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»074 nicht «irr all« Vorzüge eines praktischen Geistlichen in sich vereinigt, sondern auch in der Wissenschaft eme hervorragende Stellung ein nimmt. Bei unseren Bestrebungen in dieser Rrchtung durften wir uns aber nicht verhehlen, daß mit den zeitherigen etatmäßigen AmtSbezügen nicht auSzukommen sein werde, und diese Voraus setzung hat sich auch bei der Wahl, die wir getroffen haben, be stätigt und m Bettacht des Einkommens, welches der Gewählte, Herr Professor Vr. Fricke in Kiel, zeither gehabt hat, auch be stätigen müssen. Nach den mit Demselben gepflogenen Verhand lungen ist Derselbe bereit das Amt des Oberkatecheten an hiesiger PeterSkirche unter gewissen Bedingungen anzunehmen rc. »Glauben wir nun in Herrn Professor vr. Fricke einen solchen Mann gefunden zu haben, wie wir nach Obigem für das Amt des Oberkatecheten als nothwendig erachten, so haben wir auch nicht Anstand genommen, die Verwilligung der gestellten Be dingungen und mit diesem Zugeständnisse die Berufung des Herrn Professor vr. Fricke für gedachtes Amt zu beschließen." Mit dieser RathSzuschrift in Verbindung stand ein Bericht der Ausschüsse für Kirchen und Vermiethungen über den Beschluß de- Raths, das CommunhauS Nr. 16 an der Schsoßgasse als Amtswohnung des Oberkatecheten beirube- halten und nur das darin befindliche Gewölbe im LicitatwnS- wege zu vermiethen. Der Ausschuß empfahl in Betracht, daß durch den RathS- beschluß eine entsprechende Verwertbung des Hauses nicht erzielt werde, in der Nähe eme Wohnung für den Oberkatecheten zu dem von der Kirche gewährten Miethzmse von 300 Thlr. wohl zu be schaffen und irgend welche Unzuttäglichkeit davon nicht zu befürch ten sei, auf dem früheren Beschlüsse, wonach die Vermiethung des Hauses im Wege öffentlicher Licitation beantragt ward, zu beharren. Herr Näser bevorwortete das Beharren auf dem früheren Beschlüsse, zumal der Rath selbst auf eme Entschädigung für die Amtswohnung sein Absehen mit gerichtet und der Mehrerttag des Hauses vei der Licitation einen Ersatz für den durch die Berufung Herrn Prof. Fricke'S zu gewährenden höheren Gehaltssatz bieten werde. — Herr vr. Heyn er begrüßte die Wahl des Herrn Prof. Fricke mit Freuden und brachte folgenden Antrag ein: das Collegium der Stadtverordneten giebt zur Aussetzung des geforderten Gehalts für Herrn Prof. Fricke Zustimmung und zwar so, daß der den Normalgehalt der Stelle über steigende Bettag nur als persönliche Auszeichnungs-Zulage ln Rücksicht auf den Ruf, den der Gewählte sich als ratio naler Geistlicher erworben hat, und auch in seiner neuen Stellung bethätigen wird, zu betrachten ist. Ferner: „ In Erinnerung an die schon während seines früheren Aufenthaltes in Leipzig bekannt gewordene lichtvolle freie Glaubensrichtung, philosophische Bildung und der Redner gabe des Gewählten sieht das Collegium von einer Probe predigt ab. Das Collegium erklärt gegen den Rath, daß man in dieser Wahl ein Wiederbetreten der Bahn einer vernunft gemäßen Glaubensrichtung auf unseren Kanzeln mit Genug- thuung erblicke." Diese Anträge fanden zahlreiche Unterstützung. Darauf beschloß das Collegium einstimmig: auf dem früheren Beschlüsse wegen Licitation des Hause- Nr. 16 zu beharren. Den Antrag des Herrn vr. Heyner bezeichnet« der Vorsteher Joseph als eine ergänzende Motivirung der Zustimmung zu den RathSbeschlüffen. Sje wmden — beziehentlich unter Rücksicht auf obigen Beschluß wegen der Amtswohnung — inSgesammt ein stimmig angenommen. Die von Herrn vr. Heyner beantragte Motivirung dieser Beschlüsse fand gegen 5 Stimmen Annahme. Gleichzeitig erklärte die Versammlung einstimmig, daß sie gegen Lehre, Leben und Wandel de- Berufenen etwas nicht einzuwenden habe. Zu dieser Zeit der beil'aen Wonnen, Da hättest, armes Menschenherz, Nur du den Frühling nicht vegounen? Kein Ostern nahte deinem Schmerz - Ihr Tragen wollt noch länger säumen, In neuer Thatenlust zu glühn? Wacht auf, wacht auf aus nächt'gen Tram« Und werdet wieder stark und kühn! Und du auch, dem der Tod entrissen WaS dir so lieb und theuer war, Den Lenz darfst du nicht länger missen Und nicht den duft'gen Kranz im Haar! Die Seel'gen steigen zu dir nieder, Rust deine Liebe sie zurück: WaS du verloren, kehrt dir wieder Und unvergänglich ist dein Glück. Osterlied. De- Frühling- Odem sprengt die Grüfte, Erneutes