der Sprecher noch der Liberalität de- Rathe- rühmlichst Erwähnung, mit der derselbe den Turnplatz um eine Parzelle recht- am Eingänge vom Roßplatze her vergrößert hat. Der Redner bezeichnte diesen neuen räumlichen Zuwachs al- eine Errungenschaft besonder- für die Kinder, die nun nächsten Som mer im Schatten turnen werden — Auch der nunmehr da- Wort ergreifende Turnrath und Cassirer hatte von der Munificenz und Nachsicht de- Stadtrath- zu berichten. Da- Rechnungsjahr schließt schon mit dem 30. Septbr. ab, profitirt also noch nicht von dem starken Zuwachs de- Verein- in den Wintermonaten, der in den beiden Monate« Oktober und November gegen vorige- Jahr schon ein Plus von 102 Lhlr. in caasa zeigt. Da- Jahr war demnach ein Norhjahr: die Einnahmen waren geringer, die Au-gaden bedeutender al- sonst. Dazu war ein vom letzten Rech nungsjahre 1854 überkommene- Defirit von 230"/,, Thlr. zu tragen. Jedoch der Gtadtrath war, wie gesagt, nachsichtig, ge stundete eine fällige Abschlagszahlung von 100 Lhlr., und ver tagte eine Au-loosung von 10 Acüen de- Verein-» kurz; die Casse kam wieder zu Kräften, und commandirt sogar ein Plu- von 62 Thlr. 2 Ngr. 7 Pf. al- Resultat de- von der Gesammt- einnahme — 2741 Lhlr. 16 Ngr. (208 Thlr. — weniger al- 1854) bewirkten Abzug- der Ausgaben. — Nach Verlesung beider Berichte schritt man zur Ergänzunq-wahl de- Turnrath- und der Ersatzmänner mittelst schriftlichen ScrutiniumS. — Die Mehrzahl der versammelten Tumer blieb noch zusammen, al- die Tages ordnung erledigt war, wie denn überhaupt ein höchst geselliger und gemüthttcha GejK die Gchtlschstst chapEtertfirt. wenn sie bei solennen Gelegenheiten, wie das dkeßjähetge Stiftung-fest, und die beiden, durch die Vorturner arxangftten allgemeinen Lurn- kränzchen lzn Hätel de Pruste, ln größewr Wenge beisammen ist. Wir glauben un- schließlich den Dank ve- Verein- zu ver dienen, wenn wir die Literaturfreunde unter den Turgenoffen auf da- jüngst in Berlin erschienene Werk de- bekannten Vr. Hein rich Pröhle: Friedrich Ludwig Jahn'- Leben. Nebst Mittheilungen au- seinem literarischen Nachlaß, ein lebenS- warme- Bild von dem „Alten im Bart," dem Lützower Jäger und Wiedererwecker der Turnkunst, Vater Jahn, freundlich aufmerksam machen, und schlüßen mit dem frischen, frohen, zukunftverheißenden Turnerspruch: Gut Heil — nun und immerdar! 0. Unsere Weihnachtsausstellungen. (Fortsetzung und Schluß.) In Nr. 26—27 erschrecken Sie nicht, wenn Sie von Gebastopoler Kanonen- und Spitzkugeln hören, denn G. A. Neubert ist ein Schalk, und weiß seinen Übrigen- stet- vortrefflichen Waaren die pikantesten Namen zu geben; so sind z. B. diese Spitz- und Ka nonenkugeln nicht- Andere-, al- delikate- Pfefferkuchenbackwerk. Freiberger Gold- und Silberstufen, Leipziger Rosenthalkuchen, ge füllte und ungefüllte Lhvrner Lebkuchen, Havauna-Honigledkuchen, veredelte Pariser Pflastersteine, kurz, Pfefferkuchen aller Art finden Sie hier, darunter auch große Scheiben mit schönen Auckerver- zierungen. St. Helena-Kuchen oder „Lieblingsspeise de- Kai ser- Napoleon" fehlt auch nicht. Th. Kühn in Nr. 28 kann Ihnen Reißzeuge von den kleinsten bi- zu den größten vorlegen, und alle sind genau und elegant gearbeitet, und doch verhältniß- mäßig sehr billig zu nennen. Außerdem finden Sie hier auch Ge treide- und Goldwagen, Thermometer u. s. w. I. A. Hietel hat seine Hallen 29—31 wieder reizend au-geschmückt, denn die ganzen Wände sind bedeckt mit den prachtvollsten Stickereien und Teppichen. Besonder- zeichnen sich die sehr erhaben gearbeiteten Plüschstickereien durch die Pracht der Farben aus. Von den feinen Stickereien ist wohl als Meisterwerk zu betrachten da- Portrait unserer hochgeehrten Königin Witwe, da- so fein in Haaren und Crepfäden au-geführt, daß e- dem feinsten, Stahlstiche gleicht. Namentlich sind die sanften Uebergänge au- dem Schatten zum Lichte vortrefflich gelungen. Außer diesen. Stickereien finden Sie hier auch mit Pelz gefütterte, gestickte Schuhe, Nadelbücher, Brieftaschen, Serviettenhalter, Tintenwischer, Lampenunter setzer u. s. w. Zum ersten Male hat Hirtel auch auf dem Bazar seine neuerfundene« Rahmen von gepreßtem Leder ausge stellt. In Nr. 82 finden Sie eine große Au-wahl von sehr gut gearbeitete« fertigen Kinderkleider« von Philipp ine Gast und in Nr. 33 W. A Lurgenstein- feine Kammwaaren. Ich mache Sie hier besonder- aufmerksam auf die so netten Puppen- kämmchen, auf die modernen Rosettenkämme, Fächer u. s. w. Daß Sie hier auch alle Artm anderer Kämme, Kammreiniger, Zahnbürsten, Falzbeine u. s. w. finden, brauche ich wohl kaum zu bemerken. Solide Arbeit, geschmackvolle Dessin-, bei gutem Material zeichnen diese Fabrikate stet- auS. Treten wir von hier au- in da- Nächstliegende Geitenzimmer, so erblicken wir recht- in Nr. 34 da- Lager von W. Quellmalz, da- theils auS Bildern, Kinderspielen, Cartonnagen, Papeterien, Gchreibedü- chern u. s. w., theils auS Südfrüchten und Cigarren besteht. Unter letzter« finden sie feine portugiesische Feigen, die ausge zeichnet zu Compot- sind, spanische Haselnüsft, feine chinesii che Theesorten, eingemachte Spargel und Bohnen, Sardinen, feine Vanille, sehr zuckerreiche Datteln, Peckanüffe, Gteionüffe, sehr große Maronen, Knackmandeln, Trauhenrofmen u. s w. Bei sehr mäßigen Preisen sind diese Waaren doch alle sehr gttt. Gegen über macht un- G. A. Rohland in Nr. 35 den Winter ver gessen, denn er hat hier eine große Anzahl von Gewäch-Hau-- und Zimmerpflanzen au-gesteSt- welche im freudigsten Grün und »m Theil in der schönsten Blüte un- mitten*», eine wärmere ahre-zeit hineinführen. Schöne Eriken, Tulpen, Reseden w. f. w. hen Sie in voller Blüte, Ardisien mit ihren schönen korallen rochen Früchten. Andere, z B die Guwmibäume, Maranteu ». s. w. erfreuen durch ihre schönen Blätter; vor allem fällt aber eine schöne ^rnnenria »xeolo» auf, die wegm ihre- pyramidalen, regelmäßigen WnchseS wohl der schönste natürliche Christdaum ist. Schöne und spottbillige Anana-pflanzen finden Sie ebensatt- hier.