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Anzeiger. 268. Dienstag de» 25. September. 1855. Bettrauen soll gestört, Handel und Gewerbe beunruhigt, dadurch die ohnehin wegen der anhaltenden Lheueryng gedrückten ÄahrungSverhältnisse noch drückender gemacht und dadurch Unzufriedenheit hervorgerufen werden. ES ist daher Pflicht jede- Wohlgesinnten, diesen Bestrebungen entgegenzutretea und diejenigen Personen, welche sich der absichtlichen Lerdrei- tung solcher unwahre» und beu, ruhigenden Gerüchte schuldig machen, zur Bestrafung anzuzeigen. Die Unterzeichnete KreiS-Dirertion sieht sich de-halb veranlaßt, auf die einschlagenden gesetzlichen Bestimmungen hier durch besonders aufmerksam zu machen. Leipzig, -« 24 September L8ö5. Königliche Kreis r DleeVksN. v. BurgSdorff. Vermiet h ü » ES soll das in dem hgenarinten alten Waagegebävde in der Katharinenstraße befindliche, dermal« an.Herrn LiAnemann (Bodemer L Comp.) vrrmiethrte Gewölbe nebft -immer darüber von Ostern 1850 ab anderweitig auf drei und nach Befinden auf mehrere Jahre mittelst MeistgebotS vrrmielhrt werden, und ist hierzu die* SS. SepteMde* A. terminlich anbrraumt worden. Mietvlustige haben sich daher gedachten Lage- früh um 11 Uhr bei der Rathsstube anzumelden, ihre Gebote zu tbuu und sich sodann weiterer Resolution, wobei sich der Stadtrath die Auswahl unter den Lttitanten, so wie jede sonstige freie Verfügung vorbehält, zu gewärtigen. Leipzig, den 20. September 1855. DeS Raths de* Stadt Leipzig Finanzdepatatis». . - . .-.mm». > Arrzsdirrgrr Neligionsfnede. Leipzig, dm 24. Sept. Da- dreihundertjährige Jubiläum deS Augsburger Religionsfriedens (25. Sept. 1555) ist gestern auch hier feierlich begangen worden. Schon am Sonnabende hatte« in allen Schulen, Gymnasien, Bürgerschulen und Pridatanstalten Feierlichkeiten stattgefunden, namentlich waren in den Gymnasien St. Nicolai und Gt. Uornä, Gulrlanden ausgeschmück?. Wen« auch viele Gewerbtreidende durch dm Meßverkehr vom Besuche der Kirchen abgehaltm «arm, hatte sich doch eine verhältnismäßig große Anzahl Andächtiger in denselben eingefundm. Am Nachmittage ward die Schuljugend in die Kirchen geleitet, um diese auf die Wichtigkeit de- Lage- be sonders aufmerkfarq mach« zu lassen. Wäre das Fest nicht in die belebteste Meßzeit gefalle», so würde »an sicher dasstlde in ausgedehnterer Weise gestiert haben, dmn auch vek uns ist das kirchliche Leben im WachSthum begriffen. Vie iandwirthschasttichen Vereine und die Gtlreidepreisr. Die Volk-Meinung gestaltet sich über manche Dinge oft auf ihke eigene Weise und so, wie eS keineswegs mit dem wahre» S -chverhatt der Erscheinungen und Thatsachr» im Einklänge ficht. - Kbmrttüß dtr einfthlagmdm Dektzükttüffe, welche de» e des ösMÜche» Lebens alSlkrsachm -t «unbe lieg« be«tM Mgk ^Schuld, d^fikchSAnschMtmtzep, schiefe Urtheite da entstehen, wo das richtige Verständnis aller Um stände nur allein Aufschluß geben kann über da-, waS geschieht. Für die Sicherung des Gemeinwohls muß eS nun als eine Pflicht der Presse betrachtet werden, einige Ansichten det BrlkS über Er* eigniffe zu berichtigen, welche bedeutend genug find, um zur zeit weise« Störung der öffentliche« Ruh« unter Umstände« deizutragen. Ein solches Eeeigniß ist jedenfalls die grgmwärtige Lhellerung aller Lebensmittel. Sie erscheint Vielen als unbegreiflich und durchaus nicht gerechtfertigt von dm Verhältnissen der Ern«. Man sucht ihre Ursache» vielfach da, wo sie nicht sind, vernünftigerweise nie sei» können, »Mer andern auch in dem Wirke» drrland- wirthschaftlichen Vereine. „Die landwitthfchafttichm Ver eine find Schuld dttan, vaß das Korn so theuek ist , debtsttmmm die Oekenomm dm Preis!" Solche Aenßemnaen hört man häufig im Volk», «unwohl gar, eS sei auf dem Landtage ausgemacht werden, was Butter, Kern und Eier kosten sollen! — Seiche An sicht« würden erstaunlich lächerlich sein, wenn sie nicht eben eine setze mnste Seite hätten. — Damit aber da-Volk erfahre, Wa di» lcmbwttthschaftlichm Vereine de- Königreichs Sachs« (und an derer Län0»<i eigentlich wtzllen unb solle», so möge hier Einige- über deren WirSm und Streben folg«. Die landwitthschastlichm Vereine verdanken ihr Entstehen der früher gemachte« Wahrnehmung, daß der Lanbbau in seinen Lei stungen hinter denjenigm Ansprüchen zmückblieb', welche die große Gesellschaft der StantSbewohner an th«, als dm Erzmgev der WahmugSmittet stellte. andem Wottm heißt daß: e« schien^ aw ab daßS bebnute Lmw nicht nwhr so virt Früchte hergsbe, wie dib»BevSißenMg gebra»chtt. Mit ber steigende» Volksmenge stieg Ge «mar- dtt AeSft nicht ist gleiche« Verhältnis. Auf dm riN- WM vtzrtzembmm AeckerN muß« affe mehr' erbaut werden, als stRher, utst ve» Bebatf z» desm. Und weit manbii dirserMoth-