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ABONNEMENT-CONCEET im Saale des Gewandhauses zu Leipzig Donnerstag, den 31. October 1878. tuurll Erster Thcil. Motette von Doles, gesungen vom Henn Musikdirector Professor Ein’ feste Burg ist unser Gott, Ein’ gute Wehr und Waffen: Er hilft uns frei aus aller Noth, Die uns jetzt hat betroffen. Der alt’ böse Feind Thoma'ner-Chor unter Leitung des Richter. Mit Ernst er’s jetzt meint; Gross’ Macht und viel List Sein’ grausam’ Rüstung ist; Auf Erd’ ist nicht sein’s Gleichen. Fest-Oiivcrture von Carl Reinecke. (Zum ersten Male.) Zwei Anetten, gesungen von Fräulein Auguste Tledeker. Ariette von Stradella. Se nel ben sempre ineonstante Fortuna vagante Di farsi stabile Uso non ha, Anco mutabile Nel mal sarä. Air für Streich-Orchester von J. S. Ariette von Giordani (1753—1 794.) Caro mio ben, Credimi ahnen, Senza di te languisce il cor. II tuo fedel sospira ognor, Cessa, crudel, tanto rigor! ' ■ : . i i Bach. Zwei Lieder von Franz Schubert, gesungen von Fräulein Redeker. a) Gruppe aus dem Tartarus. Horch — wie Murmeln des empörten Meeres, Wie durch hohler Felsen Becken weint ein Bach, Stöhnt dort dumpfigtief ein schweres, leeres, Qualerpresstes Ach! Schmerz verzerret Ihr Gesicht; Verzweiflung sperret Ihren Rachen fluchend auf. Hohl sind ihre Augen, ihre Blicke Spähen bang nach des Cocytus Brücke, Folgen thränend seinem Trauerlauf. Fragen sich einander ängstlich leise, Ob noch nicht Vollendung sei. — Ewigkeit schwingt über ihnen Kreise, Bricht die Sense des Saturns entzwei. Fr. v. Schiller.