Leben sproßt zu Tag ... Die Lerche wirbelt in die Lüste Und grün belaubt sich Baum und Hag. Ein Auferstehn, ein allgemeine-, Durchbebt mrt Lust die Creatur ... Der Engel wälzt die Wucht de- Steine- Bon jedem Grab auf Feld und Flur. Da schließt ihr Auge auf die Rose Im Knospensarg, so eng und klein ... Schneeglöckchen ist erwacht im Moose Und läutet fromm da- Ostern ein. Da- Veilchen lauscht mit süßem Schauder Dem Glockenklana, der zu ihm dringt, Indessen bei de- Bach- Geplauder Im Strauch der stütze Vogel fingt. So wollen wir gestählten MutheS Das Fest des Frühlings heut' begehn, Daß wir für Edle-, Hohe-, Gutes Echt ritterlich den Kampf bestehn ... So muß sich jedes Leid verklären Im Gottesfrieden der Natur, Und perlen von dem Auge Zähren, Der Wonne Thränen sind es nur! Leipziger Lunstverei«. Geffeutüche Gerichts sttzrm^ Leipzig, 15. April. In der heutigen, unter dm des Herrn Appellationsrath vr. Wilhelmi abgehaltene Verhandlung des kgl. Bezirksgerichts wurde einmal vi, des Angeklagten der in der Regel vergebliche Versuch ge mit dem bekannten Unbekannten aus der fatalen Lage in welche Jemand durch das unglückliche Zusammentrefft ungünstigen Momente gelangen kann. Nachdem es Mangel sonstiger GegenbewerSgründe früher wiederholt, war, sich au- wider ihn anhängigen Untersuchungen l näckiges Längnen der ihm beigemessenen That zu befreie der unlängst wegen Diebstahls schon einmal bestrafte Handarbeiter Johann Karl Klingner aus Großzschocher, alt, heute alle erdenkliche Mühe, die wider ihn Seite» Staatsanwalt- Hoffmann erhobene Anklage wegen Diebstahls von sich abzuwälzen. Bei einem Neubaue aus der Emilienstraße waren i»f vom Abend de- 11. bis Morgen des 13. März (So« Montag) aus einer verschlossenen Stube der ersten Lq gewaltsamer Beseitigung der Thürkampe eine große iedener größtentheilS Maurerhandwerkzeuge im legal erthe von 4 Thlr. 5 Ngr. 6 Pf. entwendet worden. ie Nachforschungen hatte sich herausgestellt, daß ml anstädter Steinweg wohnhafter Alteisenhändler die Sachen von einem mngen Menschen, der vorgegeben, l Werkzeug rühre von seinem verstorbenen Väter Klinamr i»j her, für 1 Thlr. 25 Ngr. gekauft hatte. Der Käufer dem er von dem rechtswidrigen Erwerbe Seiten de- Kenntniß erhallen, selbst beim hiesigen Polizeiamte " gelang es auch den Dieb in dem Augenblicke zu verh mit einer bei dem gedachten Diebstahle gleichzeitig kommenen sog. Jupe bekleidet war. Klmgner läugnett! die That und wollte da- fragliche Kleidungsstück von " bekannten, welcher ihm wie ein Maurerlehrling erst „den er sofort, wenn er ihn sähe, wiedererkennen wö Nähe de- Bezirksgerichtsgebäudes für 5 Ngr. erkauft gleicher Weife stellte er in Abrede, am Nachmittage de- 1l bei obgedachtem Händler persönlich anwesend gewesen die Effecten verkauft zu haben. Auch von dem gle ' handenkommen mehrerer anderer Gegenstände im ' von 1 Thlr. 14 Ngr. wollte er keine Kenntniß haben, wurde er, der sich in letzter Zeit vor dem Die ' schiedenen Neubauten zweck- und arbeitslos umherge eines Zeugen mit größter Bestimmtheit als diejenige. erkannt, welche die Sachen unter obigem Anführen verS Da- Ergebniß der Beweisaufnahme ließ auch keine» die Identität des Diebe- mit dem Angeklagten ai' endigte denn auch die heutige Verhandlung, bei auf eine Bertheidigung verzichtet hatte, mit der " Msicht Diebstahl Maten u Maje! lrnsiu-, w rer Einbär als speci beste« Bei 'virluti st ! Die Ausstellung der vorigen Woche: F. u. I. Ries sens „Gemälde de- Polygnot" (Farbendrucke) Hüm Schnorrs CartonS in Photographien rc. bleibt diese .und ist vermehrt durch eine Sepiazeichnung „Die Findurck von Julius Schnorr von CarolSfeld, sowie? Reihe von fünf figürlichen Composttionen Frd. Prelle CartonS der Predellen im „ Wielandzimmer" de- Schlöffe-, Scenen aus Wielands Erzählungen und Märchen dar ftipzig, l! Abend t/48 Rudol lich über r au- de« fast gar id nieder. der Frie rige- Kind, l hoch zum L ! ruf da- St fte Besä bfallen 1 srnzestreift , rdcn zu se >ig, 15. viel man ichmbar t einzelne 2 eiter ben verden. iin Dop) 12. Apr lfich in einer eines r Cürass Besitze jmeS ältlü wohl sche at bei dies zu sein. Weitz l»ß abferi Mordo die Aimm« hör fene beiden P« brnetterte, durä rsönliö erst d beiden L gesehen Lbendzu unter) ins ? üch, d Zv< T lerin if Ereign ommer »Hymb Sprach Aalien r bli zu mach ren z, nach init dm ! Frücht M,000 ' l, der liegt, l .Die